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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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Ich habe dort Hefter angetroffen, wie er in Gummistiefeln, mit einem aufgerollten Schlauch und einem Eimer mit Deckel, aus dem Gebäude kam. Er hat sich dermaßen merkwürdig benommen, dass ich ihn von da an beobachtet habe. Es war zunächst nur ein Sport, aus Langeweile. Bis ich dann eines Tages die ganze Wahrheit erfahren habe.«
    »Und Sabrina?«
    Hünner zuckte zusammen, als Ecki ihren Namen nannte.
    »Ja, Sabrina.« Frank wiederholte den Namen.
    »Was wollen Sie jetzt von mir hören?« Der Unternehmer sah auf seine Hände.
    »Die Wahrheit, Daniel, die Wahrheit.«
    Hünner ließ sich nicht anmerken, dass Frank ihn geduzt hatte.
    »Sabrina hat immer mehr gewollt. Erst war sie nur scharf darauf gewesen, mit mir ins Bett zu gehen. Dann wollte sie ständig mit mir ausgehen, sich mit mir bei ihren Freundinnen sehen lassen. Mir ist das am Ende zuviel geworden. Wir haben in letzter Zeit viel Streit gehabt. Oft wegen Kleinigkeiten. Dabei hätten wir im Grunde eine gute Beziehung haben können. Wie gesagt, ich hatte begonnen, mich in sie zu verlieben.«
    »Hast du sie umgebracht?«
    Hünner holte tief Luft. »Ich habe sie geliebt und ich habe sie getötet.«
    »Wie hast du das gemacht, Daniel?« Frank sprach leise.
    »Ich habe ihr ein Schlafmittel gegeben. Sie hat nichts gemerkt. Dann habe ich einen Schal genommen.«
    »Wo hast du sie getötet?«
    »In dem Bunker.«
    »Der Bunker draußen im Volksgarten?«
    »Ja.«
    »Warum im Bunker?«
    »Weil es da dunkel war.«
    »Hattest du Angst, sie im Hellen zu töten?«
    »Ich wollte ihre Augen nicht sehen.«
    »War es schwer, den Schal zuzuziehen?«
    »Ja.«
    »Warum war das schwer?«
    »Weil meine Hände nicht wollten.«
    »Warum wollten deine Hände nicht?«
    »Man darf einen Menschen nicht töten.«
    »Aber du hast dann doch nicht aufgehört.«
    »Ja.«
    »Warum nicht?«
    »Ich hatte Angst, dass sie wieder wach wird.«
    »Deshalb brauchst du doch keine Angst zu haben.«
    »Ich wollte kein Versager sein.«
    »Das ist kein schönes Gefühl, ein Versager zu sein?«
    »Nein.«
    »Wann warst du das letzte Mal ein Versager?«
    »Als ich ein Kind war.«
    »Warum warst du ein Versager?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wer hat denn gesagt, dass du ein Versager bist?«
    »Mama und Papa.«
    »Was haben sie getan, wenn sie dich einen Versager genannt haben, Daniel?«
    »Sie haben mich geschlagen. Angebrüllt. Ich musste stundenlang in einer Zinkwanne mit kaltem Wasser stehen.«
    »Aber das wolltest du nicht?«
    »Nein.«
    »Was hast du gefühlt, als Sabrina tot war?«
    »Nichts.«
    »Was weißt du sonst noch von dem Tag?«
    »Ich will sagen, wie ich es gemacht habe.«
    »Dann erzähl uns das, bitte. Möchtest du dabei etwas trinken?«
    »Ein Glas Milch. Wir haben erst in ihrer Wohnung geredet. Ich habe versucht, sie zu beruhigen. Aber sie war so aufgeregt. Sie hat mit mir geschimpft. Dann sind wir in meinem Auto weggefahren. Ich habe ihr gesagt, dass ich eine Überraschung für sie habe, ein Geheimnis, dass ich ihr verraten will. Und dann sind wir zum Schloss gefahren. Da sind wir ein Stück spazieren gegangen. Aber sie hat sich nicht küssen lassen. Ich habe sie umarmt, aber sie hat mich weggestoßen. Dann bin ich mit ihr zu dem Bunker gegangen. Ich hatte da schon was vorbereitet. Sie hat Angst gehabt, aber ich habe sie beruhigt. Dann habe ich sie auf den Boden gelegt und festgehalten. Sie hat sich gewehrt, aber ich war stärker. Ich habe sie gefesselt. Dann habe ich sie geküsst. Sie hat sich nicht gewehrt. Das war schön. Dann hat sie geweint. Und dann bin ich weggegangen. Erst viel später bin ich dann zurückgegangen und habe den Schal genommen.«
    Ecki stand auf, um ihm das verlangte Glas Milch zu holen.
    Frank wollte mehr wissen. »Woher kanntest du den Bunker?«
    »Ich bin mit meinen Eltern oft am Schloss gewesen. Und dann bin ich auch durch den Wald gelaufen. Dann habe ich den Bunker gefunden. Die Tür hat immer ein Stück aufgestanden. Später habe ich mich an den Ort erinnert. Wenn ich jogge, komme ich immer an der Stelle vorbei.«
    »Wie war das mit der Matratze und den anderen Sachen, Daniel?«
    »Die habe ich besorgt.«
    »Warum?«
    Hünner zuckte mit den Schultern.
    »Kannst du dich daran erinnern, warum du die Matratze da hingelegt hast?«
    »Ich wollte sie doch totmachen.«
    »Dafür brauchtest du die Matratze?«
    »Es war kalt und schmutzig da. Ich wollte mich nicht dreckig machen, da drin.«
    »Sabrina hat von den Dingen gewusst, von den Fotos und den anderen Sachen?

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