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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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musste.
    Als Ecki aufgelegt hatte, hob Frank fragend die Augenbrauen.
    »Kann ich dich mal kurz sprechen?« Ecki deutete mit dem Kopf Richtung Tür.
    Draußen auf dem Flur senkte Ecki seine Stimme. »Die Kollegen in Dresden haben ein paar Rumänen hochgehen lassen. Sie sollen illegal Landsleute nach Sachsen geschleust haben. Die Dresdener konnten sogar die Hintermänner packen. In einer Wohnung in der Dresdener Neustadt wurden außerdem ein paar völlig verängstigte Kinder gefunden. Offenbar sollten sie gerade weggebracht werden. Einer der Rumänen soll ausgesagt haben, dass eine Lieferung für Mönchengladbach bestimmt war. Er hat gejammert, dass er jetzt kein Geld mehr verdienen könnte.«
    »Hat er wirklich Lieferung gesagt?«
    »Ja. Für ihn sind diese Kinder offenbar nichts anderes als lebendes Fleisch, dass er auf Bestellung quer durch Europa bringt.«
    »Hat er Namen und Adressen genannt?«
    »Natürlich nicht. Angeblich sollte er hier in Mönchengladbach neue Anweisungen bekommen, sagt Schalke.«
    »Kein Treffpunkt?«
    »Doch. Halte dich fest. Ein Parkplatz in Giesenkirchen: Puffkohlen.«
    »Nein.«
    »Doch, am Fußballplatz. Wäre nicht aufgefallen. An jedem Fußballplatz halten immer wieder Autos, in denen Kinder sitzen. Jeder wird denken, dass sie zum Training wollen, oder zu einem Spiel.«
    »Paul Hefter hatte sich wieder Kinder kommen lassen? Nach Giesenkirchen diesmal?«
    »So scheint es. Hefter oder Hünner.«
    »Woher hat er diese Kontakte? Woher hat er das Geld, um seine ›Ware‹ bezahlen zu können?« Frank wollte nicht glauben, was Ecki ihm erzählte.
    »Keine Ahnung. Wer weiß, wie dieser Deal abgelaufen ist. Kann ja sein, dass er seine Schlachtszenen vermarktet hat. DVDs gebrannt und verkauft hat. Oder online ins Netz gestellt. Ist doch heute alles kein Problem mehr.«
    »Dann hätten wir Computer, Rohlinge und was weiß ich noch bei ihm finden müssen. Haben wir aber nicht.« Frank war skeptisch. Diese Geschichte konnte nicht stimmen.
    »Ich gehe davon aus, dass Hefter seine Spuren verwischen konnte, bevor er starb. Oder sein Mörder hat alle Spuren beseitigt.«
    Frank hob die Schultern. »Ich will auf jeden Fall möglichst schnell den ganzen Bericht. Wir müssen jemand nach Dresden schicken, zur Vernehmung. Ich will, dass einer von uns die Rumänen befragt.«
    »Wir schicken Schalke.«
    »Traust du ihm das zu?«
    »Warum denn nicht? Bisher hat er doch gute Arbeit geleistet.«
    »Na, dann.« Frank zögerte. »Warum eigentlich Dresden?«
    »Die Grenze ist nah.«
    »Ja, und es gibt dort auch einen Fußballclub.«
    Die beiden Ermittler gingen in ihr Büro zurück. Daniel C. Hünner stand am Fenster und sah hinaus. Er drehte sich nicht um, als er die Beamten hereinkommen hörte.
    »Es gibt Neuigkeiten, die Sie interessieren werden, Herr Hünner.«
    Der Angesprochene reagierte nicht.
    »Man muss im Leben auch einmal Glück haben. Die Kollegen im sächsischen Dresden haben einen Fleischtransport verhindert.«
    Hünner drehte sich langsam um. »Was habe ich mit Fleisch zu tun?«
    »Es geht um lebendes Fleisch. Menschenhandel. Rumänen.«
    Hünner musste sich an der Kante des Schreibtischs festhalten. So sehr hatten ihn Franks Worte getroffen. Wie unter Stockschlägen war er nach jedem Wort ein Stück mehr ins Wanken geraten. »Was sagen Sie da?« Seine Stimme krächzte.
    »Sie haben richtig gehört. Sie haben verloren, Hünner. Wir werden Ihnen nachweisen, dass Sie der Adressat der Lieferung waren. Die Kinder waren für Sie bestimmt. Was hatten Sie mit ihnen vor? Die Kinder Hefter vorzuwerfen, damit er sein perverses Spiel mit ihnen treiben konnte? Ein Spiel, bei dem Sie zusehen wollten? Oder wollten Sie sich die Bilder später ansehen? Damit Sie sich in Ruhe aufgeilen konnten? Warum haben Sie die Kinder zum Sportplatz nach Giesenkirchen bestellt? Warum immer wieder Fußball?«
    »Hören Sie auf, hören Sie endlich auf! Ich habe mit der Sache nichts zu tun. Ich weiß nichts von Rumänen. Ich bin unschuldig. Ich habe keine Kinder bestellt. Wirklich nicht.« Hünner sackte auf seinem Stuhl zusammen. »Hören Sie, ich, ich …« Er verstummte.
    Frank sah den Unternehmer an. »Ja? Was wollen Sie mir sagen?«
    Hünner rang nach Worten. Immer wieder presste er seine Fäuste gegeneinander. »Es stimmt, ich habe Carina gekannt. Ich habe das Mädchen hin und wieder gesehen, wenn sie ihren Vater auf der Baustelle besucht hat oder auf unserem Betriebsfest, auf der Weihnachtsfeier. Hören Sie, ich bin da in

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