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Titel: Mobile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Richter
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anschließend mit der Fußspitze zur Seite kickte. Dann blickte er zur Einrichtung herüber. In einem Fenster entdeckte er die alte Reichel. Sie sah zu ihm.
    »Du alte Krähe«, murmelte er. »Hast deinen armen Werner in die Ewigen Jagdgründe geschickt. Jede Wette, dass dich dieser Moment der Macht über das Leben total geil gemacht hat.« Er lächelte und winkte ihr zu. Sie reagierte nicht.
    »M ichi«, rief Joachim. »Komm her, bitte.«
    Michael ging zu ihm.
    »Sieh mal die Runenerklärung«, sagte Joachim und reichte ihm das Handy. »Es ist tatsächlich ein G, oder?«
    Michael sah auf das Display , dann nickte er. »Wenn der Kerl tatsächlich Engländer ist, dürfte er sich wohl eher an das angelsächsische Futhoc als an das germanische Futhark gehalten haben, aber das ist bei dieser Rune egal. G ist G und das G dürfte der Anfangsbuchstabe seines Namens sein. Na, dann können wir ja mit der Suche starten.«
    »Sekunde mal! Heißt das, wir sollen nach allen Achtzigjährigen und noch älteren Männern in ganz England suchen, deren Name mit G beginnt? Das soll ja wohl ein Witz sein!«
    »Ein klein wenig einschränken können wir den Kreis. Der Kerl war der vermeintliche Freund des guten Werners und scheinbar ist er Engländer. Was für einen Schluss ziehen wir daraus? Dass es sich bei dem Buchstaben um den Anfangsbuchstaben seines Vornamens handelt. Und weshalb ziehen wir diesen Schluss? Weil man zum einen Freunde mit dem Vornamen anspricht, und zum anderen Engländer ohnehin dazu neigen, sich mit Vornamen anzusprechen. Also gehen wir bis auf weiteres davon aus, dass das G der erste Buchstabe des Vornamens und nicht des Nachnamens ist.«
    » Wie viele Engländer männlichen Geschlechtes gibt es? Dreißig Millionen? Und wie viele von denen haben einen Vornamen, der mit einem G beginnt? Wir können nicht mehrere Hunderttausend Engländer abklappern. Kannst du mir bitte mal verraten, wie wir das auf die Beine stellen wollen?«
    »Es sind viel weniger, schließlich sind wir auf der Suche nach jemand, der älter als achtzig Jahre ist. Ich denke nicht, dass da mehr als ein paar Zehntausend in Frage kommen, also ein e lächerlich geringe Zahl.«
    Joachim sah Michael fest an und sagte: »Du hast keine Vorstellung, wie sehr du mich manchmal nervst.«
    »Nein, habe ich nicht. Interessiert mich auch nicht. Wollen wir über uns reden oder uns mit diesem Reichel-Kerl beschäftigen?«
    Joachim seufzte. Michael hatte Recht. Er sagte: »Wir brauchen seinen Nachnamen, ohne Nachnamen wird das nichts.«
    »Vielleicht hat er gar keinen.«
    »Er hat keinen?«
    »Kann doch sein.«
    »Hör mit dem Blödsinn auf«, sagte Joachim hitzig. »Jeder hat einen Nachnamen.«
    »Mogli aus dem Dschungelbuch hat keinen Nachnamen. Ernie aus der Sesamstraße auch nicht.«
    »Das sind ja auch keine Menschen«, brüllte Joachim entnervt.
    »Vielleicht ist dieser G-wie-auch-immer auch kein Mensch. Oder wir sollen in England gar nicht nach einem G-Namen suchen, sondern haben den Auftrag, den sagenumwobenen G-Punkt finden.«
    Joachim stieß Michael vor die Brust und zischte: »Lass deine Spielchen, mit denen du mich an de n Rand des Wahnsinns bringen willst, du Mistkerl! Was hast du eigentlich vor? Mir helfen oder mir den restlichen Verstand rauben?«
    »Hoho!« Michael grinste. »Langsam kommt Leben in die Bude. Das kann ja lustig werden mit uns beiden - oder großen Ärger einbringen, mal sehen. Hör zu, alter Freund: Es wird langsam Zeit, dass wir zwei Hübschen mal einige Spielregeln aufstellen. In unserem Würfelspiel gibt es zwei Spieler, nämlich Spieler J und Spieler M. Möglicherweise treten später weitere Spieler in das Spiel ein, aber das steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Nun zu den Spielregeln: Spieler J wird ... .«
    Joachim unterbrach mit schneidender Stimme: »Hör mit der albernen Scheiße auf! Ich will endlich wissen, weshalb du dich gestern kopfüber angeboten hast, dabei zu sein. Um deines Bruder s Willen wohl kaum, das nehme ich dir schlichtweg nicht ab. Also: Warum bist du hier? Wegen Carola? Okay, ich sage dir ganz offen, dass mir das durch den Kopf geht, seit ich das von euch weiß, aber ich muss dich enttäuschen, Carola spricht alles andere als gut von dir. Und ich warne dich: Plane bloß keine Schweinereien, denn ich bin ganz gewiss nicht in der Stimmung, mich an der Nase herumführen zu lassen.«
    Michaels Gesicht wurde ernst. »Spieler M garantiert Spieler J, dass er nicht einmal daran denkt, in diesem Leben dessen

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