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Models usw.

Models usw.

Titel: Models usw. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Goosen
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klugscheißerte, dass nur Schäferhunde als Blindenhunde eingesetzt würden.
      „Das muss niemand sagen, das weiß man! Hähähähä-Hihihihi.“
      „Du hast es also schon selbst einmal probiert?“
      „Nein, nein. Aber bitte, Mopse sind keine Blindenhunde.“
      „Du Rassist!“
      „Blödsinn. Ich sage nur, dass das Schwachsinn ist“, keifte Sven wie ein altes Waschweib.
      „Du nervst, Sven.“
      „Sorry, wegen meiner Ehrlichkeit.“
      „Du diskriminierst eine Minderheit, deren Potenzial noch nicht erkannt wurde.“
      „Jetzt nervst aber du, Daniel. Das ist Hirnscheiße von dir. Ein Hirnfurz der Sonderklasse. Mopse sind als Blindenhunde gänzlich ungeeignet, weil sie alles anfressen und anschlecken und ständig hüpfen.“
      Ich blickte den Mops an, der gerade meine Bettdecke versuchte zu zerbeißen und alles vollsabberte. Ich war vollkommen im Arsch. Scheiße. Dann leckte sich das haarige Monster sein Arschloch wund und hüpfte nach getaner Saubermachaktion auf meinen Schoß. Scheiße, Sven hatte recht.
      Aber ich wollte nicht aufgeben.
      „Dann bin ich eben ein wagemutiger Entdecker. Jemand, der neue Wege geht. So jemand wie Amundsen am Südpol oder Reinhold Messner und der Yeti.“
      „Ach, Daniel. Du bist höchstens so was wie ‘ne Hämorrhoide. Nämlich völlig am Arsch.“
      „ Sven, du hast mal wieder die Hosen voll.“ Mit zunehmender Beobachtung des kleinen, haarigen Tiers hatte ich die Hosen allerdings auch bald gestrichen voll. Ich versuchte den Überlebensjoker auszuspielen und erklärte, dass ich pleite war, keine guten Aufträge erhielt, die Dreißig vor meiner Haustür klopfte und das Gestöhne von Thorsten und seinem Boy nicht mehr länger hören konnte.
      „Wenn ich nicht zu dem Go-S ee gehe, werde ich wohl nie herausfinden, wie gut meine Qualitäten als Schauspieler sind.“
      Sekunden de r Stille folgten, doch ich konnte Sven am anderen Ende atmen hören und wie sein Mund austrocknete. Sven war eine Lusche. Wieder trocknete irgendetwas am anderen Ende der Leitung aus, bevor ich eine Löschpapierdünne Stimme vernahm.
      „E ine gute Idee ist es ja.“
      „Danke“, sagte ich darauf und Sven und ich verabschiedeten uns. Ich legte auf und lehnte mich für einen Augenblick zurück. Prima, meine Ideen waren noch immer die besten. Doch die wahre Herausforderung stand mir noch bevor. Und dazu musste ich in die Höhle des Löwen.
      In dem Moment hörte ich Türen knallen, und das vormals laute Stöhne war verstummt. Lautes Geschrei war jetzt zu vernehmen.
      Was ist da los?
      Ich ging mit dem Mops quietschfidel nach draußen und sehe Thorsten und Süße-19. Sie stritten wie Hund und Katz.
      „Bin ich der Einzige, mit dem du schläfst“, fragte das junge Ding.
      „Ja, bist du!“, sagte Thorsten.
      „Das glaube ich dir nicht, ich werde noch heute ausziehen und dich verlassen“, sagte Süße-19.
      „NEIN!“, schrie ich aus Leibeskräften. „DER HUND BLEIB HIER!“ Der Mops sah mich erschrockenen Blicks an und mein Mitbewohner und auch sein Freund blickten so schockiert wie eine Eule nach dem Waldbrand.
      „Ich meine“, sagte ich langsam, „dass ich mich an den Hund und an dich süßer, junger Mann gewöhnt habe. Jetzt vertragt euch , bitte. Thorsten hat nur dich zum Freund, der treibt es sonst mit niemanden, das verspreche ich dir hoch und heilig.“
      „Echt?“, fragte Süße-19.
      „Echt!“, wiederholte ich und er fiel mir um den Hals und Thorsten blickte erstaunt. So erstaunt, dass er sich in den rechten Oberarm zwickte, weil er sich fragte, ob er träumte.
      „Ach, da wäre noch eine Sache“, sagte ich, „ich gehe so gerne mit Hunden spazieren, dürfte ich wohl einmal mit dem Mops spazieren gehen?“
      „Willi würde sich freuen!“
      „Der Hund heißt Willi?“
      „Ja, weil er so gerne Po-Löcher leckt. Mein Ex hat das auch so gerne gemacht.“
      Ich grinste. Smile. Smile. Und nickte ganz aufgeregt.
      „Also , darf ich?“
      „Selbstverständlich“, grinste mich freudenstrahlend Süße-19 an. Ich grinste auch und hör te Brian Kinney aus der Serie Queer as folk zu mir sagen: „You are so pathetic.“ Auf zum Blindenverein! Ich würde so brillieren – war mein Plan –, dass ich den Auftrag im Nu in der Tasche hätte! Aber wann war denn nun dieses Go-See? Schnell war die Nummer von Daisy gewählt, die mir sagte, dass das Go-See schon übermorgen am Vormittag auf dem Wella-Gelände in der

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