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Models usw.

Models usw.

Titel: Models usw. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Goosen
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ich höre die altbekannten Sätze: Du musst ein Schwein sein in dieser Welt. Gemein sein.
      „Und wie läuft es mir der Karriere?“, fragte Martin. – Er kannte meine Leidenschaft fürs Modelling sehr gut.
      „Nicht sehr gut, alle anderen nehmen mir Go-Sees weg und ich bleibe auf der Strecke.“
      „Aber für Gerry Keszler zu arbeiten, ist doch ein lukrativer Job, oder?“
      „Ja, schon, da bin ich sehr dankbar dafür.“
      „Wie Du sicherlich weißt, bin ich ein zweites Mal bei dieser Kalenderaktion dabei und das erste Mal war schon sehr schön und eine gute Erfahrung. Ich kann dir versichern, dass hier alles sehr seriös abläuft. Nicht wie es manchmal der Fall ist, das die Fotografen eine extra Schwanzleckstunde wollen, dass du den Auftrag auch wirklich bekommst“, meinte Martin. Er behandelte diese Fotografengeschichte wie eine wissenschaftliche Studie.
      „ Es kommt drauf an, wie der Fotograf aussieht“, sagte ich mit einem verschmitzten Lächeln, das Martin verstand. Ich blickte aus dem offenen Fenster, da Martin mir nicht darauf antwortete. Die Sonne blendete mir in das Gesicht, es war schön sie zu beobachten, wie ihre Strahlen über die Dächer fielen und die Erde erwärmten. Dann setzte ich mir meine Sonnenbrillen auf und beobachtete das vorbeiziehende Panorama durch meine getönten Gläser.
      „Hast du eine Beziehung am Laufen, Martin?“
      „Nein habe ich nicht, ich bin solo.“ Dieser Satz kam missmutig über seine L ippen, so als ober er sich eine wünschen würde.
      „Und wieso hast du noch keine ?“
      „Das Problem ist, dass ich zu dumm für eine Beziehung bin.“
      „Das ist ja überhaupt nicht war, du bist treu, warmherzig, intelligent und tolerant, was will man mehr?“ – Hab ich das gerade gesagt?
      „So einen Freund wie dich hätte ich gerne, du würdest mich immer auf Trab halten, es würde niemals langweilig werden, mit dir meine ich.“
      „Das ist süß, aber du weißt, dass ich die Karriere vorziehe.“ – Was rede ich denn da?
      „ Ich habe mir immer gewünscht, mit dir ein Shooting zu machen.“
      „Dein Wunsch ist in Erfüllung gegangen.“ Es klang, als würde es mich nicht interessieren, aber das tat es. Was wünschte sich Martin noch?
      Das Auto fuhr gleichmäßig weiter und ich beobachtete Teils die Menschen und Teils Martin. Mir fiel ein, dass ich unbedingt meine Mappe in Ortung bringen musste. Jedes Model hatte eine Mappe, in der es die verschiedensten Fotos aus den Shootings einklebte und aufbewahrte, um bei Go-Sees zu punkten. Dort zeigte man seine Mappe her und es machte verdammt viel Eindruck, wenn man mit berühmten Fotografen zusammenarbeitet oder viele Facetten zum Ausdruck kamen.
      Ich merkte, dass mich Martin aus seinem rechten Augenwinkel aus, anstarrte.
      „Wann sind wir denn da?“
      „ Es dauert nicht mehr lange.“
      „Martin, starr mich nicht so an, man könnte ja meinen, dass du Sex mit mir haben willst.“
      „I-Ich finde d-dich wunderschön“, stotterte er, als er das Auto auf einem Parkplatz zum Stillstehen brachte. Ich löste die Gurte und grinste nur, weil ich nicht wusste, was dagegen sprach – aber ein Dafür fiel mir auch nicht ein. Wahrscheinlich nach dem Shooting.
      „Nach dem Shooting sprechen wir da weiter, wo wir jetzt aufgehört haben, okay.“
      „Okay“, sagte er süß und brav wie ein kleiner Junge, der sich von seiner Mutter die Leviten lesen ließ.
      Ich lächelte etwas verschmitzt und musste mir selbst gestehen, dass mir Martin gefiel.
      „Danke Martin, ich weiß das zu schätzen.“ Ich glaubte, dass ich ihn damit beruhigt hätte, doch das war nicht der Fall, Martin hatte ein ziemlich trauriges Gesicht aufgesetzt, das gar nicht zu ihm passte, wie ich gerade bemerkte.
      „Sei nicht so deprimiert, was soll ich tun? Dir einen blasen?“
      Jetzt grinste er. „Das meine ich damit, du schaffst es immer, mich zum Lachen zu bringen.“
      „Reine Projektion.“
      „Nein, natürlich musst du mir keinen blasen, damit es mir besser geht. Ein Anfang wäre es, aber wäre es der Anfang vom Ende?“
      „Martin, hör zu! Ich lebe nach Motto: Ende gut alles gut. Und ist es nicht gut, so ist es nicht das Ende. “
      „Ein sehr schönes, indisches Sprichwort hast du dir das ausgesucht.“
      „Indisch?“, fragte ich ungläubig. Memo an mich: Neues Sprichwort aussuchen, ich mag keine Inder.
     
    Wir stiegen aus dem Auto aus und auf einem großen Parkplatz hatten

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