Models usw.
zweitens, dass ich mich hier vor einer blinden Henne rechtfertigen muss. Nicht ich, sondern Sie sollten wegen ihrer ungerechtfertigten Anschuldigung genieren. Oder ahnte sie von dem Bluff?
„Ich hoffe sehr, dass Sie den Weg zur Kirchen zurückfinden, denn nur im Beten, werden sie Ihr Seelenheil finden und Ihre Seele vom Satan loslösen können.“
Erst jetzt fielen mir die vielen Kreuze auf, die in ihrem Wohnzimmer aufgehängt waren. Oh mein Gott, eine Kirchenfanatikerin.
Ich ersparte mir aber eine Antwort, weil ich ja etwas von der alten Schachtel wollte. Schließlich hatte ich einen Grund, warum ich bei ihr war, um mir diesen Mist anzuhören. Ich brauchte etwas von ihr, und da wäre es taktisch unklug, sich auf eine Grundsatzdiskussion einzulassen. Ich musste Geduld haben.
„Warum sind Sie eigentlich hier?“
Na also. Geht doch. Endlich konnte ich meine zurechtgelegte Geschichte auspacken.
„Frau Meinheim, Sie haben vollkommen recht. Ich bin untröstlich für mein Verhalten und habe bereits in der Kirche meine Therapie begonnen.“
Sie schaute ganz entsetzt und blickte dann selig.
„Oh, haben Sie kleine Schwuchtel doch noch den Weg zur Kirche gefunden.“
„Sicherlich, Gott ist in mir und zeigt mir, wohin ich gehen muss“, sagte ich ihr , „und weil ich mich in der örtlichen Kirche engagiere und dort eine blinde, junge Frau ist, wollte ich fragen, ob ich ihr Hundegeschirr und einen Blindenstock, Sie werden wahrscheinlich mehrere davon haben, ausleihen könnte.“
Frau Meinheim schloss die Augen. Ich fragte mich, ob Sie mich vielleicht doch sehen konnte.
„Gut, gut, da Sie den Weg zur Kirche gefunden haben, will ich eine Ausnahme machen und Ihnen helfen. Aber die warmen Brüder, die in Ihrer Wohnung hausen, müssten sich einer grün dlichen Therapie unterziehen.“
„Ich bin gerade dabei, mit i hnen darüber zu reden, Frau Meinheim“, sagte ich heuchlerischer denn je.
„Das Zeug liegt draußen im Flur , in einem Karton, schauen Sie selbst nach. Suchen Sie sich etwas aus, was Sie brauchen. Alles ist noch tadellos in Schluss.“
Ich stand auf, ging in den Flur und fand den Karton ziemlich schnell. Dan a, die mich am Boden knien sah, begann nun meinen Hintern abzulecken. Schrecklich.
„Guter Hund“, sagte ich zu Dana und in dem Moment rief Meinheim ihren Hund zu sich. Ich atmete dankend auf und betete ein Vater unser .
„Haben Sie alles gefunden?“, rief Sie grantig, so als wäre Sie meiner Lüge auf die Schliche gekommen.
„Ja, habe ich, danke vielmals.“
„Soll mir recht sein und nicht vergessen: Schwänze sind tabu für Sie!“
„Ich werde es mir merken, danke für die tolle Unterhaltung.“
Sie grinste mich an, als hätte sie einen der Erzengel herbei gebetet, der ihr verkündete, sie würde den zweiten Jesus gebären.
„Dann noch einen schönen Tag.“
„Ihnen auch, danke.“
Ich stellte den Karton zurück in den Schrank und wollte mich zur Tür begeben, als noch einmal die Stimme von Frau Meinheim ertönte.
„Sagen Sie, Herr Aberle. Ihr Nachname? Aberle?“
„Ja, was ist damit?“
„Ist das jüdisch?“
„Ja, mein Urgroßvater mütterlicherseits war Jude.“
Es folgt ein verächtliches Lachen und ein halbherziges Räuspern.
„Dachte ich mir.“
Meine Hand war bereits an der Türklinke, dann verharrte ich einen Moment, ein richtiger kle iner Hassgedanke kam in mir hoch, weil ich mir dachte, dass niemand solche scheiß Anspielungen nicht brauchte – NICHT IN DER HEUTIGEN ZEIT! Ich atmete tief ein und so gut ich konnte durch meine Nase aus, weil ich wenigstens hören wollte, dass sie sich genierte, so eine Dummheit gesagt zu haben. Obwohl ich katholisch getauft wurde und weder mit der einen noch mit der anderen Religion etwas am Hals hatte, war ich drauf und dran ihr zu sagen, was für eine Schlampe sie doch sei und dass Sie wahrscheinlich nicht ohne Grund blind geworden war. Ich habe Frau Meinheim einige Male schon gehört, wenn Sie mit einer Nachbarin über Ausländer sprach, die sie nicht leiden konnte oder über den Pizzamann, der ihr nicht genug Österreichisch vorkam. Und seit dem Tag meines Einzugs juckte es mich, ihr zu sagen, was für ein Arschloch sie doch wäre.
„Ach, Frau Meinheim, mir fällt da gerade noch etwas Witziges ein.“
„Ha? Etwas Witzigeres als Ihren Nachnamen, wohl kaum!“
„Sie werden sich totlachen. Meine Urgroßmutter … Wissen
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