Models usw.
Innenstadt stattfand. Meine Augen verengten sich zu Schlitze, meine Mundwinkel hoben sich an und ein höhnisches Grinsen entwich aus meinem Dr.-Evil-Mund. Ich hielt den Mops Willi wie Mini Me auf meiner Hand und mein Grinsen braute sich zu einem höhnischen Gelächter auf.
Süße-19 entriss mir den Mops und ich sah mich auf einem riesengroßen Plakat in der Innenstadt Werbung für Blinde machen.
Das war ein Tag, der sich gelohnt hatte. Aus diesem Grund ließ ich mich in mein Bett fallen, sagte jedem meiner Modelkollegen, die ich an meinen Wänden hängen hatte, „Gute Nacht“ und schlummerte sanft ein.
Drittes Kapitel
Ein roter Ferrari
Schon in aller Frühe versuchte ich mit schwarzem Kaffee munter zu werden, damit ich beim Shooting weder Augenringe oder sonst irgendwelche Müdigkeitserscheinungen hatte. Ich wollte Gerry Keszler, dem Organisator des Life-Balles, nicht enttäuschen. Er sollte mich auf einem Foto sehen und sich in mich verlieben. Träumen war erlaubt, und das zu jeder Tageszeit – auch gleich nach dem Aufstehen. Ich schrieb in aller Frühe auch Martin Tale, der ebenso beim Shooting dabei sein würde, ob er mich nicht abholen wollte. Ich kannte Martin schon seit einiger Zeit, er war ebenso bei Models usw. unter Vertrag und hatte schon seine große Zeit hinter sich. Er war über dreißig und man munkelte aus den ersten Reihen, dass er schon gegen Mitte 30 wäre. Seine Freunde schätzen ihn auf 29. Wozu hat man denn Freunde.
Schnell hat er mir geantwortet, dass er mich gerne abholen käme, er würde mit seinem Auto vorherfahren. Wie in einer Kutsche. Ich stellte mir Martin vor, hoch zu Ross, der mich mit einem Ruck auf sein Pferd hievte, um mit mir fortzureiten.
Aus der Traum, ich musste mich beeilen. Martin hupte schon.
„Wie lange fahren wir bis zum Modelshooting?“, fragte ich, nachdem ich eingestiegen und Martin von der Seite aus begutachtete und wie ein Scanner einscannte, um seine Gesicht zu analysieren. Ergebnis: Er ist top!
„W ir fahren eine halbe Stunde.“
Martin war ein gutmütiger Mensch, einer, der wahrscheinlich nie aufsteigen würde, obwohl er international – vor geraumer Zeit – gebucht worden war, aber seit sich sein Alter herumgespr ochen hatte, war es mit den großen Aufträgen auch schon vorbei. Doch er besaß etwas, seine Aura, sein Wesen, seine Größe, die ihn als Mann noch immer sehr attraktiv erscheinen ließen. Er sah wirklich gut aus und hatte einen kräftigen Körper. Sein Gesicht besaß harte Stellen, wie seine Wangenknochen, die erhaben wie ein Thron in seinem Gesicht saßen. Dichte Augenbrauchen umrandeten zwei helle Augen, die stets freundlich zu strahlen schienen; sein Mund war Bübisch, besaß Lausbubencharakter wie eines der Kinder von Uwe Ochsenknecht.
Zu seinem Leidwesen war er noch nie in der Männervogue gewesen, wo ich schon einige Male abgelichtet wurde – aber ohne nennenswerten Erfolg. Und da war ich mir sicher, war mein Agent schuld. Memo an mich: Den Agenten bei der nächsten Gelegenheit töten.
Vor 4 Jahren allerdings, als meine Modelkarriere ins Wanken geriet, hatte er lukrative Angebote gehabt, die ihn allerdings nicht den Langzeiterfolg verschafft hatten, die man sich als Model erhoffte. Erstaunlich war, was ich über ihn alles wusste, als hätte ich seine Karriere die letzten Jahre verfolgt. Wahrscheinlich war das eine Berufskrankheit, dass ich mich für alle anderen Models in meiner Nähe interessierte. Martin war jetzt kein Vertrauter, wir hatten nie etwas miteinander, obwohl es zwei Mal zwischen uns geknistert hatte, aber wahrscheinlich waren uns unsere Karrieren damals wichtiger. Das erste Mal knisterte es auf einer After-Show-Party, zu der wir beide eingeladen waren, um die männliche Models-Quote zu erhöhen und das zweite Mal bei der legendären Weihnachtsparty im Clubhause von Models usw. dort ging wirklich die Post ab, aber es blieb beim berühmten Knistern. Wenn ich es mir recht überlege, ist Knistern schon etwas sehr Schönes und war in meinem Leben schon wieder viel zu lange her.
Es wurde einem zwar in der Branche empfohlen, den Kontakt zu anderen, männlichen Models zu meiden, da die Auftragslage bei männlichen Models immer schwer zu sein schien und Neida ktionen und verhasste Attacken ziemlich schlimm enden konnten. Doch Martin war da eine Ausnahme, vielleicht war dies der Genickbruch in seiner Karriere, die ihn von den Laufstegen der Welt ferngehalten haben? Und
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