Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft
Sie murmelt etwas, aber ich verstehe nicht was. Irgendwann sieht sie auf.
»Das glaube ich nicht«, sagt sie. »Woher wollt ihr das wissen?
Edie ist seit Ewigkeiten in Harry verknallt. Eigentlich seit sie zwölf ist, mit einer kurzen Unterbrechung für den süßen Phil. Ich wusste nie, wie ernst es war, aber wenn ich sie jetzt ansehe, ist mir alles klar. Und was Harry angeht, ich weiß zwar nicht genau, warum ich mir plötzlich so sicher bin, dass er sich endlich in sie verliebt hat, aber ich habe einen Verdacht.
»Er steht auf Traumfrauen mit einem großen Herz«, sage ich. »So wie du. Vertrau mir. Und keine Sorge, ihr habt meinen Segen. Bloß knutscht nicht vor meiner Nase rum, okay? Ich ertrage einiges, aber alles hat seine Grenzen.«
Zehn Minuten später kommt Harry dazu und fordert Edie zum Tanzen auf, während sich einer seiner Freunde um die Musik kümmert. Edie ignoriert unser Gegröle und Gekicher, und kurze Zeit später hat sie die Wange an seine Schulter gelegt. Ich habe beide noch nie so glücklich gesehen.
»Schön«, sagt Liam und sieht Krähe und mich an. »Was ist mit uns? Was sollen wir machen?«
»Wo Krähe hingeht, gehe ich auch hin«, sage ich. Vielleicht eines Tages nach Paris, um für die französische Vogue zu schreiben, während sie ihr eigenes Modehaus gründet, oder nach New York, oder ich schreibe einen eigenen Modeblog, während sie Kunst studiert und sich von großen Designern inspirieren lässt. Doch zuallererst gehen wir zurück auf die Tanzfläche.
Liam kommt mit. Wir machen ein paar wilde Schritte. Und sehen toll aus.
ENDE
Danksagungen
Falls jemand von euch dieses Buch bereits auf Englisch gelesen hat, wird ihm auffallen, dass die deutsche Ausgabe sich leicht vom englischen Original unterscheidet. Ich habe die Modenschau, die sich die Mädchen am Anfang in Paris ansehen, von Dior zu Alexander McQueen verlegt. Diese Änderung wurde durch ein trauriges und durch ein sehr schönes Ereignis ausgelöst.
Im Frühjahr 2011, nachdem das Buch in Großbritannien erschienen war, wurde John Galliano wegen antisemitischer Äußerungen angeklagt und verlor seinen Job als Chefdesigner bei Dior. Im Herbst sprach ihn ein französisches Gericht schuldig. Sosehr ich ihn als Designer bewundere, ist er ein schlechtes Vorbild für die idealistischen jungen Frauen in meinen Geschichten. Normalerweise würde ich nachträglich kein Buch verändern, aber diesmal waren die Ereignisse zu ernst, um sie zu ignorieren.
In der Zwischenzeit gab es ein weiteres Ereignis: die Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton. Kates Brautkleid – das bestsitzende Kleidungsstück, das ich je gesehen habe – wurde über Nacht zur Sensation. Und damit auch die Designerin, die schüchterne, unglaublich talentierte Sarah Burton, die Alexander McQueens Platz als Designerin übernahm, als er 2010 starb. Sarahs Kollektionen sind ebenso schön, exzentrisch und großartig verarbeitet wie die frühe Mode von John Galliano. Und da es in diesem Buch auch um Hochzeiten geht, hat es mir besonderen Spaß gemacht, über die Designerin des berühmtesten Brautkleids des Jahrhunderts zu schreiben. Der neue Anfang passt perfekt zu der Geschichte.
Bei den Änderungen konnte ich auf die Unterstützung meiner wunderbaren deutschen Übersetzerin Sophie Zeitz und meiner Lektorin Anja Kemmerzell zählen. Es ist eine tolle Zusammenarbeit mit zwei tollen Frauen. Vielen Dank, ihr beiden.
Wie immer schulde ich Barry, Rachel, Imogen, Nicki und dem Rest des Chicken-House-Teams in Großbritannien großen Dank. Und Caroline bei Christopher Little.
Liebster E. und ihr Kinder, vielen Dank für alles. Ohne euch würde ich es nicht schaffen.
Außerdem finde ich es überaus passend, dass diese Ausgabe im Jahr des diamantenen Thronjubiläums von Queen Elizabeth II. herauskommt, die vor sechzig Jahren den englischen Thron bestieg. Sie ist eine außergewöhnliche Frau. Jenny würde ihr bestimmt auch ganz herzlich zum Jubiläum gratulieren wollen.
Was ihr tun könnt
Manchmal geht es nicht darum, was ihr tun könnt, sondern darum, was andere für euch tun können. Wenn ihr jemanden in der Familie habt, der an einer psychischen Krankheit leidet (und dazu gehören viele Menschen), müsst ihr euch nicht allein fühlen. Bei Organisationen wie SANE (SANEline und SANEmail) und Childline wissen sie, wie es euch geht, und sie sind da, um euch zu helfen. Seht sie euch im Internet an. Ruft an oder schreibt eine E-Mail. Fragt, was sie für euch tun
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