Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Modesty Blaise 01: Die tödliche Lady

Modesty Blaise 01: Die tödliche Lady

Titel: Modesty Blaise 01: Die tödliche Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
Vom Netzwerk:
ihm einen sachlich brutalen Schlag mit dem Handrücken über das Gesicht. Ein Fuß verfing sich hinter seinem Knöchel, und er stürzte rücklings auf die Steinplatten. Es wurde schwarz um Grant, als er mit dem Kopf auf den harten Stein aufschlug. Verzweifelt versuchte er sich zu bewegen, aber die Muskeln reagierten nicht mehr.
    Mrs. Fothergill schnaufte lange und zufrieden auf.
    Sie warf einen Blick zu dem Balkon hinauf, dann stellte sie sich breitbeinig über den hingestreckten Mann. Sie zog die Hosenbeine hinauf und kniete sich rittlings auf ihn. Sorgfältig legte sie die Hände um seinen Hals zurecht, die Daumen auf dem Kehlkopf, und begann langsam zuzudrücken.
    Gabriel sah zu, wie Grant starb, dann ging er in das Zimmer des Abtes zurück. Die anderen folgten ihm.
    «Habt ihr euch eigentlich je gefragt, wer wohl
Mister
Fothergill ist?» fragte McWhirter nachdenklich. Einer der Männer lachte. Ein anderer stellte eine Frage in Spanisch, ein dritter begann ihm McWhirters Bemerkung in Pidgin-Englisch zu übersetzen. Gabriel unterbrach ihn barsch.
    «Räumt den Mist auf der Terrasse auf», sagte er und bedeutete ihnen mit einer Kopfbewegung zur Tür, zu verschwinden. «Ich will mit McWhirter reden.»
    Er setzte sich hinter den großen, alten Schreibtisch, während die Männer hintereinander hinausgingen.
    McWhirter verschränkte die Hände hinter dem Rücken und begann mit gemessenen Schritten im Zimmer auf und ab zu gehen, die Stirn angestrengt gerunzelt, während er darauf wartete, daß Gabriel sprach.
    «Ist das hier genau und bis zur Stunde geführt?» sagte Gabriel und hob einen Durchschlag auf.
    «Jawohl. Wenn es das ist, was ich Crevier zum Tippen gab. Wir können es schnell durchgehen.» Er schwieg und kniff die Augen zusammen. «Miete für die Organisation Lamelle im Libanon 52000. Dito für die Gruppe Pacco in Südfrankreich. Honorarvorschüsse: Singerman in Amsterdam, de Groot in Kapstadt. Mashari in Port Said, und Zweif in Haifa – je 4500. Ablöse für die Insel Lapos: 12000.» Immer noch mit geschlossenen Augen, zupfte er sich nachdenklich am Ohr und fuhr dann in derselben schnellen Eintönigkeit mit seiner Aufzählung fort. «Transport und Spezialausrüstung: 60700. Bestechungsgelder, Bezahlung von Informationen und Provisionen an Unteragenten: 8350. Interne Gehälter und laufende Unkosten: 15400. Geschätzte künftige Ausgaben: 40000.»
    Er öffnete die Augen und sah Gabriel an. «Alle Zahlen in Pfund Sterling. Insgesamt 258450. Geschätzte Brutto-Einnahme zehn Millionen Pfund, weniger Kosten für das Absetzen der Ware von zwei Millionen. Nettogewinn 7741550.»
    Gabriel legte das Blatt mit den Zahlen zurück und nickte. «Hast du ausgearbeitet, wie die Quittungen zu behandeln sind?»
    «Wie üblich. Der Brocken diesmal ist nur größer. In Ihrem Besitz befinden sich fünfzehn legale Gesellschaften, die auf verschiedenen Gebieten und in verschiedenen Weltgegenden arbeiten. Sie werden die Steuern unter sich absorbieren. Ich habe einen vorläufigen Entwurf in groben Zügen ausgearbeitet, einschließlich des Ankaufs von Aktien durch Strohmänner und gewissen Ablösevorkehrungen. Er ist sehr kompliziert, aber wenn Sie ihn sehen möchten –?»
    «Nein.» Die farblosen Augen ruhten auf McWhirter.
    «Ich glaube nicht, daß du eine Dummheit machen würdest.» McWhirters mageres Gesicht verlor etwas von seiner Farbe. «Ein solcher Narr bin ich nicht, Gabriel», sagte er mißmutig.
    An der Tür pochte es, und sie öffnete sich.
    Mrs. Fothergill kam herein und wischte sich die Hände an einem großen, schmutzigen Taschentuch ab. In ihrem feisten Gesicht lag der Ausdruck träger Sättigung.
    «Ah, verehrte Dame!» McWhirter ging wippend auf sie zu, um sie zu begrüßen. Er glühte vor Bewunderung. «Wissen Sie, daß ich Sie beneide, Mrs. Fothergill? Glücklich Mann oder Weib, deren Bedürfnisse so schlicht sind.» Er nahm ihre Hand und tätschelte sie sanft und lange. «Keine Gier nach Reichtum, wie? Keine Liebesprobleme. Nichts als einen Krug Wein, ein Buch über Muskeltraining und hie und da einen winzigen Mord –»
    «Halten Sie den Mund, McWhirter», sagte Mrs. Fothergill gutgelaunt und stieß ihn beiseite. «Aber ich hätte nichts gegen einen Schluck, weil Sie es gerade erwähnen.»
    Gabriel nickte, und McWhirter goß ihr aus dem Aufgebot an Flaschen auf dem Abstelltisch einen Whisky ein.
    «Auf Ihre Gesundheit, teure Mrs. Fothergill», sagte er und reichte ihr das Schnapsglas mit einem gewinnenden

Weitere Kostenlose Bücher