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Modesty Blaise 01: Die tödliche Lady

Modesty Blaise 01: Die tödliche Lady

Titel: Modesty Blaise 01: Die tödliche Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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hereinläßt.»
    «Niemanden», sagte sie. «Sie sind der erste. Willie und ich trainieren miteinander.»
    Tarrant ließ sich seine Verblüffung nicht anmerken.
    «Wohl kaum eine faire Partnerschaft, würde ich meinen. Ich bin überzeugt, daß Sie sehr gut sind, aber allein das Gewicht …»
    «Bei einem wirklich scharfen Kampf gibt mir Willie immer eine Vorgabe.»
    «Es würde mich interessieren, einmal einem wirklich scharfen Kampf zuzusehen.»
    Sie lächelte. «Sie wären vielleicht entsetzt. Wir spielen sehr hart.»
    Sie gingen weiter zu der Tür zwischen dem Bogen-und dem Schußziel. Modesty öffnete sie, und Tarrant folgte ihr. Willie Garvin, in Arbeitshose und einem kurzärmeligen Hemd, maß eben mit einem Mikrometer ein winziges Stück Metall, das er mit einer Pinzette hielt. Der Raum nahm die volle Breite des Hauses ein und wurde von Neonröhren beleuchtet. Es war die sauberste Werkstatt, die Tarrant je gesehen hatte.
    Eine neun Meter lange Werkbank mit einer Metallplatte reichte von einer Wand zur anderen und trug einen großen Schraubstock und einen kleineren sowie eine Uhrmacherdrehbank. An einem Ende stand ein abgewandelter zahnärztlicher Schnellbohrer. An der Wand hinter der Werkbank hingen schmale Borde und zwei Gruppen hölzerner kleiner Laden. In einem Gestell an einem Ende der Bank staken die vielfältigsten Metallbearbeitungswerkzeuge. An ihrem anderen befand sich hinter Glas eine Garnitur Uhrmacherwerkzeuge, Ein Bunsenbrenner stand neben einem Tablett mit Sand, und auf einer zweiten kleinen Werkbank stand eine Emerson Mikro-Bearbeitungsmaschine.
    Rechter Hand von Tarrant lagen auf einem Zeichentisch einige Rohskizzen und eine fertige Blaupause einer anscheinend elektronischen Vorrichtung.
    Willie Garvin legte den Mikrometer und das Metallstückchen sorgfältig hin und grinste Modesty willkommen heißend an.
    «Nett, dich zu sehen, Prinzessin.» Er zog einen hohen Hocker für sie heran. Als sie sich gesetzt hatte, wandte er sich Tarrant zu und streckte ihm die Hand hin. «Hallo, Sir G. Wie geht’s der hochlöblichen Abteilung?»
    «Mangel an richtigen Leuten drin, wie gewöhnlich», antwortete Tarrant mit einer Grimasse und schüttelte Willie die Hand. «Ich vermute, Modesty hat Ihnen schon erzählt, daß ich sie dazu überredet habe, mir bei einer Sonderaufgabe auszuhelfen?»
    «Freibleibend», sagte Modesty, und dann: «O Willie, du hast es schon fertig!» Sie ergriff ein ungefähr zehn Zentimeter hohes Silberfigürchen, das auf einem runden, zwei Zentimeter hohen Sockel montiert war. Die dargestellte Göttin war nackt, stand auf einer Fußspitze, das andere Bein nach hinten gestreckt, den Körper durchgewölbt, mit zurückgeworfenem Kopf und etwas nach hinten gestreckten Armen, als liefe sie in den Wind hinein.
    Modesty drückte auf einen kleinen Knopf am Sockel, und aus dem lächelnden Mund der Göttin schlug eine kurze Flamme.
    «Schauen Sie, Sir Gerald, ist das nicht herrlich?» Sie nahm ein Vergrößerungsglas, betrachtete den runden Rand des Sockels und reichte ihm dann das Feuerzeug und die Lupe. In der Vergrößerung sah Tarrant die in Kursivschrift gravierte Zeile: «
Dein getreuer Willie

    «Ganz prächtig», sagte Tarrant und blickte auf. «Ich bin jedoch hier, weil ich an Ihren weniger zarten Talenten interessiert bin, Willie. Könnte ich Sie wohl dazu überreden, bei der bewußten Sache mitzutun?»
    Willie lehnte sich an die Werkbank und rieb sich zweifelnd das Kinn. «Nichts für ungut, Sir G., aber ich kenne Ihre Sorte Beschäftigung. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß ich mir eine falsche Nase aufsetze und einem Kerl in einem Zigarettenladen in Triest oder sonst irgendwo Nachrichten zuschummle. Da, wie gefällt dir das, Prinzessin?»
    Er zog eine Lade auf und nahm eine rote Lederkrawatte heraus. Sie war schon gebunden und wurde mit einer Klammer hinten am Hals geschlossen. Vorne an der Krawatte saß ein imitierter Brillant in der Größe einer Olive, in eine längliche, massive Silberfassung gesetzt.
    «Hübsch, wie?»
    «Ist das nicht ein bißchen zu auffallend für dich?»
    «Soll ja gar nicht dezent sein.» Er grinste plötzlich.
    «Gefüttert mit einer winzigen Plastikbombe. Jedenfalls aber genügend, um dort ein Loch zu reißen, wo der Verschluß sitzt. Detoniert zehn Sekunden, nachdem man den Stein aus der Fassung geschraubt hat. Leicht zu tragen, und hinter der Fassung befindet sich ein Sperrriegel –»
    Er begann sich in technischen

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