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Modesty Blaise 01: Die tödliche Lady

Modesty Blaise 01: Die tödliche Lady

Titel: Modesty Blaise 01: Die tödliche Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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geht’s dem Knie?»
    «Viel besser, danke, Miss Blaise. Ich bekomme irgendeine Spezialbehandlung mit Wärme. Und wie geht es Ihnen?»
    «Fein, danke. Ist Willie da?»
    «Er ist draußen, hinten. Er hat gesagt, daß Sie kommen. Gehen Sie nur durch. Und schauen Sie nachher auf einen Schluck zu uns herein, bevor Sie gehen.»
    «Werden wir gern tun, Mr. Spurling.»
    Sie nahm Tarrants Arm und ging um das Ende der Theke durch eine Schwingtür in einen Gang hinaus, der bis zum Hausende der Taverne durchlief.
    «Wohnt Willie hier im Haus?» fragte Tarrant, als sie ins Freie traten und stehenblieben, damit sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnen konnten.
    «Ja. Sehr gemütlich. Er ließ das ganze obere Stockwerk modernisieren.»
    «Wer besorgt ihm den Haushalt?»
    «Ich habe ihn dazu bewogen, sich eine Haushälterin zu nehmen. Sie kommt täglich und kocht für ihn und die Angestellten.»
    «Aber er lebt allein?»
    Tarrant sah ihr Lächeln in der Dunkelheit schimmern. «Mitunter», sagte sie sanft. «Willie kann gut mischen.»
    Sie nahm wieder seinen Arm, führte ihn den Ziegelpfad entlang und bog auf halbem Weg zu dem langen, fensterlosen Bau ab. An der Tür blieb sie stehen und holte einen Schlüssel aus der Handtasche. Als sie die Tür öffnete, fiel Tarrant auf, wie dick das Holz war, und daß sie wie eine Safetür genau schloß. Dahinter lagen ein kleiner, viereckiger Raum und eine zweite Tür, neben der ein Gitter und ein Knopf in die Wand eingelassen waren. Modesty drückte den Knopf und sprach in das Gitter.
    «Ich bin’s, Willie. Mit Sir Gerald.»
    Einen Augenblick Stille, dann ein Klicken, und Willies Stimme kam mit einem metallischen Geräusch aus der Sprechanlage. «Fein, Prinzessin, komm nur.» Tarrant hörte ein zweites, festeres Klicken, diesmal von der inneren Tür. Modesty drehte den Türknopf, öffnete und bedeutete Tarrant, vorauszugehen.
    Vor ihm erstreckte sich der dunkle, korkbelegte Boden zwischen weißgetünchten Wänden in einer Länge von fast vierzig Metern. Der Raum war taghell erleuchtet. In der Mitte lag eine etwa zwei Quadratmeter große, leinwandbezogene Schaumgummimatte. Links von ihr war am gegenüberliegenden Ende der langen Halle in einer Wandnische eine Zielscheibe für Bogenschießen angebracht. Eine parallele Schußstrecke auf der anderen Seite der Matte endete an einer mit Sandsäcken verkleideten Wand.
    Die Ecke links von der Tür war abgeteilt, und über der Trennwand sah Tarrent zwei Duschbatterien aus der Ecke ragen. An beiden Wänden waren Gestelle angebracht, die eine außerordentliche Sammlung alter und moderner Waffen trugen. Da gab es ein Dutzend Bogen, von dem kurzen mongolischen Armbrustbogen bis zu dem langen englischen Eibenholzbogen und dem riesigen, 2,50 Meter langen plattierten Holzbogen der Japaner; es gab einen Bogen aus Stahl, einen aus plattiertem Plastik und einen aus unwahrscheinlich dünnen, sich verjüngenden, aneinandergesteckten Stahlrohren.
    Ein zweites Gestell trug Gewehre, ein drittes Handfeuerwaffen. Tarrant überflog die Gewehre mit dem Blick des Fachmanns und bemerkte unter ihnen die neuen Ruger-Karabiner 10.22 mit dem Drehmagazin.
    Die meisten Handfeuerwaffen waren klein und leicht.
    Es gab eine Smith & Wesson Centennial mit Selbstspanner und einen .38 Spezialcolt der Marke Cobra.
    Unter den automatischen Waffen bemerkte Tarrant eine Astra Firecat, einen sehr kleinen Browning, dessen Marke ihm unbekannt war, und eine MAB-Brevete.
    «Fragen Sie nur nicht nach Waffenpässen», sagte Modesty und ging zu einem Schaltkasten, der neben der Gewehrauflage des Schießstands an der Abschußstelle befestigt war. «Willie hat für mich eine Vorrichtung mit beweglichem Ziel montiert.» Sie trat auf einen Schalter und drückte dann einen Knopf. Tarrant sah eine kleine Tontaubenscheibe in Kopfhöhe über die sandverkleidete Wand zum Ziel des Schießstands schweben. «Sehr nett», sagte Tarrant. «Ich nehme an, dieser Raum ist schalldicht?»
    «Ja.»
    «Und weiter vermute ich, daß Willie ein beachtlicher Scharfschütze ist.»
    Sie schüttelte den Kopf und lächelte. «Er träfe kein Scheunentor, und wenn er dicht davor stünde. Nicht mit einer Handfeuerwaffe. Und er mag sie überhaupt nicht. Aber mit einem Gewehr ist er gut – bei allem, was man aufs Korn nehmen kann.»
    «Dieser Schießstand ist also nur für Sie da?»
    «Ja. Ich habe Ihnen ja gesagt, daß Willie sehr rücksichtsvoll ist. Ich komme manchmal, um zu trainieren.»
    «Auch am

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