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Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits

Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits

Titel: Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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langte er hinab unter den Sitz und betätigte die Pumpe, um die Motoren in Betrieb nehmen zu können.
    Fünfundvierzig Sekunden.
    Er öffnete ein wenig die beiden Drosselklappen, schlug rasch auf den Magnetschalter und langte hinauf nach den Starterknöpfen. Der Backbordmotor begann zu laufen und dann auch der Steuerbordmotor. Er drückte den Bremshebel auf das Kontrollrad, um die Parksperre freizumachen, und nun machte er die Drosselklappen weiter auf.
    Die Dove begann vorwärtszurollen, schwenkte zur Bahn ein, und er öffnete die Drosselklappen jetzt ganz.
    Die Motoren heulten auf, und die Dove gewann an Geschwindigkeit. Er wünschte, er hätte vor dem Abheben der Maschine ein paar Minuten Zeit zum Warmlaufen der Motoren gehabt, aber das war ein unerfüllbarer Wunsch.
    Die Motoren stotterten nicht. Die Nadel des Geschwindigkeitsanzeigers stieg auf hundertzehn, hundertdreißig …
    Ein halber Kilometer. Er zog das Kontrollrad zurück. Zwei Gestalten auf Motorrollern schwenkten vor ihm zur Seite ab, kamen schleudernd zum Stehen und rissen ihre AR-15 von der Schulter.
    Die Dove hob glatt ab. Er drückte den Knopf über dem Treibstoffhahn, um das Fahrgestell einzuziehen.
    Nun lag die Talenge vor ihm.
    Ihre Mauern wichen zurück, während er höher und höher stieg. In der Flügelspitze an der Backbordseite zeigte sich plötzlich eine Reihe von Löchern, und dann folgte ein metallisches Klopfen, als hätte eine Kugel irgendeinen festen Teil des Rumpfes getroffen.
    Er hatte es geschafft. Die zweite Hälfte des Tales lag unter ihm. Er riß die Dove über die stufenförmigen Felsen am südlichen Ende empor.
    Willie atmete tief ein, dann schwenkte er zu einem engen Bogen entlang des halbmondförmigen Tales ein, das schräg vom Haupttal abzweigte. Das war der nächste Schritt, um Höhe gewinnen und aus den tiefer gelegenen Kämmen herausklettern zu können. Nicht umsonst hatte er den Piloten der Dove zwei Wochen lang bei ihren Starts zugesehen.
    Nun brach das Flugzeug aus den umliegenden Bergrücken heraus und befand sich oberhalb der Waldgrenze, die den See umgab. Hier konnten sogar die großen Frachter kreisen, um an Höhe zu gewinnen.
    Willie entspannte sich ein wenig und warf einen Blick über seine Schulter nach hinten. Modesty saß in dem offenen Durchgang zur Kanzel. Der Notverband war um ihren Oberarm gebunden, und sie verknotete die Enden gerade mit Hilfe der Zähne und der einen Hand.
    Aber das Blut war bereits wieder durchgesickert, und ihr Gesicht war wächsern unter der Bräune der Haut. Die große gelbe Kontusion auf ihrer Wange hob sich deutlich ab. Ihre verschwollenen Lippen waren ohne Farbe. Von dem Geschoß einer schweren Magnum getroffen zu werden, war eine böse Sache.
    Er sah den gebrochenen Zahn, als sie mit einem geisterhaften Lächeln in die Kanzel gekrochen kam und sich in den Sitz des Kopiloten zu seiner Rechten hinaufzog. Langsam und unbeholfen schnallte sie mit ihrer gesunden Hand die Sitzgurte fest.
    Als er ihr etwas später wieder einen Blick widmen konnte, hatte sie den Kongo aus ihrer Hosentasche herausgenommen und drückte ihn fest hinauf in die Achselhöhle ihres verletzten Arms, direkt gegen die Schlagader. Sie faßte den Arm und preßte ihn fest in die Seite.
    «Hat es zu bluten aufgehört?» fragte er besorgt.
    «Es geht.» Ihre Stimme klang schwach. «Findest du hinaus, Willie?»
    «Das reinste Kinderspiel», log er überzeugend. Er beschrieb einen Bogen über dem nördlichen Rand des Sees und gewann dabei immer weiter an Höhe. «Und wohin soll es gehen, wenn wir hier heraus sind, Prinzessin? In Richtung Kabul?»
    Sie schüttelte den Kopf. «Nein. Wir … wir wissen nicht, wer dort unsere Freunde sind. Sobald du hier heraus bist, halte dich nach dem Kompaß südwestlich in Richtung Kandahar. Du kannst den Tarnak entlang fliegen. Die Amerikaner bauen dort eine Straße. Versuche, sie zu finden … solange wir noch Treibstoff haben.»
    «Gut.» Willie blickte hinunter. Sie befanden sich nun neunhundert Meter über dem See, der wie ein großer Spiegel unter ihnen lag. «Es dürfte höchste Zeit gewesen sein …» begann er.
    Eine riesige Stichflamme schoß aus dem Felsenkamm horizontal hervor, als ob eine gigantische Kanone abgefeuert worden wäre. Die Explosion der vierzig Tonnen Munition hatte sich mit einem geringen Teil ihrer Wucht durch die Tore der Höhle Luft gemacht.
    Willie zog noch einen Kreis und spähte nach unten auf den Kamm. Zuerst sah es aus, als hätte sich nichts

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