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Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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eine vernünftige Unterkunft.»
    Unterkunft würde es geben, wenn das Fort noch stand; Wasser, wenn der Brunnen nicht eingetrocknet war. Er hatte keine Hoffnung, einen dort wohnenden Verwalter anzutreffen und Lebensmittel und Medikamente vorzufinden. Nicht in diesem vergessenen Außenposten.
    Der Marsch in der unverhüllten Sonnenglut war eine grausame Qual. Er trug die Decken und den Kanister, hatte die Wasserflaschen und die Proviantbüchse an seinen Körper gebunden und hielt Modestys gesunden Arm, um sie zu stützen, die jetzt blindlings und ein wenig taumelnd vorwärtstrottete.
    Das Fort stand noch. Er sah es von der Höhe des langgezogenen Hangs. Weitere dreißig Minuten vergingen, ehe er mit ihr das Tor passierte. Halb trug er sie schon. Die Torflügel waren verschwunden, von Nomaden abgebrochen und davongeschleppt. Er wußte, daß es so sein würde, daß die wandernden Araber dem Fort alles geraubt haben würden, das ihnen auch nur im entferntesten von Nutzen sein konnte.
    Da war der Hof, genau wie er ihn in Erinnerung hatte; aber jetzt war hier alles stumm. Der große, zweistöckige Block in der Mitte, die zerfallenden Stufen, die zu den Wällen hinaufführten; die langen, flachen Baracken, die sich zu beiden Seiten entlangzogen; das Munitionslager, die Ställe der Kamele und die Offiziersquartiere. Keine Türen mehr vorhanden. Alles, was nicht aus Stein oder Lehmziegeln bestand, war weggeholt.
    Er streifte ab, was er auf den Leib gebunden trug, hob Modesty auf seine Arme und trug sie in die Räume des Colonels. Diese hatten in dem ständigen Schatten gelegen, der durch die im rechten Winkel aufeinandertreffenden dicken hohen Mauern gespendet wurde, und befanden sich zudem halb unter der Erde wie eine Untergeschoßwohnung, um zusätzlich gegen die Hitze geschützt zu sein. In der gleichen Ecke des Forts stand ein kleines, nach einer Seite offenes Häuschen aus Lehmziegeln, das einst den Brunnen abgeschirmt hatte.
    Jetzt war das hölzerne Dach des Häuschens nicht mehr vorhanden. Der Brunnen war ein enger, fünfzehn Meter tief durch Felsschichten getriebener Schacht, der das von der
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nach Süden sickernde Grundwasser auffangen sollte. Ein Steintrog stand neben dem Brunnen.
    Die Pumpe, die einst dazu gedient hatte, den Trog zu füllen, war verschwunden. Aber die Nomaden hatten die dicken Holzstämme zurückgelassen, die den Brunnen abdeckten und verhinderten, daß hineingewehter Sand den Schacht allmählich füllte. Kein Wüstenbewohner würde jemals eine Wasserquelle gefährden.
    Hinter dem Brunnen war ein Streifen Land, auf dem es Vegetation gab. Das war der winzige Garten des Colonels gewesen, handbewässert von schwitzenden Legionären, der feine Sand angereichert mit Kamelmist und Küchenabfällen. Colonel Jodelle hatte dort Rosen gezogen. Seine Rosen waren seit vielen Jahren abgestorben, aber ein winziges Maß an Feuchtigkeit erreichte noch immer die Oberfläche, denn eine Colocynthia, eine Bitterapfelpflanze, stieg aus tiefreichenden Wurzeln zwischen einem spärlichen Thalabaum und einigen hohen Euphorbien auf, und in ihrem Schatten gab es allerlei andere Wüstengewächse.
    Der Raum, in dem Colonel Jodelle geschlafen hatte, lag am Ende eines Ganges und hinter einer kurzen Treppe. Er wurde von zwei niedrigen Stockwerken darüber isoliert. Nach der lähmenden Hitze im Hof war hier die Luft angenehm kühl. Es gab eine lange, horizontale Öffnung in halber Höhe an einer Wand des halb unterirdischen Raumes, die ein von der Mauer des Forts reflektiertes Licht spendete. Diese Öffnung war ein Fenster gewesen und hatte die dicke Mauer nach außen in Bodenhöhe durchbrochen. Fensterladen und Fliegengitter waren verschwunden.
    Modesty saß gegen die Wand gestützt, während Willie auf dem Boden eine Matratze aus Sand machte und Decken darüber breitete. Auf seine Anordnung legte sie sich gehorsam hin. Er ging hinauf, um den Brunnen zu untersuchen, und hörte ein Plätschern von dem kleinen Stein, den er hineinwarf. Wasser war vorhanden, wenn er es brauchte. Im Augenblick hatte er für das, was getan werden mußte, noch genug im Kanister.
    Mit dem Messer und dem Feuerstein, die er immer noch bei sich trug, entfachte er ein Feuer und brachte in der Keksbüchse Wasser zum Kochen. Er riß sein halbes Hemd in Streifen und legte sie in das Wasser.
    Während das Wasser kochte, schnitt er eine Anzahl Stengel von den Euphorbien ab; die Tuareg benutzten den Saft dieser Pflanze für Risse oder wunde Stellen bei

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