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Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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blinde Schwester nicht gefunden hat, wird angenommen, daß auch sie ertrunken ist. Wir hatten alle Ausgänge Panamas von ein Uhr des folgenden Tages an besetzt, und jeder verfügbare Kontaktmann hält jetzt nach dem Mädchen die Augen offen. Wir haben genügend Hilfskräfte auf sofortigen Einsatz abrufbereit, sobald wir eine Spur zu dem Mädchen haben und eine Aktion erforderlich wird. Kosten bis jetzt 8645 Dollar, und möglicherweise weitere 2000.»
    «Die Aufpasser haben die Beschreibung von Garvin genauso wie die von dem Mädchen?»
    «Ja. Denken Sie noch immer, er war es?»
    «Ich weiß es.» Gabriel richtete seine leblosen Augen auf McWhirter. «Und Garvin weiß, daß wir es waren.
    Er muß uns auf der Yacht gesehen haben. Sonst würde er sich mit dem Mädchen nicht so versteckt halten.»
    McWhirter nickte trübsinnig. «Meinen Sie, er ist uns dorthin gefolgt?»
    «Ich halte es für einen Zufall», erklärte Gabriel und stand auf. «Aber das spielt keine Rolle. Es mußte eben passieren.»
    McWhirter beobachtete ihn neugierig und wunderte sich über die Tiefe eines Hasses, der einen kleinen Bestandteil dieses kalten, logischen Verstandes zerstört hatte. Gabriel glaubte nicht an das Wirken eines Schicksals, und doch war er mit fanatischer Gewißheit davon überzeugt, daß es irgendwie und irgendwann ein Revanchespiel gegen die Blaise und Garvin geben würde.
    McWhirter hatte diese fixe Idee nie geteilt, doch jetzt verspürte er die wachsende Überzeugung, daß sie sich erfüllen sollte. Seinem eigenen Haß entsprang ein plötzliches Verlangen: er hatte eine lebhafte Vision von Garvin, der gebrochen und tot am Boden lag. Und die Blaise auch. Gebrochen und tot …
    Das erinnerte ihn an etwas. McWhirter befeuchtete sich die Lippen, ehe er vorsichtig und mit beobachtendem Blick auf Gabriel sagte: «Da kam eben ein Anruf. Aus London. Der Große. Den Aaronson hat er erledigt.»
    Gabriel war am Fenster, starrte hinunter auf den Parkplatz und das dahinter aufragende üppige Gewirr tropischer Bäume. Er wandte sich nicht um, als er sprach. «Haben Sie ihm gesagt, daß es uns nicht geglückt ist, das Mädchen zu kriegen?»
    «Hm.»
    «Und?»
    McWhirter zögerte. «Er lachte.»
    «Gut so.» Jetzt wandte Gabriel sich um, und seine blassen Augen belebten sich für kurze Zeit mit einer plötzlichen Bitterkeit. «Er ist verrückt. Er behandelt das alles wie ein Spiel, und immer geht es gut für ihn aus. Verrückt ist er, aber er hat Glück dabei.»
    McWhirter stieß einen unverbindlichen Laut aus. «Er sagte, er sollte vielleicht herkommen und die Sache selbst in die Hand nehmen. Ich habe ihm das ausgeredet.»
    Gabriel nickte verdrossen. «Sonst noch etwas?»
    «Sie meinten, daß Garvins Auftauchen hier ein reiner Zufall war. Es gibt noch einen weiteren: der Große amüsierte sich darüber, daß er beim Verlassen von Aaronsons Haus Tarrant und Modesty Blaise in die Arme lief, die gerade einen Besuch machen wollten.»
    «Was?»
    «Ja, mir hat das auch einen gehörigen Schrecken versetzt. Aber dann habe ich nachgeprüft …» McWhirter blätterte zu einer der ersten Seiten seines schwarzen Notizbuches zurück, die die Überschrift AARONSON trug. «Er war ein alter Freund von Tarrant. Wir wissen, daß er sich beunruhigte, und darum mußte er ja auch abtreten. Wenn Presteign schon nicht auf ihn hörte, Tarrant tat es möglicherweise.»
    «Und die Blaise?»
    McWhirter zuckte die Achseln. «Das ist die zweite Frage. Aber sie kamen zu spät. Sie können nichts wissen. Und wenn sie Vermutungen anstellen, dann ist das unangenehm für den Großen, nicht für uns.»
    «Ja.» Die eine Silbe enthielt einen Beiklang von Befriedigung. «Werden die internationalen Telefongespräche noch immer überprüft?»
    «Wir haben eine ständige Überwachung laufen. Ich sage nicht, daß es Garvin nicht gelungen ist, ein Gespräch durchzubringen, aber in den Aufzeichnungen des Telefonamtes stand nichts von Bedeutung für uns.»
    «Schon gut.» Gabriel grinste unvermittelt, eine Grimasse, die ohne Humor war. «Sie sind ein Narr, McWhirter, genau wie ich. Garvin sitzt mit der Blinden hier fest. Er wird auf irgendeine Weise die Blaise zu Hilfe rufen, und sie wird schleunigst kommen. Die wird uns zu Garvin führen. Darum informieren Sie alle Ihre Aufpasser am Flugplatz.»
    McWhirter schmunzelte, und seine glänzenden, grausamen Augen begannen zu zwinkern. Er steckte das Notizbuch weg und ging zur Tür.

6
    Aus dem Gebäude der Zollabfertigung trat Stephen

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