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Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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benutze ich natürlich nur bedingt.
    Wegen Einzelheiten müssen Sie sich an Modesty und Willie wenden.» Er hob seinen Unterarm dicht an ihr Gesicht. «Hier. Es scheint, daß sie mir mein Taschentuch weggenommen haben, aber Sie dürfen sich die Nase an meinem Hemdärmel abputzen.»
    Halb lachte sie schon wieder und schnüffelte dann.
    «Ich habe eins.» Sie zog ihr Taschentuch heraus, wischte sich die Augen ab und putzte ihre Nase. Dann wandte sie das Gesicht Modesty zu und sagte: «Wie stehen die Dinge für uns?» Collier setzte zum Sprechen an, aber die Blinde spürte es und brachte ihn mit einer raschen Geste zum Schweigen. «Nein. Sie würden es rosiger darstellen, als es ist. Willie auch. Darum frage ich Modesty.»
    Es folgte ein kurzes Schweigen. Endlich sagte Modesty: «Es sieht schlecht aus, Dinah, aber es könnte noch viel schlimmer sein. Wir sind hier alle beieinander, und es sieht nicht so aus, als wollte Delicata einen von uns unverzüglich erledigen. So haben wir Zeit, und unser Vorhaben ist ziemlich einfach zu formulieren: Wir wollen hier heraus – das ist alles.»
    «Quer durch diese Wüste?» fragte Collier.
    Sie zuckte die Achseln. «Wir bringen dich schon lebend durch die Wüste.» Ihre Augen wanderten an Collier vorbei, und ihr Gesicht wurde nachdenklich. Willie Garvin, der sie beobachtete, wußte, daß ihre Gedanken weniger hoffnungsvoll waren als ihre Worte.
    Ihr Vorhaben war nicht so einfach, wie sie es dargestellt hatte. Er zweifelte nicht daran, daß sie eine Möglichkeit zum Ausbruch finden würden. Es gab immer einen Weg. Und was den Treck danach betraf – Modesty hatte in der Wüste gelebt, und er hatte dort in der Fremdenlegion gedient. Sie hatten beide gelernt, daß die Wüste den am Leben erhielt, der ihre Geheimnisse kannte. Collier und Dinah durch die Sahara zu bringen, würde ein hartes Stück Arbeit sein, gewiß. Aber da waren ja noch die Zombis, wie McWhirter sie genannt hatte – Professor Tangye und sein Team. Ja, und irgendwo gab es auch noch eine Mrs. Tangye; sie hatte er im Augenblick ganz vergessen. Aus Mus zu fliehen und die Wüste zu durchqueren mit einer Schar verängstigter, kopfloser Geschöpfe, darunter zwei älteren Leuten … das war schon etwas anderes.
    Er betrachtete die auf ihren Betten liegenden Männer. Nicht einer von ihnen hatte sich gerührt. Professor Tangye saß noch immer am Fußende seines Bettes, runzelte die Stirn und rieb sich mit abwesender, grüblerischer Miene über die Bartstoppeln auf seinem Kinn, als wälzte er irgendein obskures archäologisches Problem.
    «Wo ist Mrs. Tangye?» fragte Modesty.
    «Wir haben dort hinten so etwas wie einen separaten Raum.» Dinah wies mit einem Nicken zum Ende des langgestreckten Gemeinschaftsraums. «Sie ist nicht ganz so schlimm wie die anderen. McWhirter nennt sie die Mem-Sahib, und ich glaube, damit hat er recht. Sie ist ausgedörrt und zäh. Sie haben ihr den Verstand zerrüttet wie allen anderen auch. Aber ich glaube, sie hat zu Anfang eine ganze Menge von dieser Spezialbehandlung durchgestanden. Und auch jetzt redet sie manchmal noch ganz vernünftig.»
    Modesty nahm den Arm des Mädchens. «Versuchen wir es gleich einmal mit ihr. Es gibt vieles, das wir wissen müssen, ehe wir selbst etwas Wirksames unternehmen können.» Sie schaute zu Willie. «Wir wollen ihr am Anfang besser nicht alle gegenübertreten. Du und Steve, ihr sucht euch hier bei den Männern jeder ein Bett aus und richtet euch ein. Schaut, ob ihr einen zum Sprechen bringen könnt.»
    Willie nickte.
    Modesty ging mit Dinah den Mittelgang hinunter.
    Collier atmete tief aus und sagte leise: «Nun, zumindest haben sie Dinah nicht durch diese abscheuliche Gasgeschichte gehetzt – oder was immer das ist.»
    «Das könnte sie aus dem Gleichgewicht bringen und unfähig machen, das aufzuspüren, wonach sie hier suchen. Darum taten sie es nicht.»
    «Trotzdem können wir froh darüber sein», sagte Collier mit zornigem Unterton. «Klar.» Willie schaute ihn an. «Ich bin auch froh.
    Aber sie wird noch immer genauso sterben müssen wie wir, wenn es uns nicht gelingt, einen Ausweg zu finden.»
    Collier rieb sich mit der Hand über die Augen. «Wir haben vergessen, sie zu fragen, ob sie mit ihr schon einen Versuch unternommen haben, etwas aufzuspüren.»
    «Das haben wir nicht vergessen. Was Dinah weiß, können wir jederzeit erfahren. Was wir aber brauchen, ist eine Tonne an Information, über die sie nicht verfügt.» Er warf einen Blick zu den auf

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