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Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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ihren Betten liegenden Männern. «Versuchen wir, von denen etwas herauszukriegen.»
    Als sie sich gerade dazu anschickten, hörten sie, daß draußen an der Tür die Riegel aufgezogen wurden. Sie wandten sich um und sahen die Tür offenstehen. Ein Mann mit Bettzeug und einem kleinen Bündel kam herein. Während der Sekunden, in denen die Tür offenstand, erhaschte Collier einen Blick auf einen der im Mondlicht stehenden Bewacher. Eine Maschinenpistole an seiner Hüfte war auf den Eingang gerichtet. In seiner freien Hand hielt er einsatzbereit eine kleine Sprühflasche.
    Die Tür fiel krachend zu. Die Riegel wurden vorgeschoben. Collier blickte auf den Neuankömmling.
    Schreck und Wut durchfuhren ihn. Es war Skeet Lowry. Der Amerikaner nickte Willie liebenswürdig zu und sagte: «Habt ihr beide schon bestimmte Betten für euch ausgewählt?»
    Willie schüttelte den Kopf, und Collier sah, daß sein Gesicht ausdruckslos war. Lowry nickte und ging an ihnen vorbei. Er warf seine zusammengerollte Decke auf ein leeres Bett und faltete sie auseinander, packte sein kleines Bündel als Kissen ans Kopfende, legte sich dann hin und holte ein Päckchen Zigaretten heraus.
    Willie schlenderte ans Fußende des Bettes. Collier folgte ihm. Lowry streckte das Päckchen Zigaretten hoch und hob eine Augenbraue. Willie schüttelte den Kopf und fragte: «Sie schlafen heute nacht hier, Skeet?»
    «Klar. Ich kann entweder hier oder bei diesem McWhirter schlafen. Der Große hat es nicht gern, wenn jemand frei herumschlendert. Da habe ich mich für hier entschieden. Dieser Schotte quatscht mir zuviel.» Er zündete sich eine Zigarette an.
    «Wie wird die Skywagon bewacht?» fragte Willie.
    Als Lowry nicht antwortete, fuhr er fort: «Ist sie aufgetankt?»
    «Ach, Willie», sagte Lowry klagend. Er wollte damit klarmachen, daß jeder, der ihn kannte, doch wissen mußte, daß man ihm keine Fragen stellen durfte, die möglicherweise gegen die Interessen seiner Auftraggeber verstoßende Antworten verlangten.
    Willie nickte und ging weiter. Collier folgte ihm. An einer Stelle, wo drei leere Betten standen, ließ Willie sich auf einem nieder und forderte Collier mit einer Handbewegung auf, das nächste zu nehmen.
    «Warum zum Teufel haben Sie ihm nicht den Hals gebrochen?» fragte Collier mit leiser, wuterfüllter Stimme.
    Willie Garvin blickte leicht erstaunt drein. «Ich hätte es schon getan, wenn uns das weiterhelfen könnte, aber das ist ja nicht der Fall.»
    «Aber er ist es doch, der uns reingeritten hat, verdammt!»
    Willie schüttelte den Kopf. «Wir haben uns selbst reingeritten. Skeet hat uns nur nicht gewarnt. Das konnte er nicht, weil er ehrlich ist. Er steht zu dem, der ihn gekauft hat.»
    Collier starrte verblüfft. Dann stand er mit einem Achselzucken auf und ging quer durch den Gemeinschaftsraum dorthin, wo Professor Tangye saß. «Mein Name ist Collier», sagte er höflich. «Wir scheinen hier alle in einer ziemlich verzwickten Lage zu sein. Könnten Sie mir wohl sagen, was hier vorgeht?»
    Professor Tangye beäugte ihn flüchtig, schaute dann weg und sagte mit hochtönender, gereizter Stimme:
    «Ich bin erschöpft. Sehen Sie denn nicht, daß ich erschöpft bin? Und morgen gibt es wieder viel zu tun.»
    Er legte sich in seinem Bett auf die Seite und zog seine Decke so hoch, daß sein Gesicht darunter verschwand. In dem kleinen Nebenraum saß Modesty neben Dinah einer hochgewachsenen, ziemlich mageren Frau gegenüber, deren trockene, sonnengebräunte Haut sich straff über die knochige Struktur eines aristokratischen Gesichtes spannte. Das schlichte Haar, das einst blond gewesen sein mochte und jetzt zu einem Grau verblaßte, war im Nacken zu einem Knoten zusammengefaßt.
    Mrs. Tangye sprach mit einem bewundernswürdigen Versuch, ein gewisses Maß an Würde zu wahren, aber ihre Beherrschung war schwankend.
    «Ich mache mir Sorgen um meinen Mann», sagte sie.
    «Er spricht kaum noch ein Wort. Dies alles war ein sehr –» ihre Stimme geriet ins Zittern – «ein überaus vernichtendes Erlebnis für ihn, genau wie für die armen Jungen. Sie waren so eifrig und so energiegeladen, wissen Sie. Ich habe Malcolm gleich zu Anfang gesagt, daß es nicht klug war, auf Dr. Aaronsons Vorschlag einzugehen. Es war überaus töricht, jene Seiten aus der Übersetzung der Mus-Pergamentrollen zurückzubehalten.»
    Modesty schaute zu Dinah, die die Bewegung spürte und mit einem verständnislosen Kopfschütteln beantwortete.
    «Es stand also etwas in

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