Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Titel: Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
Vom Netzwerk:
Amateurfrequenzen abhört, verstanden wurden.»
    «Wenn man den Mann nach Sydney bringt und als Fletcher identifiziert, dann wird sie in Wellington ein Empfangskomitee vorfinden.»
    «Ich bezweifle, daß man seine Identität so rasch feststellen wird. Jedenfalls hat Ben Hollison dafür gesorgt, daß hundert Meilen nördlich von Wellington ein Austausch stattfindet; wenn die
Wasp
ankommt, wird sie von einem Mann gesegelt werden – von einem Chinesen, der kein Wort Englisch spricht.»
    Fraser lachte boshaft. «Das gefällt mir. Die furchtlosen Journalisten werden an ihren Bleistiften kauen müssen. Und wie steht’s mit dem Mann selbst, Fletcher oder Pseudo-Fletcher? Weiß er, wer sie ist?»
    «Sie meint, sie habe ihm überhaupt keinen Namen gesagt, also sollte das in Ordnung gehen. Und daß die Leute vom Flugboot ein Foto von ihr machen, wird sie zu verhindern wissen.»
    «Mir scheint es Ewigkeiten her, daß ich dieses Mädchen gesehen habe», sagte Fraser bedauernd und schielte ein wenig, während er seine Brille putzte. «Warum laden Sie nicht Modesty Blaise und mich einmal zum Dinner ein, wenn sie zurückkommt?»
    «Ich? Und warum laden Sie nicht uns ein?»
    «Weil ich ein schlechtbezahlter Staatsbeamter bin, und Sie durch üble Geschäfte stinkreich wurden. Gehen wir irgendwohin, wo es sehr exklusiv und sehr teuer ist, Willie, mein Junge. Ich will meine Zeit nicht verschwenden.»
    «Sie sind unwiderstehlich, Jack. Geht in Ordnung.»
    Lady Janet und Malcolm kletterten aus ihrem Schaukelsitz auf dem großen Rad. Der harte, bittere Ausdruck verschwand aus Frasers Augen, und er wurde wieder ein schüchterner kleiner Mann in Sonntagskleidung – Sportsakko und schlechtsitzende Flanellhose. Vor zehn Jahren, als er den berüchtigten Killer des KGB nach Westberlin gelockt und in der U-Bahn binnen fünf Sekunden erwürgt hatte, war sein Aussehen nicht viel anders gewesen.
    «Sehr freundlich, sehr freundlich, Lady Janet», erklärte er unterwürfig. «So eine Freude für den kleinen Jungen. Leider wird mir auf Riesenrädern immer schwindlig. Bin Ihnen sehr dankbar.»
    Janet schenkte ihm ein kühles Lächeln. «Gern geschehen, Mr. Fraser. Ich hoffe, Malcolm hat sich unterhalten.»
    «Oh, ganz bestimmt, ganz bestimmt, Lady Janet. Hast du der freundlichen Lady danke gesagt, Malcolm?»
    Der Junge nickte mit ausdruckslosem Gesicht und griff nach der rosa Zuckertüte in der Hand seines Onkels. «Darf ich noch einmal Autodrom fahren?», fragte er mit einer Stimme, die kurz vor dem Bruch stand.
    Fraser lächelte nervös. «Was? Ja, natürlich. Warum nicht. Willst du nicht vorher ein paar Creme-Törtchen und ein Kirscheneis? Und vielleicht eine Runde auf der Luftschaukel?»
    Der Junge schüttelte den Kopf. «Nein, da könnte mir schlecht werden.»
    «Ach, gut … nun … eh … also dann lauf.» Fraser begann vage vor sich hin zu nicken. «Eine große Ehre, Sie kennengelernt zu haben, Lady Janet. Ach … Wiedersehen, Willie. Nun – hm – wir sehen uns vielleicht einmal …»
    «Wiedersehen, Jack.»
    Als sie in der Menge untergetaucht waren, atmete Janet tief aus und sagte: «Du hast seltsame Freunde, Willie. Ich muß sagen, Malcolm war mir lieber als dein Mr. Fraser. Der Junge war zumindest motiviert.»
    «Motiviert?»
    «Bevor wir die erste Runde gemacht hatten, lag seine Hand fest auf meinem Schenkel.»
    «Aber nein!» Willies Brauen hoben sich erstaunt.
    «Ach, wenigstens wußte er, was er wollte, zum Unterschied von seinem schrecklich mickrigen Onkel.»
    Willie nahm ihren Arm, und sie wanderten umher.
    «Tut mir leid, daß der Kleine dich vergewaltigen wollte, Jan, aber jedenfalls danke, daß du ihn eine Weile aus dem Weg geschafft hast. Ich war froh, daß ich mit Jack ein wenig plaudern konnte.»
    Sie schüttelte erstaunt den Kopf. «Wer ist er, Willie?»
    «Tarrants Assistent.»
    «Ach!» Sie sah ihn mit großen Augen an. «Daher …?»
    «Daher würde ich den Eindruck, den er gern erweckt, nicht allzu ernst nehmen.»
    Kurz nach neun Uhr morgens Lokalzeit und etwas vor elf Uhr abends in England sagte Modesty ins Mikrofon:
    «Im Augenblick schläft er, aber ich werde ihn bald wecken müssen. Man meldet mir aus Sydney, daß sich das Flugboot nur ein paar Meilen nördlich von uns befindet.»
    «Du bist über Sydney mit dem Flugboot in Verbindung?»
    «Keine direkte Verbindung, aber ich dachte, daß sie selbst, wenn sie meine Position kennen, Schwierigkeiten haben könnten, mich zu finden. Daher habe ich ein Signal gesendet,

Weitere Kostenlose Bücher