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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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früh. Im Dämmerlicht. Bettgeflüster.«
    Nach einer kleinen Weile sagte sie: »Ich verstehe. Aber woher soll ich wissen, ob du liefern wirst, nachdem ich bezahlt habe, Roger?«
    Er hob die Arme. »Du mußt mir einfach vertrauen, Baby.«
    Sie saß mit ihrer Handtasche auf dem Schoß da, schaute abwesend auf eine Reproduktion von Picassos »Blaue Nackte« an der Wand oberhalb des Kamins und versuchte zu beurteilen, ob sie damit rechnen konnte, daß Lafarge die Abmachung einhalten würde, gab es aber schließlich auf, da diese Frage einfach nicht zu beantworten war. Sie konnte nur abwarten und die Dinge auf sich zukommen lassen, und dabei überlegen, was sie tun könnte, wenn er wortbrüchig würde.
    »Okay«, sagte sie und sah ihn wieder an. »Ich vertraue dir, Roger. Ich muß meinen Hausboy anrufen und ihm sagen, daß ich heute Nacht nicht nach Hause komme und ungefähr bis sieben Uhr früh hier sein werde.«
    Er grinste wieder. »Ich stehe um sechs auf und mach mir nichts aus Frühstückszeremonien, also ist mir das recht.« Er deutete auf einen Schreibtisch neben dem Kamin. »Dort ist das Telefon, Süße.«
    Im Penthouse spielten Danny Chavasse und Weng gerade im Wohnzimmer Backgammon, als das Telefon läutete. Weng sah auf die Uhr und nahm den Hörer ab.
    »Hier bei Modesty Blaise.«
    Er lauschte, und Danny sah, daß das sonst so fröhliche Gesicht plötzlich hart wurde. »Ja, Miss Blaise. Um sieben? Ich werde da sein. Soll ich so ausgerüstet sein, wie wir es besprochen haben? Sehr gut, Miss Blaise.«
    Weng legte den Hörer auf und setzte sich wieder an seinen Platz. »Miss Blaise kommt heute abend nicht nach Hause, Mr. Chavasse. Ich soll sie morgen früh um sieben von Mr. Lafarge abholen.«
    Danny erstarrte beim Schütteln des Würfelbechers und saß eine Weile reglos da. Dann sagte er leise und betroffen: »Mit dieser Möglichkeit habe ich nicht gerechnet.«
    »Nein.« Weng hatte ganz schmale Lippen und hielt die Hände zwischen die Knie geklemmt.
    Danny sagte müde: »Das ist eine verdammte Sache, aber sie kann damit fertig werden. In Limbo war es noch viel schlimmer, aber sie ist imstande, so etwas wegzustecken.«
    »Ich weiß, daß sie damit fertig wird, Mr. Chavasse«, antwortete Weng mit gepreßter Stimme, »aber ich mag es nicht, wenn sie mit einem entwürdigenden Erlebnis fertig werden muß.«
    »Ich auch nicht, aber es geht um Willie Garvin, und da läßt sie sich durch nichts aufhalten. Was haben Sie da vorhin gesagt von ›ausgerüstet wie besprochen‹?« Weng schaute auf, und sein Gesicht war nun ausdruckslos. »Nichts von Bedeutung, Mr. Chavasse«, antwortete er und griff zum Würfelbecher. »Spielen wir weiter.«
    Nicht einmal fünf Kilometer entfernt nahm Modesty ihre Handtasche, die sie neben das Telefon gelegt hatte, und drehte sich zu Lafarge. »Bitte sehr.«
    Er stieß einen langen zufriedenen Seufzer aus. »Je früher wir beginnen, desto länger ist das Programm, Darling. Also warum nicht gleich?« Er wandte sich um und deutete auf eine Tür. »Schlafzimmer ist dort, Badezimmer dahinter. Vielleicht möchtest du dich gerne frischmachen, während ich meinen Lohn an einen sicheren Platz bringe.« Er wies auf das Geldbündel auf dem Tisch.
    Der nach außen gerichtete Teil ihres Selbst, an den sie all das, was sie in den kommenden Stunden vielleicht tun würde müssen, delegiert hatte, lächelte Roger Lafarge freundlich zu. »Also bis gleich.«
    Die Schlafzimmereinrichtung war teuer, aber protzig, das Bett riesig. Sie ging durch einen Ankleideraum in ein feudal eingerichtetes Badezimmer, zog sich aus und stellte sich kurz unter die Dusche. Während sie sich abtrocknete, begutachtete sie ihren Körper kritisch in dem wandhohen Spiegel und kam zu dem Schluß, daß er für Roger Lafarge gut genug sei.
    Eine Augenblick dachte sie an Willie und fühlte einen so starken Schmerz, daß sie ihre Augen schließen und all ihre Kräfte zusammennehmen mußte. Dann entspannte sie sich, ließ den Schmerz durch ihren Körper fluten und fühlte sich kurz darauf wieder besser.
    »Halt noch aus, Willielieb«, flüsterte sie, »ich tu mein Bestes.«
    Dann wandte sie sich vom Spiegel ab und ging ins Schlafzimmer, wo Roger Lafarge auf sie wartete.

7
    »Was Fortschritt des Hallelujah-Szenariums betrifft«, sagte Mrs. Ram, »sieht Situation folgendermaßen aus.«
    Sie warf einen Blick auf den Manuskripthalter. »Unser Tanker
Marimha
hat am neunten dieses Monats in Kuwait zweihunderttausend Tonnen Öl geladen.

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