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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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beiläufig. »Vor genau zwei Wochen, Samstag nacht, haben Sie zwei Männer und eine Frau von einem alten Landeplatz in Surrey weggeflogen. Ich möchte, daß Sie mir alles, was Sie über sie wissen, erzählen, auch, wo Sie sie hingebracht haben.«
    Er sah sie interessiert an, holte sich einen neuen Drink und setzte sich wieder. »Sie müssen sich darüber im klaren sein, liebste Modesty, daß ich, genauso wie ein Arzt oder ein Priester, eine Schweigepflicht habe. Woher wissen Sie die Sache übrigens?«
    »Von Dave Goss. Sie haben es seinem Londoner Manager erzählt.«
    Er nickte bedächtig. »Eine kleine Indiskretion. Aber Sie bitten mich nun um eine große, und ich muß auf meinen Ruf achten.«
    »Ich verlange nicht, daß Sie Ihren Ruf umsonst riskieren, Roger.«
    Er stellte sein Glas auf einen kleinen Tisch, lehnte sich mit hinter dem Kopf verschränkten Armen zurück und sah sie mit unverfrorenen Lächeln an. »Nun, wir leben in schwierigen Zeiten, Liebste. Zufällig habe ich die Zeitung gelesen und gehe wohl nicht fehl in der Annahme, daß Sie versuchen könnten, eine Spur von Willie Garvin zu finden. Laut meinem Kumpel aus der Fleet Street sind Sie und Garvin so miteinander.« Er hob die Hand mit überkreuztem Zeige- und Mittelfinger. »Ich schätze also, daß Ihnen jede Information, die ich liefern kann, mindestens … drei Riesen wert ist.«
    Sie lächelte und schüttelte den Kopf. »Sie könnte weiß Gott wieviel wert sein, Roger, aber ich bin bereit, tausend dafür auszulegen.«
    »Sie sind eine reiche Frau, und Geld spielt keine Rolle. Sagen wir, zwei.« – Sie überlegte und nickte dann rasch. »Es ist zwar Ausbeuterei, aber okay. Zwei.«
    »Bar?«
    »Bar. Sofort.« Sie öffnete ihre Handtasche, nahm ein Bündel Geldscheine heraus und legte es auf den kleinen Tisch. »Zweitausend in Fünfzigern.« Sie lächelte. »Ich war ziemlich sicher, daß sie handeln würden.«
    »Kluges Mädchen.« Er machte es sich auf dem Sofa bequemer und sah sie sanft an. »Aber die Antwort ist nein.«
    Sie war bestürzt. »Was meinen Sie? Ich habe Ihre Bedingung erfüllt.«
    »Natürlich haben Sie das. Aber wie ich gerade sagte: Geld spielt keine Rolle, und das trifft auf mich genauso zu wie auf Sie. Geld ist nicht alles.«
    Sie starrte ihn verwirrt mit zusammengekniffenen Augen an. »Ich komme nicht mit. Warum geht es Ihnen, Roger?«
    Er seufzte. »Nun, um es offen zu sagen, um
dich
, Darling. Schau mich an: Ein einsamer Junggeselle, von einem harten Dreitagesjob zurückgekehrt, mit dem dringenden Bedürfnis nach einem ausgedehnten und lustvollen Schäferstündchen mit einem schönen, willigen Mädchen, wie du eines sein könntest. Und siehe da, du bist gekommen.«
    Sie betrachtete ihn eine Zeitlang und fragte dann:
    »Meinen Sie das ernst?«
    Er grinste. »Ja, ich meine es ganz ernst, Süße. Ich will mich verausgaben und dabei von besagtem schönen, willigen Mädchen vereinnahmt werden.« Er hob die Hand, als sie etwas sagen wollte. »Nein, biete mir nicht mehr Geld, Liebling. Was ist schnöder Mammon im Vergleich zu einem schönen Weib? Zwei Riesen sind super, aber Geld kann ich immer kriegen. Andererseits aber bin ich ziemlich sicher, daß das meine einzige Chance ist, eine spannungsgeladene Nacht mit Modesty Blaise zu verbringen.«
    Sie brauchte nicht lange zu überlegen. Daß er eine Nacht lang mit ihrem Körper machen würde, was er wollte, war unwichtig im Vergleich zur Notwendigkeit, die kleinste Möglichkeit zu nützen, um herauszufinden, was mit Willie Garvin passiert war. Sie sagte:
    »Unsere Abmachung wäre also: Sie erzählen mir, was Sie wissen, als Gegenleistung für zweitausend und eine Nacht mit mir?«
    Er nickte, und in seinem Lächeln schwang eine Spur von Überraschung mit. »Das wäre die Abmachung. Wenn es dir nicht paßt, kannst du jetzt immer noch dein Geld nehmen und gehen.«
    Sie antwortete ruhig: »Okay, Roger, abgemacht.«
    Er sah sie scharf an. »Ist es klar, daß ich nicht daran interessiert bin, einen Eiszapfen in meinem Bett zu haben?«
    »Klar. Du wirst keinen Grund zur Klage haben.«
    Er warf den Kopf zurück und lachte. »Nicht zu fassen. Das ist eine einmalige Chance.«
    »Ja. Und nun erzählst du mir von diesen drei Leuten, Roger. Vollständige Beschreibungen und ihr Ziel.«
    »He, he, nicht so schnell, liebe Dame. Die Vorgangsweise bei dieser Sache,
wenn
wir sie machen, sieht so aus, daß du zuerst deinen Anteil zahlst und ich
dann
meinen Ruf aufs Spiel setze und dich informiere. Morgen

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