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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Endverbraucherbestätigung, aus der hervorging, daß Bestimmungsort der Fracht Hamburg war, wurde unterzeichnet. Auf hoher See wurde dann der Name
Marimha
entfernt und durch neuen Namen, nämlich
Rossland
, ersetzt.«
    Mrs. Ram blickte von ihren Notizen auf. »Ein Tanker schaut wie der andere aus, Dr. Pilgrim, und es gibt eine
Rossland
, die in Nordamerika außer Dienst gestellt ist. So ist es heutzutage mit vielen Tankern, und das ist auch der Grund dafür, daß unsere Gesellschaft mit Sitz in der Schweiz die
Marimha
für nur vierzehn Millionen Dollar kaufen konnte. Sie ist bei Lloyds auf vierzehn Millionen versichert, und die Ladung auf sechzig Millionen.«
    Thaddeus Pilgrim nickte vorsichtig zustimmend. Er schien ihr seine ganze Aufmerksamkeit zu schenken, aber in Wirklichkeit befand sich sein Wesen fast zur Gänze in einem grauen Vakuum, wo es in wüsten Grausamkeiten und Obszönitäten schwelgte. »Recht so, liebe Dame, recht so«, sagte er. »Das würde vom finanziellen Standpunkt aus zufriedenstellend erscheinen. Oh, ich beeile mich zu versichern, daß die Verwendung des Konjunktivs meinerseits in diesem letzten Satz keinesfalls Zweifel oder Kritik beinhaltet.«
    Mrs. Ram widmete einige Zeit dem Versuch herauszufinden, was er meinte. Da es ihr nicht gelang, fuhr sie mit einem dankbaren Lächeln fort: »Kapitän Valerius fährt momentan mit
Roßland
nach Beira an der Küste Mozambiques, wo er seine Fracht abladen wird. Regierung Mozambiques hat bereits Zahlung an unsere Gesellschaft auf den Cayman-Inseln vorgenommen. Man vermutet, möglicher Bestimmungsort des Öls könnte Republik Südafrika sein, was aber für unsere Operation irrelevant ist.«
    Sie blätterte eine Seite auf dem Manuskripthalter um, räusperte sich und fuhr fort: »Nach Auslaufen aus Beira wird
Rossland
mit Meerwasser gefüllt, damit Anschein erweckt wird, sie sei noch immer voll beladen Das war ein Vorschlag Kapitän Valerius’, den ich für äußerst empfehlenswert halte.«
    Thaddeus Pilgrim seufzte. »Ja natürlich, Mrs. Ram, äußerst empfehlenswert.« Er macht eine kleine, hilflose Geste. »Aber ich glaube nicht, daß es sehr – äh – sehr
zielführend
ist, Kapitän Valerius unserer Dankbarkeit zu versichern, da er in Kürze …« Seine Augen unter den weißen Brauen hoben sich himmelwärts und seine Stimme sank zu einem respektvollen Flüstern, »zu höheren Diensten berufen wird. Natürlich, wenn Sie meinen, daß er im Wissen um unsere Anerkennung
glücklicher
sterben würde …?«
    »Nein, Doktor. Meine Bemerkung war ein Detail am Rande und keine Aufforderung zu irgendeiner Maßnahme.«
    »Aha … dann bitte ich Sie, fortzufahren, liebe Dame.«
    »Nachdem Tanker Beira verlassen hat, wird Name
Rossland
wieder durch ursprünglichen Namen
Marimha
ersetzt. Reise geht über Kap der Guten Hoffnung, Atlantischen Ozean zur Westküste Afrikas weiter. An spezieller Position vor Senegal wird Tanker heftige Explosion erleben. Der Kapitän und vier seiner acht Offiziere sowie zwei Seeleute der dreißigköpfigen Mannschaft wissen, daß das passieren wird. Sie glauben, Explosion und darauffolgendes Feuer werden so arrangiert, daß alle Leute nach Aussenden des Mayday-Rufes in Rettungsboote springen können und bei Tagesanbruch von einem kleinen Frachtschiff auf offizieller Route, aber mit unseren Leuten an Bord, gerettet werden.«
    »Das«, sagte Thaddeus Pilgrim zögernd, »war im Grunde genommen das System, das wir für unser Hosanna-Szenarium im Südchinesischen Meer angewendet haben, nicht wahr?«
    »Bis zu eben erwähntem Punkt war System ähnlich«, pflichtete Mrs. Ram bei. »Schiff war kleiner, Fracht war Stahl, nicht Öl. Schiff war auch in Panama, nicht Liberia, registriert und gehörte Gesellschaft in Hongkong.«
    Der ruhelose Blick verweilte kurz voller Neugier an Mrs. Rams Hals. »Ich bezog mich auf das
System
, liebe Dame«, meinte Thaddeus Pilgrim vorwurfsvoll. »Es betrübt mich, daß Sie meine
allgemeine
Bemerkung zu korrigieren belieben, indem sie die unwichtigen
sachlichen
Differenzen anführen, die Sie gerade aufgezählt haben. Es zeugt von einem Mangel an …
Demut
, Mrs. Ram, eine nur vorübergehende Unzulänglichkeit, dessen bin ich sicher, aber eine, die ich nicht unerwähnt lassen möchte, da ein übersehener Irrtum zu schmerzlicher Krankheit führen kann.« Er hörte abrupt zu sprechen auf, hielt den Mund halb offen und starrte mit leblosen Augen durch ihren Hals hindurch.
    Mrs. Ram weidete sich in verzücktem

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