Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)

Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)

Titel: Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
Vom Netzwerk:
öffnen. »Glück gehabt«, sagte er.
    »Klappt nicht immer beim ersten Mal.«
    »Das Glück ist auf deiner Seite«, sagte sie. »Saubere Arbeit.«
    »Gern geschehen.«
    Sie gingen flüchtig den Inhalt des Safes durch, nahmen ein paar Tausend Amerikanische Dollar und einige wichtige Aufzeichnungen mit, verstreuten anderes Material zwischen dem Safe und dem Ort, an dem Bellman lag. Modesty kniete sich nieder und verstaute die ausgewählten Papiere in ihrem Rucksack. »Ich werde die hier einem Mann namens Tarrant geben, mit dem ich ein paar Geschäfte gemacht habe«, sagte sie. »Er kann sie bei den Drogenfahndern in Umlauf bringen und so vielleicht noch ein paar andere Händler festnageln.«
    Sie schaute sich im Arbeitszimmer um. Alles war so hergerichtet, wie sie es geplant hatten. Sie und Willie hatten OP-Handschuhe getragen und keine Fingerabdrücke hinterlassen.
    Jemand, der den Schauplatz sieht, würde sofort schließen, dass Bellman überfallen und ausgeraubt worden war, und dass er versucht hatte, ein wichtiges Dokument zu verbergen, bevor er bewusstlos wurde. »Gut, nun der Anruf«, sagte sie. »Hier ist die Privatnummer von Captain Candela.«
    Sie reichte ihm das Telefon vom Schreibtisch.
    Vor zwei Nächten war Willie auf einen Telegrafenmasten etwa fünfzig Meter westlich der Mauer gestiegen, die das Grundstück umgab, und hatte einen Funksender an der Leitung angebracht, die Bellmans Anwesen versorgte. Einige Stunden hatten er und Modesty am darauffolgenden Tag mit einem kleinen Empfänger im Wald an der Straße gelegen.
    Bellman hatte mehrmals telefoniert und Willie die Möglichkeit gegeben, sich seine Stimme einzuprägen. Und wie der Zufall es unerwartet gut meinte, ging einer der Anrufe zu Captain Candela, dem obersten Polizeichef von Lima, und enthüllte, dass Bellman ihn mit seinem Vornamen anredete.
    Captain Candela schlief tief und fest, als neben seinem Bett das Telefon klingelte. Er drehte sich gereizt um und seine Frau stieß ihn mit dem Ellenbogen an. »Telefon, Javier.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Er rollte sich auf die andere Seite und griff nach dem Hörer. »Hier Candela. Was gibt’s?«
    Eine Stimme, die er wiedererkannte, sagte voller Panik, »Hier ist Bellman… ein Überfall, Javier… sie haben den Safe gesprengt, Papiere mitgenommen…« seine Stimme erstarb, er flüsterte erschrocken, »Oh, mein Gott, sie sind noch
hier
! Ich werde…«
    Captain Candela war nun hellwach; er hörte im Hintergrund Poltern und Krachen, einen erstickten Schrei, dann war die Leitung tot. Er schüttelte den Hörer, aber es war nutzlos, er schlug die Bettsachen zurück, knipste die Nachttischlampe an und zog sich an. Wenn jemand Dokumente aus Bellmans Safe mitgenommen hatte, musste Candela sich unbedingt darüber Gewissheit verschaffen, ob sein Namen in einem der Dokumente auftauchte.
    Vier Meilen entfernt, warf Willie das Telefon neben Bellman auf den Boden. Modesty kniete nieder und befestigte eine Wanze an der Unterseite des Schreibtisches, stand auf und überflog die Szenerie. Willie sagte, »Ich nehme an, dass es in einer Viertelstunde hier von Polizei nur so wimmelt. Und er wird schwitzen, ob irgendetwas im Safe war, das ihn kompromittieren könnte.«
    Sie nickte. Und wenn Candela das Umsturzpapier sieht, wird er sofort die Gelegenheit beim Schopf packen und sich von Bellman distanzieren, um sich Ehren zu verdienen, wenn er ihn ins Kittchen bringt. Sie sagte, »Wir gehen und pass’ auf, Willie. Wir verschwinden durch die Vordertür.« Sie waren mit einem kleinen Empfänger im Wald, als die Polizeiwagen vor den Tore hielten. Bolzenschneider durchschnitten die Kette und die Wagen fuhren die Auffahrt hinauf. Sie hörten bald aus dem Arbeitszimmer, in dem Bellman lag, ein Stimmengewirr.
    Zuerst herrschte Verwirrung und wildes Durcheinander, aber dann rief eine Stimme, es war nicht die Candelas, jemand, der nahe am Schreibtisch gestanden hatte, »Er hat Papiere in seiner Hand, Captain. Es sieht so aus, als hätte er sie eilig vom Boden zusammengerafft und sie verbergen wollen, bevor er ohnmächtig wurde.«
    Candelas charakteristisch dünne Stimme rief, »Lassen Sie mich sehen.« Lange war es still. Rascheln. Schwerer Atem.
    Hintergrundgeräusche. Plötzlich sagte er, »Funktioniert das Telefon, Sergeant?«
    »Ja, Captain.«
    »Räumen Sie das Zimmer. Ich muss Colonel Turina sofort vertraulich sprechen, es geht um die nationale Sicherheit.«
    Colonel Turina war der Militärkommandant des Bezirks und nachdem

Weitere Kostenlose Bücher