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Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)

Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)

Titel: Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Modesty seinen Namen gehört hatte, schaltete sie den Empfänger aus. »Es scheint zu laufen«, sagte sie, »für uns gibt es hier nichts mehr zu tun. Danke Willie. Auf nach Hause.«
    * * *
    Die Jahre vergingen und das
Netz
war in vielen und unterschiedlichen Operationen erfolgreich. Einige waren problemlos, andere erwiesen sich als höchst gefährlich. Weder Modesty Blaise noch Willie Garvin kamen unversehrt davon, da es Zeiten gab, in denen rivalisierende Gangs, die sich mit sehr schmutzigen Geschäften, wie es Inspektor Hassan nannte, beschäftigten – Morde, Drogen und Prostitution –, versuchten, gegen das
Netz
vorzugehen. Damals hatten Modesty Blaise und ihre Männer Krieg geführt, ohne Pardon und Gnade, und damals waren sie und Willie Garvin die tödlichsten Waffen des
Netzes
.
    In jenen Jahren hatte sich bei Willie Garvin etwas geändert; bei Modesty Blaise hatte sich etwas geändert. Zwischen ihnen entwickelte sich eine besondere und intensive Beziehung, was viele nicht begreifen konnten. Garcia aber, der schon von der ersten Stunde an mit ihr zusammen war und sie wie seine eigene Tochter liebte, verstand sie vollkommen und war darüber sehr glücklich.
    Dann kam der Moment, wie Garcia es vorhergesehen hatte, als sie das Netz auflöste und sich in England mit einem Penthouse in London und einem Landhaus in Wiltshire zur Ruhe setzte. Willie Garvin kaufte das Pub
The Treadmill
an der Themse bei Maidenhead [1] und wie er oft anmerkte »Mein Lieblingsname für einen Ort«, und beobachtete die Lachfalten an ihren Augenwinkeln, die sein Geschenk an sie waren.
    Doch ohne Risiko zu leben, sollte nicht lange andauern; und innerhalb eines Jahres waren sie freundlich zu einer inoffiziellen Mission vom Chef des Britischen Geheimdienstes überredet worden, zu einer Mission, die ihnen fast das Leben gekostet hätte und in der Willie verwundet worden war.
    Sir Gerald Tarrant dachte gerade an diesen Fall, der erst vor wenigen Wochen abgeschlossen worden war, als er mit seinem Fernglas von der Tribüne über Epsom blickte. Willie Garvin spazierte in Begleitung einer hübschen Lady mit kastanienbraunen Haar und grünem Kleid zum Sattelplatz. Er ging unbeschwert und es sah so aus, als ob seine Fleischwunde in der Hüfte schnell verheilt war, so wie es Modesty vorausgesagt hatte. Tarrant setzte das Glas ab und ging die Stufen hinunter.
    Willie lehnte sich an das Koppelgatter und betrachtete die vorbeiparadierenden Pferde und sagte zu seiner Begleiterin, »Sie nennen es einen königlichen Sport, aber die Wahrheit ist, wenn sie das Wettgeschäft heute untersagen würden, gäbe es morgen Katzenfutter im Überfluss und man könnte hier einen Supermarkt errichten.«
    Das Mädchen lächelte. »Ich glaube Ihnen. Gewinnen Sie immer?«
    »Nur die Buchmacher gewinnen immer. Ja doch, manchmal habe ich Glück. Glauben Sie mir, es ist recht nützlich, wenn man die Geheimsprache beim Pferderennen versteht, aber ich komme hauptsächlich hierher, damit ich mal rauskomme… und weil ich hier leicht mit Leuten ins Gespräch komme.«
    »Was Sie bewiesen haben. Ich habe beim letzten Rennen fünfzehn Pfund gewonnen. Danke für den Tipp.«
    »Gern geschehen«, antwortete Willie und war überrascht zu sehen, wen er sah, als sein Blick an ihr vorbeiging. »Hallo, Sir G. Ich habe nicht erwartet Sie beim Frühlings-Rennen zu treffen.«
    »Auch ich habe meine Untugenden, Willie. Störe ich?«
    »Nein, wir haben nur ein wenig geplaudert.« Willie blickte zum Mädchen. »Darf ich vorstellen, ein Freund von mir, Sir Gerald Tarrant, Sandra…?«
    »Thorne.«
    »Sandra Thorne.«
    »Tarrant zog den Hut. »Guten Tag.«
    Sie lächelte höflich und neigte ihren Kopf. »Gerade ein sehr guter. Würden Sie mich bitte für einen Moment entschuldigen, ich werde meinen Begleiter noch um etwas Geld bitten.«
    Sie sah Willie an. »Und laufen Sie nicht weg, ich schulde Ihnen einen Drink.«
    Sie ging und beide blickten ihr nach. Willie nahm sein Programmheft zur Hand und studierte es. »Es ist kein Wunder, dass es diesem Land schlecht geht«, sagte er, »die Leute nehmen sich extra einen Tag frei und gehen zum Pferderennen.«
    »Es ist eine Schande«, stimmte Tarrant zu. »Haben Sie heute schon auf einen Sieger gesetzt?«
    »Ich bin mir nicht sicher, aber es sieht gut aus.«
    »Sie ist attraktiv.« Tarrant blickte ihn teilnahmslos an, dann sagte er leise, »Ich suche nach einem Mann namens Bellman.«
    »Suchen Sie in Peru«, sagte Willie, der immer noch in sein

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