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Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)

Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)

Titel: Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Söldnertyp mit einer Uzi, also habe ich dich wieder zurückgelegt und Sandra nach draußen gebracht.«
    Sie lachte, setzte sich neben ihn und schlug ihm aufs Knie.
    »Bist ganz schön beschäftigt gewesen, mein lieber Willie.«
    »Und dumm dazu, wenn ich mir überlege, dass ich mich in Epsom habe drankriegen lassen.« Er zog die Augenbrauen hoch. »Wer ist Paul Crichton? Ich habe dich nie von ihm sprechen hören.«
    »Ich habe ihn erst vor ein paar Tagen kennengelernt. Und prahle nicht damit, ich bin genauso dumm wie du. Er ist aus Kenia. Ein richtiger Macho. Ein Jäger…« Sie verstummte.
    »Ein Jäger?« sagte Willie. Sie schauten sich beide an und ließen ihre Gedanken wandern.
    Nach einer Weile sagte Modesty, »Es wird nicht lange dauern, bis wir es genau wissen.«
    * * *
    Crichton saß am Tisch in der Offiziersmesse und polierte das stählerne Kolbenblech seines Jagdgewehrs, das durch langjährigen Gebrauch bereits glänzte. Neben ihm saß der Bulle mit der Uzi und rauchte, seine Waffe lag vor ihm auf dem Tisch.
    Gelegentlich warf er Crichton einen geringschätzigen Blick zu.
    Auf der linken Seite in der Messe saß ein Mann im Rollstuhl mit einer Decke über seinen Beinen. Sein Haar war weiß, sein Gesicht gefurcht und hatte die Farbe von Kitt. Es saß mit ineinander verschränkten Händen da und seine eingefallenen Augen waren auf die Tür gerichtet.
    Sie öffnete sich und Modesty Blaise betrat die Offiziersmesse gefolgt von Willie, der den Lauf eines Gewehres im Rücken hatte. Der Indianer trat zur Seite und beobachtete sie mit dem Karabiner im Anschlag. Nachdenklich musterten Modesty und Willie ausgiebig die Messe, dann verharrte ihr Blick bei dem Mann im Rollstuhl. Nach ein paar Sekunden sagte er mit heiserer Stimme, »Nun…?«
    Auf einen Schlag begriffen sie. Sie schauten sich an und dann wieder den Mann und Willie rief gutgelaunt, »Hallo Bellman. Wie steht’s, wie geht’s?«
    Bellman antwortete mit einer Mischung aus matter und zorniger Stimme. »Schwer mich wiederzuerkennen, wie? Nur ein paar Jahre in der Hölle der Minen und ich bin ein alter Mann.
Ein alter Mann.
«
    »Ich habe Junkies gesehen, die wesentlich jünger waren und übler ausgesehen haben. Ihre Kunden«, antwortete Modesty.
    Nach der Reaktion, die er zeigte, hatte es Bellman nicht gehört. Er sagte heiser, »Darauf habe ich lange gewartet. Nur das hat mich am Leben erhalten. Jetzt werdet ihr
sterben
, zur Hölle mit euch!«
    Sein Blick verharrte auf Modesty gerichtet, als er fortfuhr, »Das sind eure Jäger. Charles Brightstar, Choctow-Indianer. Die bester Jäger in den Staaten. Er jagt Weiße besser als Bären. Van Rutte. Sieben Jahre Söldner in Afrika. Zuverlässige Vernichtungsmaschine. Crichton… großer Name. Ein Jäger mit allen Trophäen außer der eines Mannes und einer Frau.«
    Die Tür öffnete sich und Sandra kam herein. Bellman fragte sanft, »Geht es dir gut, Darling?«
    »Nur ein wenig Kopfschmerzen.« Sie wandte ihren Blick zu Willie und schaute ihn feindselig an. »Du erinnerst dich immer noch nicht an mich?«
    Er blickte sie forschend an. »Warte mal… oh, ja natürlich, du hast deine Haare gefärbt. Es war in Lima? Das Mädchen auf dem Bett.« Er lächelte entschuldigend. »In dieser Nacht habe ich dich nur flüchtig gesehen. Jedenfalls nicht dein Gesicht.«
    Ihre Augen blieben kalt, sie wandte sich ab und ging quer durch die Messe zu Bellman und legte die Hand auf seine Schulter. Er legte seine Hand auf die ihre und seine Augen starrten schwarz vor Hass auf Modesty. »Du hast mich um die ganze Welt gehetzt… und dann hast du mich
verleumdet
! Ich war unschuldig!«
    »Unschuldig?« Modesty schüttelte den Kopf. »Du möchtest uns für dich bluten lassen, Bellman? Du hast jedes Jahr mit einer Dreiviertel Tonne Heroin gehandelt. Du hast ein Trainingslager betrieben, hast deine Schieber gelehrt, wie sie Kinder an die Nadel bringen.« Willie sah, wie Sandra erstarrte, und es schien ihm, als ob Schock und Wut in ihr kämpften, als sie unsicher auf Bellman herabblickte und als Modesty fortfuhr, ihr Blick wieder auf sie richtete, »Du hast sie zu Tausenden umgebracht, Bellman… aber langsam. Du hast ihre Seelen zerstört. Aber du hast nie gesehen, wie sie zugrunde gingen. Du warst nur der große Händler. Du hast die Kinder nicht gesehen, wie sie zu deinen Händlern um einen Schuss krochen, bereit ihnen die Stiefel zu lecken, stahlen, mordeten, alles…«
    »Stopf dieser Nutte das Maul!« schrie er mit zitternder Stimme

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