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Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)

Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)

Titel: Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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seine
Treadmill
gefahren…«
    »Ich verstehe.« Tarrant zögerte. »Es könnte sein, dass sie sich in Schwierigkeiten befinden, Weng.«
    »Das nehme ich auch an, Sir. Es ist nicht das erste Mal. Ich werde warten und lauschen.«
    »Lauschen?«
    »Wir haben Funk hier, Sir.«
    Tarrant sagte freudlos, »Ich denke, ihre Möglichkeiten, Sie damit zu erreichen, sind verschwindend gering.«
    »Es gehört zur Routine, die Miss Blaise angeordnet hat, Sir.«
    Tarrant blickte den Hausdiener leicht gereizt an. »Sie scheinen nicht besonders beunruhigt zu sein, Weng.«
    Weng sah ihn höflich an, aber sein Gesicht blieb unverändert. »Natürlich bin ich beunruhigt, Sir Gerald, aber ich lasse es mir nicht anmerken. Ich erlaube mir nicht, meine Emotionen offen zu zeigen, das ist glaube ich das, was Sie meinten.«
    Tarrant starrte ihn an, dann nickte er, nahm seinen Hut und ging zum Privataufzug, der ihn in die Empfangshalle des Apartmenthauses zurückbrachte. »Wie umsichtig von Ihnen, Weng«, sagte er.
    * * *
    Willie Garvin öffnete mühsam seine Augen, hob die rechte Hand an seinen Kopf, der dröhnte, und entdeckte dabei, dass er in Handschellen war. Langsam setzte er sich in der Schlafstelle auf, in der er gelegen hatte. Er schaute an sich herunter, über seine zerzauste Kleidung und stellte fest, dass er immer noch das Frackhemd und den Smoking anhatte, den er getragen hatte, als er Sandra Thorne zur Wohltätigkeits-Filmpremiere und zum anschließenden Abendessen und Tanz eingeladen hatte. Er hatte das Gefühl, als ob das alles schon eine Ewigkeit her wäre.
    Als sich der Nebel in seinem Kopf langsam lichtete, bemerkte er, dass sich der Raum, in dem er sich befand sanft auf und ab bewegte. Kein Zimmer, sondern eine kleine Bootskabine, schwach beleuchtet und weit unter der Luxusklasse. Als er zum ersten Mal aufgeblickt hatte, hatte er gesehen, dass Modesty Blaise ausgestreckt auf dem Rücken kaum eine Armlänge von ihm in der gegenüberliegenden Koje lag. Sie trug einen grauen Rock und ein kariertes Wollhemd unter ihrer weichen Lederjacke, flache Schuhe und dunkle Strumpfhosen.
    In Anbetracht seiner eigenen Situation war er nicht überrascht, sie hier zu treffen. Sie waren offensichtlich beide in Schwierigkeiten geraten. Sandra Thorne hatte dafür gesorgt, dass er nun hier war, wo immer es auch sein mochte, aber er konnte sich nicht erklären, wer das gleiche für Modesty arrangiert hatte.
    Leise stand er auf und hob eines ihrer Augenlider an. Er überprüfte ihren Atem, fühlte ihren Puls, zog ihren Rock zurecht, der zerknittert war und schaute sich dann um. Die Kabine war mit einem kleinen Waschbecken und Schränken ausgestattet, hatte eine Tür und ein Bullauge. Er ging zum Bullauge und blickte über die ruhige, graue See. Es war kurz vor Morgengrauen, schätze er, und der Himmel war leicht bewölkt. Vom Schiff, das vor Anker lag, sah er Land, das nicht mehr als ein paar Hundert Meter entfernt lag. Von der Küste leuchteten keine Lichter herüber und das Land schien ein Ende zu finden, als er die rechte Seite prüfte. Vielleicht eine Insel.
    Das Geräusch von einem Schlüssel, der ins Schloss gesteckt wurde, brachte ihn unmittelbar auf seine Koje zurück und er streckte sich aus, so also ob er noch immer ohnmächtig wäre.
    Er registrierte einen Hauch von Parfüm und wusste sofort, dass es Sandra Thorne war. Sie redete draußen mit jemanden.
    »Sag’ Bellman, dass sie immer noch schlafen.«
    Die Tür fiel zu und er hörte, wie sie zu Modestys Koje ging.
    Ein paar Sekunden vergingen, dann berührte ihre Hand sein Gesicht, als sie sein Augenlid anheben wollte. Er ergriff ihr Handgelenk, riss sie herum, dass sie über ihn fiel und versetzte ihr mit der Kante seiner Handschellen einen Schlag knapp hinter ihrem Ohr. Sie stöhnte auf und gab einen kaum hörbaren Laut von sich, als ihr Körper erschlaffte und vollends auf ihn fiel.
    Er rollte sie über sich in die Koje und stand auf. Er nahm Modesty über die Schulter, ging zur Tür und öffnete sie vorsichtig. Die beste Lösung schien für den Anfang an die Küste zu kommen. Es gab zwar keine große Chance ein Beiboot zu Wasser zu bringen, aber wenn er mit Modesty über Bord gehen könnte, würde sie im Wasser schnell wieder zu sich kommen. Wenn sie an Land wären, würde er versuchen, sich mit den Handschellen zu befassen. Sie hätte vielleicht etwas dabei, was sich als Dietrich verwenden ließe. Eine Haarnadel würde vollkommen ausreichen.
    Als er gerade den Durchgang erreicht

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