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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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Happening begegnete, war re iner Zufall. In ihm erkannte er den Mann, der damals mit seiner Ehefrau angebandelt hatte. Deswegen lockte er ihn in den Turm und erschoss ihn.
    Dann schien sein Wahnsinn überhand zu nehmen und Müller fing an, seine Opfer wahlloser auszusuchen. Delacourt hatte ihn beleidigt, indem er ihm minderwertigen Wein für teuren verkauft hatte, deshalb musste er sterben.
    Der Journalist stellte ihn vor eine große Herausford erung. Müller war Jenny und Logo an diesem Morgen gefolgt und hatte ihr Zusammentreffen mit dem Journalisten beobachtet. Mit dem Versprechen, ihm Insiderinformationen zu verschaffen, lockte Müller ihn abends auf das Schiff und erstach ihn, während er angeblich auf der Toilette war.
    Wie er es fertig gebracht hatte, den Kopf zu platzieren, hatten sie bereits von dem Putzmann erfahren.
    All dies hatte Müller als Kunst angesehen und sein letztes großes Kunstwerk war sein eigener Tod, getreu der Devise, dass Kunst erst nach dem Tod des Künstlers richtig gewürdigt wurde.
    Gleich am Tag nach Müllers Tod gab Biederkopf eine Pressekonferenz, bei der er die Lösung der Mordserie präsentierte und die Polizei und die Staatsanwaltschaft sich selbst beweihräucherte. Man musste ihm lassen, dass er die Arbeit von Jenny, Logo und Sascha besonders hervorhob. Tagelang waren die Zeitungen voll mit Artikeln über den Kunstmörder, dann ersetzten neuere Nachrichten nach und nach die alten und Ruhe kehrte ein.
    Die Ergebnisse der eingeleiteten Laboruntersuchungen tr afen ebenfalls nach und nach ein. Die DNA des Kopfes konnte nie jemandem zugeordnet werden, aber das fiel nach dem Geständnis von Müller nicht mehr ins Gewicht.
    Die meisten Dinge, die aus dem Besitz der Opfer ve rschwunden waren, fanden sich bei Müller, der sie offenbar im Garten vergraben hatte. Nur wenige Kleinigkeiten, der handgearbeitete Kuh-Schlüsselanhänger von Manuela Wagner zum Beispiel oder der I-Pod von Wegener blieben verschwunden.
Jenny hatte ein ausgesprochen unangenehmes Gespräch mit Logo hinter sich, in dem sie ihm ihre Beziehung zu Paul beichtete. Logos Reaktion reichte von schockierter Entrüstung über verständnisloses Kopfschütteln bis hin zu resigniertem Akzeptieren.
    Sascha hatte das Ganze mit mehr Vers tändnis aufgenommen. Ihr Verhältnis war noch nicht so eng, dass er sich wie Logo persönlich hintergangen fühlte.
    Mittlerweile waren sie alle Vier zusammen im Lokal von Saschas Vater essen gewesen. Zuerst war der Abend etwas gezwungen verlaufen, nach einigen Gläsern lockerte sich jedoch die Stimmung und die Polizisten erzählten abwechselnd lustige Anekdoten aus ihrem Beruf, während Paul witzige Geschichten erzählte, die er mit Studenten erlebt hatte.
    Ruhe war eingekehrt, der Sommer neigte sich dem Ende zu und Jenny und Paul hatten sich beide langen Urlaub genommen und waren nach Kanada in seine Hütte am See geflogen.
    Sie verbrachten ihre Tage mit endlosen Spaziergängen in der einsamen wilden Landschaft, mit romantischen Abenden am K amin und langen heißen Nächten.
    Jenny stand eines Abends am Kamin und versuchte Pauls Daunenjacke so aufzuhängen, dass sie trocknete. Wie die Kinder hatten sie sich nachmittags im Schnee gebalgt und die ganze Vorderseite der Jacke war klatschnass. Vielleicht mussten sie ein paar Tage auf Balgereien draußen verzichten, denn der Wetterbericht, den sie mit ihrem Weltenempfänger empfangen konnten, hatte schlechtes Wetter vorausgesagt. Paul war draußen und hackte noch mehr Holz für den Kamin.
    Sie wollte die Taschen seiner Jacke ausstülpen, damit sie schneller austrockneten , als sie sich den Finger an einer spitzen Ecke piekte. Neugierig untersuchte sie die Tasche genauer und fand ein Loch in der Naht. Der spitze Gegenstand schien zwischen die gesteppten Schichten der Jacke gerutscht zu sein.
    Mühsam schob sie ihn Stück für Stück Richtung Loch und friemelte ihn hervor. Als sie auf das starrte, was sie in der Hand hielt, schien die Welt still zu stehen. Es handelte sich um einen Schlüsselanhänger in Form einer Kuh, einer handgearbeiteten Kuh mit gedrechselten Hörnern….
     
     
     
     

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