Mörderbrunnen (German Edition)
Putzleuten g emacht. Klöbnitz sagt, sie waren etwa eine Stunde alleine drin. Da die massig Putzzeug dabei haben, wäre es auch ein Leichtes gewesen, den Kopf rein zu schmuggeln. Nur ob das einer hinbekommen hätte, ohne dass die anderen Putzleute was merken, weiß ich nicht.“
„ Das werden wir rausfinden. Alle vorladen für nachher. Denen will ich hier auf den Zahn fühlen. Vielleicht sind die heut sowieso hier zum Arbeiten. Sonntags werden auch einige Bereiche gereinigt. Von welcher Putzfirma kommen sie eigentlich?“
„ Blitzsauber, dämlicher Name.“
„ Hoffentlich lässt sich der Prof nicht so viel Zeit und steht heut mal früher auf. Dass die Spusi was findet, glaub ich sowieso nicht. Nicht, wenns unser Täter war. Obwohl, wenn er den Kopf nicht selbst deponiert hat, sondern jemand anderer? Ich kann nur hoffen, dass der Kopf was hergibt und dass wir überhaupt herausfinden, von wem er stammt. Führt uns vielleicht zum Täter.“
Jennys Telefon klingelte und mit einem kurzen hallo nahm sie ab.
„ Herr Mendelssohn. Ja, ich war das. Es gibt etwas Neues. Nein, keinen Mord, zumindest nicht direkt.“
Sie schilderte ihm die Vorkommnisse der Nacht und ließ ihm einen Moment Zeit, darüber nachzudenken.
„ Der Kopf könnte der Schlüssel sein“, sagte er schließlich. „Ja, ich glaube durchaus, dass es sich um Ihren Serienmörder handelt. Erinnern Sie sich, dass ich bisher annahm, sein Morden habe einen Grund und er steuere auf eine Art Finale zu? Nun, das könnte es sein. Sie müssen herausfinden, von wem der Kopf stammt, dann haben Sie vielleicht auch den Mörder oder sein Motiv. Er bahrt ihn sozusagen auf, stellt ihn in den Mittelpunkt, ehrt ihn also. Es könnte sein, dass ihm die Person, zu der der Kopf gehört, sehr wichtig war oder besser ist. Auch wenn er denjenigen oder vielmehr diejenige getötet hat.“
„ Gut Herr Mendelssohn, ich hab auch das Gefühl, dass das unser Täter war. Ich hoffe nur, dass wir ihn finden und er nicht, falls das wirklich seine letzte Tat war, in der Versenkung verschwindet.“
„ Na, ich wünsche weiterhin viel Erfolg.“
Während Jenny telefoniert e, klingelte es auf der anderen Leitung und Logo machte ihr Zeichen, dass er gerade Staatsanwalt Biederkopf auf den neuesten Stand brachte. Sie seufzte. Das würde den Staatsanwalt nicht freuen. Ein grausiger Fund, ausgerechnet im Keller des Polizeipräsidiums. Die Presse würde platzen vor Berichten. Wahrscheinlich waren heut Nacht alle Druckmaschinen angehalten worden, damit die Story noch in die heutigen Sonntagsausgaben kam.
Sascha räusperte sich. „I ch hab die Putzleute. Die sind tatsächlich heute hier. Putzen jeden Tag und jedes zweite Wochenende. Eine ältere Dame, Frau Annelie Frohnmeier, eine junge Türkin Eishe Öztürk und ein junger Serbe namens Vladimir Czerniczki. Soll ich sie einzeln bestellen oder zusammen?“
„ Warte, … lieber einzeln. Die ältere Dame scheint mir am wenigsten verdächtig, verweste Köpfe durch die Gegend zu schleppen. Bring erst den jungen Mann ins Vernehmungszimmer.“
Sascha nickte und zog los. Logo hatte mittlerweile das G espräch mit Biederkopf beendet und guckte Jenny fragend an. „Was war mit den Putzleuten?“
„ Arbeiten heute, Sascha bringt gleich den ersten, einen jungen Mann.“
„ Gut, sol l ich ihn mir vornehmen?“
„ Ja. Ich wart noch eine Weile und geh dann probehalber dem Prof auf die Nerven. Was hat Biederkopf gesagt?“
„ Glücklich war er nicht gerade. Aber er meinte, besser ein alter Kopf als ein frischer Mord. Er versucht, uns die Presse vom Leib zu halten.“
„ Nett von ihm.“
„ Ja, mit dem haben wir echt Glück. Wenn der nicht hinter uns stände.“
„ Ein anderer hätte uns den Fall vielleicht schon weggenommen.“
Sascha steckte den Kopf durch die Tür. „Herr Czemiczki wartet jetzt im Vernehmungszimmer.“
Logo nickte und nahm noch einen letzten Schluck Ka ffee.
„ Dann wollen wir mal sehen, ob der Herr Czemiz äh, wie heißt der? Naja, ob er was weiß. Deutsch spricht er?“
„ Scheint so, obwohl er erst nicht so richtig wollte. Aber ich glaub er spricht ganz gut.“
Logo grinste verst ehend. „Dann bis gleich.“
Jenny versuchte , im Gerichtsmedizinischen Institut anzurufen, erreichte aber nur einen Anrufbeantworter. Dann konnte sie ebenso gut bei der Vernehmung zuhören. Die Putzleute waren sicher nicht tatverdächtig, aber vielleicht hatte der Täter sie benutzt, um seine grausige Trophäe zu deponieren.
Als sie
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