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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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in den Verhörraum kam, hatte Logo gerade die Formalitäten abgeschlossen. Ihm gegenüber saß ein schlanker, etwa einen Meter neunzig großer, junger Mann in den Zwanzigern mit slawischen Zügen. Sie nickte ihm zu und setzte sich schweigend in die Zimmerecke auf einen Stuhl.
    „ So, Herr“, Logo blickte auf das Blatt vor sich. „Czemiczki. Sie haben sicher gehört, was heute Nacht im Kriminalmuseum los war?“
    „ Ja gehört, Leichenkopf gefunden. Aber ich nix wi ssen.“
    „ Sie haben dort geputzt“, Logo blickte wieder auf das Blatt, als müsse er das Datum erst nachschauen, „vorge stern. Ist Ihnen nichts Ungewöhnliches aufgefallen?“
    „ Nein, nix.“ Der junge Mann rutschte unruhig auf dem Holzstuhl herum und blickte überallhin, nur nicht auf Logo.
    „ Wie lange putzen Sie hier im Präsidium?“
    „ Äh, weiß nicht, ein Jahr glaub ich.“
    „ Ah , und wie lange arbeiten Sie schon bei der Firma Blitzsauber?“
    „ Äh, zwei Jahr?“
    „ I ch weiß es nicht, Herr äh, ja, deswegen frage ich Sie.“
    „ J aja, zwei Jahr.“
    „ Und was haben Sie vorher gemacht?“
    „ Vorher? W eiß nich. Was tut zur Sache? Ist lange her.“
    „ Nun, zur Sache tut, dass ich es gerne wissen , würde. Also? “
    „ Was soll, ich verdächtig? Dann nur reden mit Anwalt.“
    Er wurde immer aufgeregter, sein Blick huschte hierhin und dorthin und er wischte sich fortwährend die schweißnassen Finger an der Hose ab. Bingo, dachte Jenny. Er hatte was zu verbergen. Nur ob es mit dem Fall zusammenhing, mussten sie noch herausfinden. Logos Ton veränderte sich.
    „ Noch, Herr Czemi czki, vernehmen wir Sie als Zeugen. Das kann sich aber schnell ändern, wenn Sie sich weiter weigern, mir Auskunft zu geben. Falls Ihnen das nicht klar ist, es geht hier um Mord.“
    „ Mord? Okay, okay“, der junge Mann wedelte mit den Händen. „Ich gemacht, wie sagt man, Blödsinn, schlechte Sachen, Gang und so, aber jetzt nicht mehr, jetzt sauber.“
    Logo warf Jenny einen irritierten Blick zu. Normalerweise wurden Angestellte, die Zutritt zum Präsidium bekamen, sorgfältig geprüft. Vorbestraften wurde zum Beispiel nicht gestattet, hier zu arbeiten. Auch die Putzfirmen mussten für ihre Angestellten einwandfreie polizeiliche Führungszeugnisse vorlegen.
    „ Sind Sie vorbestraft? Als Jugendlicher vielleicht?“
    „ Nein, nie verurteilt, zweimal angeklagt, Körperverletzung und Diebstahl, aber nie verurteilt.“
    In dem Maße, wie er bereit war, Auskunft zu geben, ve rbesserten sich wundersamer Weise seine Deutschkenntnisse.
    Jenny lehnte sich vor. Sie hatte einen schrecklichen Verdacht. „Hatten Sie irgendwann mit der Stiftung Prometheus zu tun?“
    Der junge Mann erblasste. „Woher Sie wissen?“
    Logo klatschte mit der Hand auf den Tisch. „Das tut nichts zur Sache. Und wir stellen hier die Fragen, okay? Also, wie war das, hat die Stiftung Ihnen den Job besorgt?“
    „ Ne e, war Zufall, weil Bruder von meine Frau hat auch gearbeitet bei Blitzsauer. Aber vorher, ich war bei Stiftung. Die mir geholfen, saubere Papiere zu bekommen. Bei Blitzsauber weiß keiner, dass ich war in Gang und so. Wenn Sie sagen, dann Job weg. Ist gute Job, gute Arbeitszeiten, gut bezahlt. Wenn ich verliere, meine Frau bringt mich um. Will nicht, dass ich wieder mache krumme Dinger.“
    Logo überlegte einen Moment. Dann beugte er sich über den Tisch , bis er dem Jungen direkt in die Augen sah. „Wer hat Ihnen gesagt, Sie sollen den Kopf im Museum deponieren. Jemand der mit der Stiftung zu tun hat?“
    Der Serbe sprang auf. „Ich? Kopf? Habe nix zu tun mit Kopf. Nicht getan in Vitrine.“
    „ Woher wissen Sie, dass er in der Vitrine lag? Und setzen Sie sich wieder hin, sofort.“
    Er ließ sich langsam wieder auf seine n Stuhl sinken.
    L ogo bluffte. „Ihre Putzkollegen haben bestätigt, dass Sie die Möglichkeit hatten, den Kopf hineinzubringen und zu deponieren. Außer Ihnen kann es keiner gewesen sein.“
    „ N ein, ich nicht gewesen. Die lügen.“
    „ Wir werden das schon feststellen. Wenn Sie es waren, haben Sie DNA hinterlassen.“
    „ Nein, das kann nicht sein. Alles gut verpackt.“ Panisch blickte der junge Mann sich um und Jenny überlegte kurz, ob sie den Wachmann von draußen rein rufen sollte.
    Logo grinste sardonisch. „Verpackt? Aha!“
    Es war, als würde die Luft aus dem Befragten herausgela ssen. In dem Moment, als ihm klar wurde, dass er sich verraten hatte, sackte er in sich zusammen und seine Schultern begannen zu

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