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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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zu verlassen. Die Grundstücke waren jeweils durch niedrige Mauern abgetrennt, die leicht zu überwinden waren.
    Während der Funkverkehr noch lief, traf Staatsanwalt Biederkopf ein und parkte hinter ihnen.
    „ Ich wollte mir das nicht entgehen lassen, wenigstens von weitem.“
    Kurz darauf meldeten sich die zwei Beamten von der Rückseite des Grundstücks. Hier gab es eine höhere Mauer, doch mit der mitgebrachten Teleskopleiter stellte sie kein Problem für die Einsatzkräfte dar.
    „ Von uns aus kann’s los gehen.“
    „ Gut“, nickte Jenny, „ dann auf geht‘s!“
    „ Bitte bleiben Sie hinter uns, das ist unser Job.“
    „ Klar“, stimmte sie zu und blickte Sascha und Logo ma hnend an. Logo blickte unschuldig zurück, während Sascha aufgeregt von einem Bein auf das andere trat.
    Der Einsatzleiter gab das Kommando, dann ging alles ganz schnell. Mit Leitern überstiegen die Männer das Tor und rannten geduckt los. Jenny und ihre Kollegen warteten einen Moment und kletterten dann langsamer hinterher. Sie liefen die Auffahrt hinauf und auf das Haus zu, wo sie mittlerweile das Klirren von Glas hörten, aber zu Jennys Erleichterung keine Schüsse oder sonstige Kampfgeräusche.
    Als sie den Platz vor dem Haus erreichten, stand die Tür weit offen und drinnen hörten sie die Stimmen der Männer, die sich durch Rufen verständigten. Auch aus dem Garten und der Garage waren Rufe zu vernehmen.
    Bevor sie sich entschieden hatten, ob sie das Haus betreten oder draußen warten sollten, steckte der Einsatzleiter den Kopf aus einem Fenster im ersten Stock.
    „ Das Haus ist gesichert, ihr könnt reinkommen. Euer Müller ist auch hier, wenn er das ist.”
    „ Wie bitte?“, rief Jenny und sie rannten los. Im Haus wies ein Beamter die Treppe hinauf ins Wohnzimmer. Sie kamen herein und blieben wie angewurzelt stehen.
    Müller saß in einem weißen Ledersessel, der mit Blut vol lgespritzt war. Blut, das aus seinem Hinterkopf ausgetreten war, nachdem er sich mit einer Pistole durch den Mund in den Kopf geschossen hatte.
    Jenny atmete t ief. Müller hatte seinen Tod inszeniert. Genau so, wie er auch die Morde, die er begangen hatte, inszeniert hatte.
    Sie bra uchte einen Moment, um sich einen Überblick zu verschaffen. Der Tote blickte auf eine Art selbstgebauten Altar: ein Sideboard, das mit einer Decke aus schwarzem Samt verhüllt war. Hier standen, ordentlich aufgereiht, Fotos von all seinen Opfern, in der Mitte, im Zentrum von allem, eine gruselige Großaufnahme des Schädels.
    Dazwischen lagen diverse kleine und große Gegenstände. Einige von ihnen erkannte Jenny als die vermissten Besitztümer der Ermordeten.
    Vor Müller lag, a uf einem kleinen Beistelltischchen, ein maschinenbeschriebenes Blatt. Vorsichtig trat Jenny näher und spähte, ohne etwas zu berühren, darauf. Sie konnte nur wenige Wörter entziffern, doch schien es sich um einen Abschiedsbrief zu handeln. Sie hoffte, dass er Einiges erklären würde.
    Langsam zeigte sich erste Erleichterung. Sie konnten zwar nun keinen Täter verurteilen, aber wenigstens hörte das Morden auf und die Mordserie blieb nicht ungeklärt. Hinter ihnen hatte Biederkopf das Zimmer betreten, sich kurz umgeschaut und gleich die Spusi angerufen.
    „ So, bitte alle raus hier . Die Spusi kommt gleich und die Gerichtsmedizin natürlich auch.“
    Sie nickten und verließen das Zimmer.
    Es war vorbei. Der Brief auf Müllers Scho ß hatte alles erklärt, zumindest fast alles.
    Bereits vor fünf Jahren hatte er seine Frau umgebracht , weil sie ihn verlassen wollte. Den Körper hatte er im Wald verscharrt, den Kopf gut verpackt im Garten vergraben. Ob er damals schon beabsichtigt hatte, ihn später wieder zu verwenden, würde wohl nie aufgeklärt werden.
    Fünf Jahre lebte er, ohne irgendwie auffällig zu werden, bis er bei einer Abendführung Manuela Wagner begegnete. Er war überwältigt von ihrer Schönheit, doch sie wies ihn ab, obwohl er sie mit einer Einladung in ein Nobelrestaurant lockte. Er erwürgte sie mit ihrem Schal und schaffte sie mit einem klappbaren Bollerwagen in den Wald. Der junge Kiesewetter hatte beobachtet, wie Müller sich um Manuela bemüht hatte und musste deshalb sterben. Müller lud ihn zu einem Essen ein und mischte ihm etwas in den Wein. Mit seinem Motorboot, das in der Garage seiner Villa auf einem Trailer geparkt war, fuhr er frühmorgens unter die Brücke, warf ein Seil über eine Strebe und erhängte den betäubten Jungen.
    Dass Wegener ihm bei dem

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