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Mörderische Ärzte: der hippokratische Verrat

Mörderische Ärzte: der hippokratische Verrat

Titel: Mörderische Ärzte: der hippokratische Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Pfeiffer
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die üblichen glänzenden Parties, lädt einflussreiche Leute ein - alles andere ist dann meine Sache.«
    »Mein Vater kann keine glänzenden Parties geben.«
    Hadley blickte seine Frau verständnislos an. »Er kann nicht? Oder meinst du, er will nicht?«
    »Er - kann - es - nicht! Er hat gar nicht die Mittel dazu. Es war einmal, verstehst du? Mein Vater hat Pech in seinen Unternehmungen gehabt. Konkurs, Schulden. Die Eltern besitzen nichts mehr, nichts!«
    Sie scherzt, dachte Hadley im ersten Augenblick. »Und unsere Hochzeit?« fragte er triumphierend, »wovon haben deine Eltern denn die kostspielige Hochzeit bezahlt?«
    »Die haben nicht die Eltern bezahlt, sondern meine Schwester. Die mit dem reichen Texaner verheiratet ist. Sie unterstützt sogar ständig meine Eltern, damit sie überleben. Wusstest du das nicht?«
    Ihre Frage war blanker Hohn. Woher sollte er das wissen? Niemand hatte es ihm gesagt. Unbändige Wut stieg in ihm auf, Wut über sich selbst. Warum hatte er keine Fragen vor der Heirat gestellt, keine Erkundigungen eingezogen, sich auf den Glanz eines Namens verlassen, der längst abgeblättert war! Er wollte ein Gentleman sein, und ein Gentleman spricht nicht über Geld. Ein Mädchen, das unter Millionären verkehrt, kann nur den gleichen Kreisen angehören, so hatte er damals gedacht.
    Aber ein Mann wie Hadley verträgt keinen Selbstvorwurf. Statt mit sich und seiner Unterlassung ins Gericht zu gehen, richtete er seinen Zorn gegen Sue. »Du hast mich betrogen! Hast die reiche Millionärstochter gespielt, nur um mich einzufangen!«
    Sue war entsetzt. Der liebevolle Ehemann hatte sich in einen Wüterich verwandelt. »Du hast mich also nur wegen des Geldes geheiratet!« rief sie anklagend.
    »Und du? Warum hast du mich geheiratet? Auch nur aus materiellen Gründen! Die arme Kirchenmaus setzt sich ins Nest eines gutsituierten Arztes! Das war dein Motiv!«
    Und plötzlich begann er zu lachen. Es war ein böses Gelächter, das Sue Angst machte.
    Die nächsten Monate vergingen, ohne dass Hadley jemals dieses Thema wieder erwähnte. Sue atmete auf. Vielleicht, so hoffte sie, überwindet er seine Enttäuschung. Alles wird wieder gut.
    Und so schien es auch zu sein. Eines Tages eröffnete er ihr, sie würden in den Staat Colorado umziehen, nach Eagle County. »Glänzende Aussichten«, sagte er, »dort ist viel Geld zu machen. Reich entwickelter Bergbau, Kupfer, Zink, Blei, Silber, Gold. Steinreiche Männer, die nur Sinn fürs Geschäft haben. Aber nicht für ihre Frauen, die dann erfahrungsgemäß in Hysterie und Neurosen verfallen und einen verständnisvollen Arzt brauchen.«
    Auch in seinem neuen Wirkungsort erwies sich Hadley als sehr risikofreudig. Obwohl er hier ein noch unbekannter Arzt ohne jegliche Verbindungen war, gründete er eine Privatklinik.
    Und bald zeigte sich auch hier, dass das kein Risiko gewesen war. Wieder war er der Arzt, »dem die Frauen vertrauten«, die kranken, die unfruchtbaren, die unverstandenen, die frustrierten. Und sie alle hatten Geld, das heißt, ihre Männer zahlten willig und reichlich in der Hoffnung auf Erfolg.
    Nach jenem erschreckenden, aber nie wieder ausgebrochenen Streit hatte sich Hadleys Ehe anscheinend normalisiert. Von seinen Bettgeschichten außer Haus wusste Sue nichts oder wollte nichts wissen. Sie war ja abhängig von ihm, von seinem Wohlwollen.
    Hadley hatte es sich zur Regel gemacht, seine Sexpartnerinnen nur unter verheirateten Frauen zu wählen. Die waren, meist aus materiellen Gründen, an ihre Männer gebunden. Sie genossen einen Seitensprung mit dem Charmeur, stellten jedoch keine Besitzansprüche an ihn.
    Eines Tages aber durchbrach er diese Regel. Vielleicht war er bereits zu selbstsicher, dass er sich diese Unvorsichtigkeit leistete. Sie hatte verhängnisvolle, aber noch keine katastrophalen Folgen.
    Eine neue Krankenschwester namens Jeanie nahm ihren Dienst an seiner Klinik auf. Er erblickte sie zum ersten Mal, als er - so jedenfalls wird berichtet - gerade zu später Nachtstunde aus dem Einzelzimmer einer Patientin kam. Die Situation war eindeutig.
    Jeanie dachte, was die Patientin erreicht hatte, könnte sie auch erreichen. Und Hadley dachte ebenso. Jeanie war sexy und gefiel ihm. Sie schliefen zusammen, wo sich nur eine Gelegenheit bot. Bald legten sich beide keinen Zwang mehr an, ihre Beziehung zu verheimlichen. Hadley glaubte in seinem Machtbewusstsein als Herr der Klinik, sich auch dieses Abenteuer leisten zu können. Und Jeanie fühlte

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