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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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ist niedlich wie nur sonst was, die kleine Göre. Hatte das Haar zu einem französischen Zopf geflochten. Eine Blondine.« Mary
     Alice stopfte sich den ganzen Keks in den Mund und fuhr fort: »Ich will euch alle für morgen Abend zum Abendessen einladen,
     damit ihr sie kennenlernt. Henry wird kochen.«
    »Um wie viel Uhr?«, fragte ich. Fred musste ich gar nicht erst fragen, ob er schon andere Pläne hatte. Henry Lamont, der Schwiegersohn
     meiner Schwester, arbeitet als Chefkoch in einem der edelsten Countryclubs von Birmingham, und mein Mann ist sein größter
     Fan.
    »Um sieben. Oder ist das zu spät für Fred?«
    »Ich denke, er kriegt das geregelt.« Ich schnappte ihr die Kekspackung weg. »Wer kommt denn alles?«
    »Henry und Debbie, falls sie sich danach fühlt.«
    »Mein Gott, ja, ich weiß noch, wie das ist, du nicht?«
    »Morgendliche Übelkeit? Die hatte ich nie.«
    »Und wie du die hattest! Du hast monatelang mit dem Kopf in der Toilette gehangen!«
    »Na ja, ein- oder zweimal hat es mich vielleicht gezwickt.« Schwesterherz krallte sich erneut die Kekse und nahm den letzten
     aus der Packung. »Wie dem auch sei, ich freue mich jedenfalls für die beiden, dass es so schnell geklappt hat. Ob es diesmal
     wohl wieder Zwillinge werden? Wär das nicht was?«
    Ich stimmte ihr zu. Debbie hat bereits zwei wundervolle zweijährige Zwillingsmädchen, Fay und May. Sie war mit Mitte dreißig
     dem Ticken ihrer biologischen Uhr gefolgt und hatte, da Single, der Samenbank der Universität von Alabama einen Besuch abgestattet
     – mit spektakulärem Erfolg. Mittlerweile glücklich mit Henry Lamont verheiratet, war sie nun im zweiten Monat schwanger.
    »Ist sie in der Lage, normal zu arbeiten?« Debbie ist ausgesprochen erfolgreich als Anwältin tätig.
    »Sie sagt, sie hat eine Kotztüte. Wenn sie sie rauszieht, lässt der Richter die Verhandlung kurz unterbrechen.«
    »Darauf geh ich jede Wette ein.«
    Mary Alice und ich grinsten uns an. Wir haben beide drei Kinder, alle mittlerweile in den Dreißigern (Lieber Gott! Marilyn,
     die Große meiner Schwester, und Freddie, unser Ältester, feiern bald ihren Vierzigsten!), aber mit Ausnahme meines Mittleren,
     Alan, der zwei Jungs im Teenageralter besitzt, hat es niemand von den anderen eilig damit gehabt, Enkel zu produzieren, die
     wir verziehen können.
    »Wird Sunshines Familie morgen Abend dabei sein?«, fragte ich.
    »Ihre Mutter nicht. Die ist irgendwo unterwegs. Aber Meemaw kommt.«
    »Meemaw?«
    »So hat sie sie jedenfalls genannt. Ihre Großmutter.«
    »Ich vermute, Meemaw hat auch einen Namen.«
    Mary Alice runzelte die Stirn. »Und ich weiß ihn nicht. Es war von ›Meemaw hier‹ und ›Meemaw da‹ die Rede, und ich habe vergessen
     zu fragen. Wie kann ich den wohl noch rausfinden? Ich würde sie nur sehr ungern als Meemaw Dabbs vorstellen, weißt du? Gott,
     ich kann es einfach nicht glauben, dass Ray das getan hat.«
    »Meemaw Dabbs wäre in keinem Fall richtig. Nicht, wenn sie die Mutter von Sunshines Mutter ist.«
    Mary Alice rührte ihren Tee um. »Stimmt.«
    Ich konnte meinen alten Hund Woofer draußen bellen hören. Es war zu heiß, als dass er sich über irgendetwas aufregen würde,
     also war es wohl einfach die Hitze. Ich musste Eis in seinen Wassernapf füllen. Aber just in diesem Moment schob sich eine
     Wolke vor die Sonne. Der Vorbote des üblichen August-Nachmittagsgewitters. Ich sah Schwesterherz zu, wie sie in ihrem Tee
     rührte; meine Schultern schmerzten, und ich war plötzlich furchtbar schläfrig.
    »Hey!«, sagte sie.
    Ich fuhr hoch.
    »Locust Fork liegt im Blount County, stimmt’s?«
    »Ich weiß nicht. Warum?«
    »Was glaubst du, wie viele Leute da wohnen?«
    »Nicht viele, würde ich denken.«
    »Wetten, dass ich jemanden weiß, der Meemaws Namen kennt?«
    »Wer?«
    »Sheriff Reuse. Ich wette, dieser Leuteschinder kennt jeden Hund mit Namen und weiß, ob er gegen Tollwut geimpft ist.«
    »Ruf ihn an«, sagte ich. »Er wird sicher begeistert sein, von dir zu hören.« Meine Schwester und Sheriff Reuse hatten sich
     im Jahr zuvor kennengelernt, als sie aus einer verrückten Laune heraus eine Country-und-Western-Bar gekauft hatte, die ihr
     nichts als Ärger einbrachte. Es genügt wohl, wenn ich sage, dass sie und Sheriff Reuse keine Seelenverwandten sind.
    »Du mit deinem Sarkasmus. Ich wette, er freut sich wirklich, wenn er von mir hört. Der Mann führt ein stinklangweiliges Leben,
     Patricia Anne.«
    »Hmmmm.« Was sollte ich

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