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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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August. Wie teuflisch. Bis zehn Uhr früh wären wir tot.
    »Irgendjemand wird uns finden, sobald es hell ist«, sagte ich. Aber ich wusste es besser. Niemand würde auf einen weißen Lieferwagen
     achten. Und selbst wenn sie einen Hubschrauber losschicken würden, um nach uns zu suchen, den Lieferwagen ausfindig machen
     und jemanden schicken würden, um einen Blick hineinzuwerfen, wäre es zu diesem Zeitpunkt schon zu spät.
     
    Wir redeten in dieser Nacht über eine Menge Dinge, meine Schwester und ich. Wir redeten über Mama und Papa und Großmama Alice.
     Über alte Lieben, frühere Kümmernisse, Reisen in der Kindheit und traumatische Erlebnisse. Wir sprachen nicht über Fred, Haley,
     Ray oder Debbie. Dazu waren wir nicht in der Lage. Wir redeten nicht über den nächsten Tag oder darüber, wie wir in diesem
     Lieferwagen gelandet waren. Wir redeten einfach über eine gemeinsam verbrachte Lebenszeit, wie wir im Blue Sink, einem See
     in Florida, geschwommen waren,wie ich mich in einer Baumwurzel verheddert hatte, als ich die Lehmrutsche hinuntergerutscht war, und mir meinen Badeanzug
     zerrissen hatte. Fahrten mit Reiher-Luke. Tante Lotties Pfirsich-Süßspeise.
    Und irgendwann in der Nacht schliefen wir ein und schlummerten tief und fest auf dem harten Fußboden des Lieferwagens. Wir
     konnten nichts anderes tun.
    Ich träumte, ich würde mit meiner alten Schulfreundin Cynthia Collins Jitterbug tanzen, und konnte klar und deutlich ›In the
     mood‹ hören. »Jetzt bin ich dran mit Führen«, sagte ich. Cynthia packte meine Schulter. »Maus, wach auf. Man kann etwas sehen.«
    »Ich schlafe nicht«, sagte ich.
    »Dann mach die Augen auf. Man kann etwas sehen.« Einen Moment lang war ich verwirrt und tanzte immer noch zu ›In the mood‹,
     dann war ich jedoch wieder zurück in dem Lieferwagen, rieb mir die Augen und versuchte mich aufzusetzen. Sämtliche Knochen
     schmerzten. »Ich glaube nicht, dass ich mich rühren kann«, stöhnte ich. »Ich brauche ein Aspirin.«
    Aber Schwesterherz stupste mich an. »Schau, dort ist ein Oberlicht.«
    Ich blickte mit äußerster Vorsicht nach oben, wobei ich den ganzen Körper bewegen musste, weil mein Nacken an Ort und Stelle
     festgefroren schien. Licht strömte durch ein kleines Dachfenster, das sich gleich hinter der Fahrerkabine befand. »Wie kommt
     es, dass wir das gestern Nacht nicht gesehen haben?«
    »Wir waren unter einer Tonne von Möbeln.«
    Ich blickte mich um. Tische, Stühle, Hutständer. Toddys Geschäft schien gut zu laufen.
    »Du kannst da durchklettern und uns hier rausholen«, sagte Schwesterherz.
    »Nein, kann ich nicht. Ich habe dir doch gesagt, dass ich unfähig bin, mich zu rühren. Versuch es noch mal mit der Tür.«
    Mary Alice kam neben mich gekrochen. »Wir haben nicht viel Zeit, Maus. Es ist bereits brütend heiß hier drin.«
    Sie hatte recht. Mein Nacken war schweißnass. Ich sah ihr zu, wie sie an der Tür rüttelte, dagegen drückte, ja sogar dagegen
     trat. Sie schien in besserer Form zu sein als ich heute früh.
    Ich blickte zurück zu der Luke. Sie war nicht sehr groß, bot aber immerhin eine Chance. »Hat nicht irgend so ein Typ von UPS
     einen Preis für die Idee mit dem Oberlicht in ihren Transportern gewonnen?«
    »Was?« Mary Alice versetzte der Tür einen letzten boshaften Tritt.
    »UPS oder sonst wer hatte einen Wettbewerb ausgeschrieben, um die Lieferungen effizienter zu machen, und dieser Typ hatte
     sich diese Oberlichter einfallen lassen, damit sie sehen können, was sie da drinnen tun. Sie haben auch die Schlösser so eingerichtet,
     dass man sich nicht einsperren kann.«
    Schwesterherz rieb sich ihren Fuß. »Dann verrat mir das Geheimnis, Miss Jeopardy!«
    »Buck und Pawpaw haben das Schloss manipuliert. Sie haben es verklebt oder so.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    Wir saßen auf dem Boden und blickten einander an. Dann sahen wir zu der Luke auf.
    »Ich habe keine Wahl, oder?«, fragte ich.
    »Und dazu auch nicht mehr viel Zeit. Es ist heiß hier drin.«
    »Nun ja, lass mich das mal einen Moment lang genauerbetrachten. Ich bin noch nicht einmal richtig wach.«
    »Du kannst auf einen Tisch steigen.« Schwesterherz deutete auf ein paar durcheinandergeworfene Möbel. »Stell noch einen Stuhl
     obendrauf, und du kannst rausklettern.«
    »Dieses Dachfenster lässt sich nicht öffnen. Abgesehen davon hast du mir letztes Jahr meinen Arm gebrochen. Ich glaube nicht,
     dass ich mich da hochziehen kann.«
    »Wir können das

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