Moerderische Familienbande
in eine Reihe unglücklicher Ereignisse verstrickt.“
„Das ist eben so passiert, nicht wahr?“
Ich grinste. „Das Motiv ist in dem Computer versteckt, richtig?“
„Wissen Sie was, Patricia Anne, ich surfe eine Weile im Internet und lasse es Sie dann wissen.“
„Schlaumeierin.“
Bo lachte ihr tiefes Lachen und machte sich auf den Weg die Auffahrt hinunter. „Danke für das Sandwich“, rief sie zurück.
Hinter mir zerriss Schwester herz den Zettel mit den Strichmännchen.
„Nun denn, wenigstens ist Trinity okay“, sagte ich. „War nur einkaufen.“
Mary Alice ließ das Papier in den Abfallkorb fallen. ->So viel zu deinen detektivischen Theorien. Lass mal sehen, wie viel von diesen Tischtüchern du noch hast.“
9
Ich war nicht in der Laune, in den Tiefen des Wäscheschrankes zu wühlen, und das sagte ich auch. Die Tischtücher konnten da gut liegen bleiben und an Wert zulegen. Was war der Unterschied zwischen ihnen und Zinsen auf der Bank? Warteten die Leute, die die Tischdecken kauften, nicht ihrerseits auch darauf, dass diese an Wert stiegen?
„Nicht notwendigerweise“, sagte Mary Alice. „Sie kaufen sie wegen ihres nostalgischen Wertes. Weißt du, man könnte zum Beispiel den Wert gar nicht beziffern, den meine Shirley-Temple-Puppe heute hatte, wenn du sie nicht verloren hättest. Ich sehe das kleine weiße Kleid mit den roten Tupfen und die kleinen roten Lederschuhe noch ganz deutlich vor mir.“
Es war an der Zeit, das Thema zu wechseln. Ich erinnerte Schwesterherz daran, dass sie mir noch nichts von Buddy Johnsons animalischen Verführungskünsten erzählt hatte.
Sie tat mir gern diesen Gefallen. „Zunächst einmal hat er in der Oper die ganze Zeit meinen Oberschenkel gestreichelt.“
„Vielleicht hat er ihn für seinen eigenen gehalten und gedacht, er wäre eingeschlafen.“
Schwesterherz schnappte sich ihre Handtasche und richtete sich ächzend auf.
„Weißt du, was du bist, Patricia Anne? Geschmacklos.“ Und schon war sie zur Hintertür hinaus.
Vermutlich war ich zu weit gegangen.
Ich räumte die Küche auf und dachte über all das nach, was in den letzten paar Tagen passiert war. Wer würde je auf die Idee kommen, dass eine Familiengeschichte so eine große Sache sein sollte. Oder dass jemand von ihr so besessen sein könnte, dass er so weit gehen würde, jemanden zu ermorden? Aber vielleicht gab es ja auch ein anderes Motiv für die beiden Todesfälle. Wenn man einmal davon ausging, dass sie zusammenhingen und Meg ermordet wurde.
Ich fischte die Fetzen aus dem Papierkorb und setzte sie wie ein Puzzle zusammen. Die Tatsache, dass Trinity gesund und munter war, konnte als gute Nachricht verbucht werden, änderte aber das Bild.
Das Läuten des Telefons ließ mich zusammenschrecken.
„Patricia Anne? Hier ist Georgiana Peach.“
„Wie geht es Ihnen, Georgiana?“
„Recht gut. Ich rufe Sie an, weil ich wissen wollte, ob Sie etwas von Trinity gehört haben. Ich wollte ihr telefonisch die Sache mit dem armen Richter Haskins durchgeben, aber ihre Schwester sagte mir, sie sei noch nicht aus Birmingham zurück.“
„Soweit ich mitbekommen habe, hat sie in Montgomery Station gemacht, um ein paar Antiquitäten zu erstehen.“
„Sie haben also mit ihr gesprochen, und sie weiß das mit Bobby.“
„Nun, ehrlich gesagt, nein. Ich habe nicht mit ihr gesprochen. Eine Polizistin kam heute früh vorbei, um uns zu Meg und Trinity zu befragen. Sie hat uns erzählt, dass Trinity in Montgomery war.“
„Eine Polizistin?“, hauchte Georgiana.
„Vielleicht dämmert ihnen, dass Meg nicht Selbstmord begangen hat und dass ihr Tod und der des Richters zusammenhängen.“
„Verstehe.“ Es folgte eine lange Pause.
„Georgiana? Sind Sie noch da?“, fragte ich schließlich.
„Hat Ihre Schwester Megs Computer gefunden?“
„Sie sagt, er ist definitiv nicht in Ihrem Haus. So wenig wie die anderen Sachen. Die andere Aktentasche.“
„Lieber Gott“, sagte Georgiana und legte auf. Ich runzelte die Stirn und legte den Hörer auf die Gabel. Es klingelte erneut. „Entschuldigung“, sagte sie, bevor sie wieder auflegte.
Genug. Ich warf die Schnipsel zurück in den Papierkorb, zog mir die lavendelfarbene Windjacke an, die Fred mir zu Weihnachten geschenkt hatte, und machte mich auf den Weg zum Einkaufszentrum. Sein Geburtstag war nächste Woche, und er hatte ein Auge auf eine Hängematte bei Brookstone geworfen. Der Gute, er verdiente sie. Und ich musste mal raus
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