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Moerderische Familienbande

Moerderische Familienbande

Titel: Moerderische Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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als ich Schwesterherz kreischen hörte.
    „Was war das?“, fragte Fred.
    „Schwesterherz ist hier. Hast du mitbekommen, dass Richter Haskins gestern Abend ermordet wurde?“
    „Ja. Das ist einer der Gründe, weshalb ich anrufe. Lass dich da nicht reinziehen, Patricia Anne.“
    „Mach dir keine Sorgen“, sagte ich.
    Mary Alice kreischte: „Maus!“
    „Lass mich sehen, was sie will. Ich liebe dich, mein Schatz!
    „Ich liebe dich auch. Und du hörst auf mich.“
    „Großes Ehrenwort.“ Ich legte auf und ging ins Wohnzimmer. „Was ist denn los?“
    „Da draußen steht ein Polizeiauto vor der Tür.“
    „Mein Gott. Was machen wir jetzt? Ich hab's ja gesagt. Die wollen uns bestimmt über Trinity und Meg ausfragen.“
    „Polizisten machen mich immer nervös.“
    „Weil du permanent zu schnell fährst.“
    „Tu ich nicht!“, protestierte Schwesterherz.
    Es klingelte, und ich ging an die Tür, um mich von einem bekannten Gesicht anlächeln zu lassen, nämlich dem von Officer Bo Mitchell. Schwesterherz und ich hatten mit ihr kurz vor Weihnachten Bekanntschaft geschlossen, als wir in ein äußerst scheußliches Verbrechen in einer Kunstgalerie hineingeraten waren.
    „Was treiben Sie denn schon wieder, Patricia Anne?“, sagte Bo grinsend. „Ich sag's ja, mit euch Mädels hat man nichts als Arger.“
    Bo, die bereits an Weihnachten mollig gewesen war, hatte noch ein paar Pfunde zugelegt und erinnerte mich mehr
     
    denn je an Bonnie Blue. Bos Haut war dunkler und hatte nicht Bonnie Blues kupferfarbenen Ton. Bo war außerdem ungefähr zwanzig Jahre jünger. Aber sie ähnelten sich definitiv, nicht nur aufgrund ihres strahlenden Lächelns, sondern auch aufgrund ihrer ganzen Art. Bonnie Blue fühlte sich „wohl in der eigenen Haut“, wie sie's selbst nannte. Bo strahlte dieselbe Stärke und Sicherheit aus.
    „Verfugt die Polizei in diesem Viertel nur über eine Beamtin?“, fragte ich. „Oder wie kommt es, dass wir am Ende immer bei Ihnen landen?“
    „Sie haben einfach Glück, denke ich.“
    Wir umarmten einander, und sie trat ins Haus.
    „Mary Alice ist hinten im Wohnzimmer“, sagte ich, „und kaut an den Fingernägeln.“
    „Ist sie wieder zu schnell gefahren?“
    „Und den Bußgeldbescheid hat sie wahrscheinlich auch wieder ignoriert.“
    „Ha, diese Frau gehört sofort verhaftet.“
    Schwesterherz erkannte Bos Stimme und kam, um sie mit einer Umarmung zu begrüßen. Ich holte für uns alle Cola, und wir setzten uns.
    „Okay“, sagte Bo, als sie ihr Notizbuch aufgeschlagen hatte, „erzählen Sie mir als Erstes etwas über die Springerin.“ Sie blickte in ihre Aufzeichnungen. „Margaret Bryan. Es heißt, Sie haben sie gekannt und sie sei bei Ihnen zu Besuch gewesen, bevor sie beschloss, Vögelchen zu spielen.“
    „Sie war wegen der Hochzeit meiner Tochter hier und ist die Cousine des Bräutigams“, begann Mary Alice.
    Eine Stunde später waren wir bei Richter Haskins angelangt und wie er Megs Asche angeliefert hatte. Ich machte uns ein paar Sandwiches mit pikantem Frischkäseaufstrich, und wir aßen sie, während wir die Geschichte damit abschlössen, wie wir versucht hatten, Trinity anzurufen.
     
    „Obwohl ich mir sicher bin, dass alles in Ordnung ist mir ihr“, sagte Schwesterherz.
    „Ist es auch“, sagte Bo Mitchell. „Sie hat die letzte Nacht in einem Motel in Montgomery verbracht.“
    „Woher wissen Sie das?“, fragte ich.
    „Hey, Sie können uns einfach mal was glauben.“ Bo blätterte ein paar Seiten in ihrem Notizbuch zurück. „Gestern hat sie einen englischen Kohlenkasten mit Messingintarsien gekauft und ein paar Tischtücher aus den fünfziger Jahren, diese weißen mit Früchtemuster am Saum, die man damals auf diese Resopaltische mit Chrombeinen gelegt hat. Wissen Sie, wovon ich rede?“
    Mary Alice und ich sahen uns an. „Ich habe noch welche“, räumte ich ein.
    „Nun, jetzt wissen Sie, dass es einen Markt dafür gibt.“ Bo stopfte sich den letzten Bissen ihres Sandwiches in den Mund und nahm sich einen Zitronenkeks.
    „Es geht doch nichts über Bescheidenheit bei der Polizei“, murmelte Schwesterherz.
    Bo grinste, nahm zwei weitere Kekse und stand auf. „Ich muss wieder los. Passen Sie bloß auf sich auf!“
    Ich brachte sie zur Tür, wo sie sich mit ernstem Gesicht umdrehte. „Kugeln im Kopf und Leute, die aus dem Fenster geschubst werden, sind nicht lustig. Sie sollten sich da raushalten. Okay?“
    „Lassen Sie's gut sein. Wir waren in der Vergangenheit

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