Moerderische Familienbande
langen Weg zurück ins Parkhaus gingen mir unablässig Georgianas Worte durch den Kopf: „Bobby hat Meg umgebracht.“ Sicher nicht. Sicher hatte Meg nicht für diese hundert Jahre alte Unehelichkeitserklärung mit ihrem Leben bezahlt.
„Ich habe dir die ganze Zeit gesagt, dass es der Richter war, der sie umgebracht hat“, erklärte Mary Alice. Ich hatte auf dem Heimweg bei ihr haltgemacht und Schwesterherz zusammen mit Bonnie Blue auf allen vieren in ihrem Wintergarten vorgefunden, umgeben von heiteren, leuchtenden Gemälden - Werke von Abe Butler, dem Vater von Bonnie Blue, einem der führenden Folk-Art-Künstler Alabamas.
„Das hast du nicht. Du hast gesagt, sie befinde sich in den Höhlen unterhalb vom Vulcanus.“
„Na ja, vielleicht habe ich eine Weile gedacht, dass sie dort wäre. Ich kann mich ja auch mal irren.“ Schwesterherz nahm ein kleines Bild in die Hand, das einen Engel mit einem schwarzen Kreis als Gesicht zeigte, der über etwas schwebte, was ein Baumwollfeld zu sein schien. „Das hier liebe ich, Bonnie Blue. Es ist anders als die anderen.“
„Ja, Daddy hat es jetzt mit den Engeln. Die Bilder, auf denen sie Wassermelonen essen, verkaufen sich wie warme Semmeln. Lass mich mal sehen“, Bonnie Blue rutschte zu einem Stapel hinüber, der an einem Stuhl lehnte. „Hier müsste eines dabei sein.“
„Was macht ihr da eigentlich?“ Meine überraschenden Nachrichten hinsichtlich des Richters schienen wenig Effekt auf die beiden am Boden herumkriechenden Frauen zu haben. Diese beiden großen, schweren Frauen, die in nicht allzu ferner Zukunft würden aufstehen müssen.
Wir suchen ein H<>ch/eits;;eschenk für Henry und Deb-bie aus. Ich hatte eines der Bilder bereits in ein Papier mit Hochzeitsglocken eingepackt, und hast du nicht gesehen hatte Daddy das seiner Freundin geschenkt. Hier.“ Bonnie Blue zog ein Bild aus dem Stapel. „Hier ist eines mit einer Gruppe von Engeln beim Wassermelone-Zerschneiden in einer Kirche.“
Schwesterherz und ich lachten gleichzeitig und sagten wie aus einem Munde: „Wie wundervoll.“
„Ihr glaubt also, das ist es?“ Bonnie Blue hielt das Gemälde hoch und betrachtete es. „Irgendwo müsste hier auch noch eins mit Engeln auf Rollerskates sein.“
„Ich denke, das mit dem Wassermelonen-Schneiden ist großartig. Henry und Debbie werden begeistert sein“, versicherte ihr Mary Alice.
„Aber sie haben nicht einmal Gesichter. Schaut sie euch bloß an!“
Es war eines der bezauberndsten Bilder, die ich je gesehen hatte. Sieben schwarze Engel in weißen Cewändern waren um einen Tisch im Garten einer ländlichen Kirche versammelt. Etliche Wassermelonen lagen auf dem Tisch, und jeder der Engel hielt eine Scheibe in der Hand oder streckte die Hand nach einer aus. Im Hintergrund schubste ein Engel einen anderen auf einer Schaukel an. „Vertrau deinem Vater, Bonnie Blue“, sagte ich, „der weiß schon, was er tut.“
„Das ist wahr, bei Gott. Er macht ein Vermögen mit diesen Dingern.“ Bonnie Blue legte den Kopfschief. „Wollt ihr
mir aber birre mal sagen, wie diese Engel die Wassermelone essen sollen? Sehr ihr einen Mund?“
„Engel brauchen keinen Mund. Sie nehmen auf spirituelle Weise Nahrung zu sich.“ Schwesterherz hielt ihre Hände nach oben. „Hilf mir auf, Maus! *
„Zu schade, dass du kein Engel bist“, grummelte ich. „Dann könntest du dich auf spirituelle Weise erheben.“ Ich ergriff ihre Hände und zog. Offen gestanden ging es gar nicht so schwer, wie ich gedacht hatte. „Dieses Aqua Aero-bics scheint wirklich etwas zu bewirken, stimmt's?“, sagte ich mit süßer Stimme.
„Ach, geh zum Teufel.“ Mary Alice drehte sich um, um Bonnie Blue zu helfen, die zu dem Sessel mit dem Mohnblumenmuster gekrochen war, um sich dort selbst hochzuhieven. „Das hätte ich auch gekonnt“, sagte Schwesterherz.
Bonnie Blue lehnte das Engelbild an den Couchtisch und begann damit, die anderen aufeinanderzustapeln. „Diese Ms. Peach liegt doch auf der Intensivstation. Vielleicht ist sie so vollgepumpt mit Beruhigungsmitteln, dass sie gar nicht wusste, was sie da sagte.“
Ich war erstaunt. Bonnie Blue hatte mir doch zugehört.
„Sie hat mich aber erkannt.“
„Erzähl uns das Ganze noch mal“, sagte Mary Alice. Ich fing mit dem weiten Weg vom Parkhaus der Uniklinik an.
Mary Alice hob die Hand in der Schullehrermanier, die sie mir abgeschaut hatte. „Nur was Georgiana gesagt hat.“
„Sie hat mehrmals >Finden Sie Heidi!<
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