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Moerderische Idylle

Moerderische Idylle

Titel: Moerderische Idylle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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einen solchen Herrenpullover im Sortiment gehabt. Es gab nur, oder hatte sie gegeben, einige Damenmodelle, aber keins von den auf den üblichen Warenlisten verzeichneten Stücken schien die richtige Farbe aufzuweisen. Blieben noch an die zwei Dutzend Boutiquen und Warenhäuser in Schweden, die fast allesamt in Stockholm, Göteborg oder Malmö lagen. Oder der Pullover war im Ausland gekauft worden. Das kam ebenso häufig vor, meinten die Gewährsleute, und im Hinblick auf den Preis lohnte es sich auch oft. Nachfrage wie Angebot waren in manch anderen Ländern größer als in Schweden. Und weiter waren sie nicht gekommen.
    Blieb die Möglichkeit, dass er gestohlen worden war. Mit Hilfe der Polizeicomputer hatten sie sich die Liste aller Diebstähle von eher exklusiven Kleidungsstücken bei Importeuren, Großhändlern, Kleiderlagern, Warenhäusern und Boutiquen im südlichen Schweden während der letzten Jahre vorgenommen. Dann waren sie in den Polizeiregistern für gestohlene, verschwundene oder verlorene Gegenstände alle normalen Einbrüche, Diebstähle und Verlustanzeigen von Haushalten und Privatpersonen durchgegangen. Aber sie fanden keinen blauen Herrenpullover aus Kaschmir.
    »Leider kommen wir wohl nicht weiter«, fasste die eine der beiden Textilermittlerinnen die Lage zusammen, als sie und ihre Kollegin bei Bäckström Bericht erstatteten.
    »Davon geht die Welt nicht unter«, sagte Bäckström mit jovialem Lächeln. »Hauptsache ist doch, dass ihr Mädels euch ein bisschen amüsiert habt.«
     
    Die Weiber haben keinen Humor, das sind doch zwei echte Kampflesben, dachte Bäckström, als sie eine knappe Minute später sein Zimmer verließen. Höchste Zeit für das erste Bier des Wochenendes, dachte er und schaute auf die Uhr, die schon auf die drei zuging, obwohl es Freitag und höchste Zeit für etwas anderes war. Aber nicht für den kleinen Trottel Olsson, der plötzlich in der Türöffnung erschien und mit ihm reden wollte.
    »Hast du zwei Minuten Zeit, Bäckström«, fragte Olsson.
    »Sicher«, sagte Bäckström und lächelte freundlich. »Es dauert ja schließlich noch, bis wir hier im Haus an Feierabend denken können.«
     
    Olsson hatte offenbar vor, die halbe Nacht mit einer Diskussion über die freiwillige Speichelei zu verbringen, aber Bäckström konnte der Sache in einem früheren Stadium ein Ende setzen. Olsson machte sich Sorgen, die der Bezirkspolizeichef teilte. Um diese Sorgen zu beruhigen, hatte Olsson beschlossen, die Runde zu drehen und auf demokratische Weise zu ermitteln, wie seine wichtigsten Mitarbeiter das Problem sahen.
    »Wir gehen inzwischen auf siebenhundert freiwillige Speichelproben zu«, sagte Olsson, der unmittelbar zuvor von Thoren die genaue Zahl erfragt hatte.
    »Ja, das läuft richtig gut«, sagte Bäckström enthusiastisch. »Bald sitzt er da, der Arsch. Bald holen wir ihn uns.« Darauf kannst du erst mal rumlutschen, du kleiner Feigling, dachte er.
    »An sich hast du sicher recht«, sagte Olsson, der das Gehörte offenbar nicht so zu schätzen wusste. »Das Problem ist wohl eher, dass wir JO und JK am Hals haben. Was die Zeitungen schreiben, finde ich nicht so wichtig, aber ich habe ja doch versucht, mir die Kritik ein wenig zu Herzen zu nehmen.«
    »Ja, du bist ja auch der VU-Leiter«, erklärte Bäckström zufrieden.
    »Wie meinst du das?« Olsson sah ihn misstrauisch an.
    »Ja, du bist es schließlich, der bis zu den Ohrläppchen in der Scheiße steckt, wenn die es sich in den Kopf setzen, irgendwen fertigzumachen, und das ist sicher nicht lustig«, sagte Bäckström und lächelte so mitfühlend, wie er überhaupt nur konnte.
    »Ja, aber das ist nun doch nicht der eigentliche Grund, aus dem ich beschlossen habe, dass wir zumindest bis auf Weiteres unsere Richtung ändern müssen«, sagte Olsson nervös.
    »Wie sieht es also mit dem breiten und vorbehaltlosen Ansatz aus«, fragte Bäckström mit Unschuldsmiene.
    »Natürlich habe ich daran gedacht, das kann ich dir sagen, Bäckström, aber ich habe zugleich das bestimmte Gefühl, dass die Ermittlungsarbeit sich jetzt in eine bestimmtere Richtung bewegt, wenn ich das mal so sagen darf«, erklärte Olsson.
    »Du hast also den Gedanken aufgegeben, die ganze Stadt speicheln zu lassen«, sagte Bäckström freundlich. »Dann kann ich sicher…«
    »Ich habe wohl vor allem an unsere Autospur gedacht«, fiel Olsson ihm ins Wort. »Dass wir bis auf Weiteres die Speichelproben liegen lassen und versuchen, unserer Autospur auf

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