Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten

Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten

Titel: Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sutton Verlag GmbH
Vom Netzwerk:
tat uninteressiert. Doch Erik packte offenbar die Neugier, er schwamm an Grit vorbei Richtung Ufer, und ihr blieb nichts übrig, als ihm zu folgen.
    »Der steht ja vor Ingas Wagen!«, rief Erik.
    Da fuhr der Krankenwagen schon wieder ab. Mit Blaulicht.
    »Vielleicht hat sie eine Gallenkolik«, sagte Petra, die plötzlich neben ihnen stand.
    Gemeinsam schauten sie dem Krankenwagen nach, der kurz darauf aus ihrem Blickfeld verschwand. Eine Weile sagte niemand etwas.
    »Sie hat überhaupt nicht gut ausgesehen«, meinte Petra kopfschüttelnd, es klang sorgenvoll. »Der Arzt hat ein sehr ernstes Gesicht gemacht.«
    Ein ernstes Gesicht machte allerdings auch Erik. Oder war es nachdenklich? Ob er sich doch daran erinnerte, dass Inga früher immer Weckgläser gestohlen hatte? Eigentlich hatte Grit nicht groß darüber gesprochen. Es waren so viele gewesen, und es war ihr nur aufgefallen, weil sie sie beim Einpacken aus Langeweile gezählt hatte. Möglicherweise hatte sie es Erik gegenüber niemals erwähnt. Oder doch?
    »Auf den Schreck muss ich einen trinken. Du auch?«, fragte Petra.
    »Na klar«, antwortete Grit.
    Ihr war ein bisschen mulmig zumute. War die Pilzvergiftung doch ernster als gedacht? Sie wollte nicht, dass Inga starb. Sie wollte sie nur ein paar Tage lang aus dem Weg haben. Petras Geplapper würde sie ablenken.
    Doch Petra war zunächst seltsam einsilbig. Das besserte sich erst, nachdem sie zwei Weiße Träume intus hatte. Grit staunte. Zwei Drinks. Das waren sechs Schnäpse! Das Gefährliche am Weißen Traum war ja, dass er so gut schmeckte und man so leicht vergaß, wie viel Alkohol man da in sich hineinschüttete. Eigentlich genau wie heute bei den Alko-Pops.
    Grit setzte sich zu Petra und legte ihr den Arm auf die Schulter. Petra war schon immer sehr mitfühlend gewesen. Sicher machte sie sich Sorgen um Inga! Grit strich Petra übers Haar und hörte zu, was ihre Freundin ihr mit schwerer Zunge erzählte. Sie redete von früher. Grit brauchte nur noch zu nicken. Was das doch für eine ulkige Mode gewesen war, damals in den Achtzigern, mit diesen Karottenhosen und den Schulterpolstern.
    »Heute findet man das hässlich. Aber wir sahen damals trotzdem scharf aus!«, sagte Petra lachend.
    »Du besonders«, erwiderte Grit lächelnd und strich weiter über Petras Haar.
    Irgendwann kauerten Frank und Erik am Heck des Wohnwagens und bestaunten gegenseitig ihre Angeln und das Zubehör.
    Petra redete und redete. Grit spürte plötzlich, wie sie innerlich verkrampfte und die Hand von Petra zurückzog.
    »Das mit Erik und mir damals, das weißte doch längst, oder?« Petra redete irres Zeug! Grit wurde heiß. Sie beobachtete die Männer mit den Angeln. Täuschte sie sich oder sah Erik irgendwie angespannt aus, als würde er lauschen?
    Jetzt redete Petra von der Nacht auf dem Steg!
    »Is ja so lange her. Haste mir doch nicht mehr übel genommen, oder?«
    Grits Hände waren eiskalt. Ihre beste Freundin! Unglaublich! Konnte sie sich so geirrt haben? Petra hatte damals genauso lange Haare wie Inga gehabt. Dunkel und glatt. Doch die Haare der Nixe waren nass gewesen, das Licht spärlich trotz des hellen Mondes, da konnte man sich schon mal täuschen. Petra, ihre beste Freundin.
    »Möchtest du eigentlich eins von den Pilzgläsern haben? Die gehören ja doch eigentlich dir«, hörte sie sich sagen.
    Petra lächelte.
    »Biste mir nicht böse? Ich bin so erleichtert!« Sie hing plötzlich an Grits Hals, umarmte sie, heulte sogar und atmete ihr heiß ins Ohr.
    »Willst du nun eins von den Gläsern haben? Beste Freundinnen teilen doch alles.«
    Petra nickte. Grit stand auf und ging zum Wohnwagen. Sie bückte sich und nahm die beiden verbliebenen Gläser auf. Welches sollte sie nehmen? Das größere! Da kam Erik plötzlich ungelenk auf sie zu und stieß sie an. Grit stolperte und musste die Gläser loslassen. Sie knallten auf den harten Weg, der neben dem Wagen zu den Waschräumen führte.
    »Was hast du getan?«, rief sie ärgerlich.
    »Was hattest du vor?«, flüsterte er leise in ihr Ohr und hielt sie ganz fest. Dann zog er sie in den Wagen und schloss die Tür.
    »Frank kann doch wirklich nichts dafür. Er hätte aber mitgegessen. Und ich   … Ich bin doch jetzt ruhiger geworden. Ich will doch gar keine andere Frau. Du musst keine Angst mehr haben.« Als Grit ihn nur anstarrte, fuhr Erik fort: »Inga hat eben aus dem Krankenhaus angerufen und vor den giftigen Pilzen gewarnt.«
    Grit atmete tief durch.
    »Sie hat

Weitere Kostenlose Bücher