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Mörderische Lust: Erotischer Thriller (German Edition)

Mörderische Lust: Erotischer Thriller (German Edition)

Titel: Mörderische Lust: Erotischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Evans
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unweigerlich an Meldungen über Sexualstraftäter, die nach ihrer Entlassung aus dem Gefängniswieder eine Frau oder ein Kind missbrauchen. Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln.
    „Nein. Ich meine nicht bei den gewalttätigen Sexualtätern. Da ist die Sexsucht lediglich ein Aspekt des Verhaltens. Da spielen vielmehr andere Faktoren wie Macht, Sadismus oder psychopathische Neigungen eine Rolle. Liegt neben der Sexsucht eine weitere psychische Störung vor, muss diese unbedingt ebenfalls behandelt werden und genau darin liegt die Schwierigkeit bei der Behandlung von sexuellen Straftätern.“
    „Ach so, ich wunderte mich schon.“
    „Das Problem ist, dass ein spezifisches Therapiekonzept in Deutschland nur in Kliniken mit allgemeinen suchttherapeutischen Schwerpunkten angeboten wird. Anders als in den USA, wo es für die Behandlung sexuell süchtigen Verhaltens Spezialkliniken gibt.“
    „Aha, Spezialkliniken. In manchen Sachen scheinen die Amis uns schon voraus zu sein. Auch, wenn sie doch ansonsten so ein prüdes Land sind,“ sagt David mit einer gewissen Süffisanz in seiner Stimme.
    Frau Riegler-Seethaler lächelt und nickt zustim-mend.
    „Da magst du sicherlich recht haben, David. Sexualität und Moral in den Staaten sind wirklich ein Kapitel für sich. Aber leider ist es so, dass hierzulande auch in der ambulanten Praxis nur wenige Therapeuten Erfahrungen mit der Behandlung dieser Störung haben. Am Anfang ist häufig eine stationäre Behandlung notwendig, aber dadurch, dass die Therapie oft mehrere Jahre andauert, müsste die Nachbehandlung meist ambulant erfolgen. Ein Dilemma also, weswegen Sexsüchtige selten wirklich richtig behandelt werden.“
    „Ja, das leuchtet ein. Wenn ich das aber richtig verstehe, heißt das: Hätte man einen erfahrenen Therapeuten, dann wäre eine erfolgreiche Behandlung möglich?“
    Wieso stellt David diese Fragen? Ich mache mir keine Illusionen darüber, dass ich nach Sex süchtig bin. Es gibt nichts, was mir wichtiger ist als die ständige Befriedigung dieses ewigen Lustgefühls in mir. Aber kann David das erahnen? Er schaut nicht zu mir. Nein, ich denke er weiß nichts davon, wie ich ihn ständig betrüge oder mit wie vielen Männern ich schon in meinem Leben kopuliert habe. Allein der Gedanke an die Tausende Male, die ich zum Orgasmus kam, löst ein feuchtwarmes Gefühl in meinem Unterleib aus. Beherrsch dich, Yvonne! Schweife nicht mit den Gedanken ab.
    „... Ziel bei der Behandlung von Sexsucht steht im Vordergrund, dass der Betroffene wieder lernt, Intimität ohne Sexualität zu erleben und negative Gefühle zuzulassen, ohne sie mit Sex zu verdrängen.“
    So war ich in meiner Gedankenwelt vertieft, dass ich den Anfang des Satzes nicht gehört habe.
    „Bei den meisten Therapien steht ein längeres „Zölibat“, während dessen keine sexuellen Handlungen mit sich oder anderen erlaubt sind. Die während dieser Zeit erlebten, auftretenden extremen, negativen Gefühle werden in der Gruppe mit anderen Betroffenen bearbeitet. Ziel ist es, dem Süchtigen die Möglichkeit zu geben, zunächst eine gesunde Beziehung zu sich selbst aufzubauen, da dies erst die Beziehung zu anderen und zur Sexualität ermöglicht.“
    Zölibat? Was quasselt sie da. Da kann man gleich in ein Kloster gehen.
    „Wie läuft so eine Behandlung ab?“
    David scheinen die Ausführungen der Polizeipsychologin weiterhin zu interessieren. Ich für meinen Teil langweile mich allmählich.
    „Gut, dass du das fragst, David. Ich will es dir erklären.“ Mach es aber kurz. Wer will schon von einer Sucht nach Sex geheilt werden? Ich nicht.
    „Zunächst steht die Durchführung psychologischer Tests und die Anamnese an. Dabei wird insbesondere der sexuellen Entwicklung und der Einstellung des Elternhauses bezüglich Sexualität besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Oft wird an dieser Stelle auch mit einer medikamentösen Behandlung mit Antidepressiva begonnen, die sexuelle Getriebenheit geht zurück. Es folgt anschließend eine Phase der Offenlegung, verbunden mit einem Rechenschaftsbericht. Der Patient beschreibt dabei sein sexuell süchtiges Verhalten und übernimmt die Verantwortung dafür. Besonders wichtig ist es, die typischen Verhaltensmuster zu entdecken, die im Zusammenhang mit dem Suchtverhalten des Betroffenen stehen. Dann werden unter Rückgriff auf die erarbeiteten Verhaltensmuster Alternativen entwickelt. So werden in Übungen Möglichkeiten erarbeitet, anders mit negativen Gefühlen

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