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Moerderische Schaerennaechte

Moerderische Schaerennaechte

Titel: Moerderische Schaerennaechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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Gewalttäter zu tun haben. Es kann nicht schaden, vorsichtig zu sein.«
    »Wenn der Kerl sich an mir ausprobieren will, wird er sein blaues Wunder erleben«, erwiderte Leif Kihlberg kurz angebunden.
    Die Autorität in seiner Stimme war unverkennbar. Thomas begriff, warum Leif Kihlberg schon als Zwanzigjähriger zum Gruppenführer ernannt worden war.
    »Wir möchten Sie trotzdem bitten, künftig vorsichtig zu sein. Und dass Sie uns Bescheid geben, falls Ihnen noch etwas einfällt.«
    Thomas gab ihm seine Visitenkarte.
    »Sie können uns jederzeit anrufen.«
    Kihlberg steckte die Karte ein. Im Licht, das durch die großen Fenster in die Lobby fiel, sah er plötzlich sehr müde aus.
    Margit und Thomas waren ins Auto gestiegen, um zurück nach Nacka zu fahren. Mit einer Hand am Steuer wandte Thomas sich an die Kollegin.
    »Was hältst du davon?«
    Sie ließ den Sicherheitsgurt einrasten und überlegte. Dann sagte sie: »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.«
    »Kihlberg ist gut in Form. Stark genug, um es mit Kaufman und den anderen Opfern aufzunehmen.«
    »Seinen Angaben nach hat er für zwei der drei Wochenenden ein Alibi. Wir müssen seine Frau fragen, ob sie oder jemand anderes bestätigen kann, dass er zum Zeitpunkt der Morde an Nielsen, Erneskog und Fredell in Göteborg war.«
    Thomas ließ den Motor an und fuhr los. Richtung Innenstadt herrschte Stau und es ging nur zäh voran, obwohl der morgendliche Berufsverkehr längst vorbei war.
    Er rief sich den Moment während des Gesprächs in Erinnerung, als etwas an Kihlbergs Verhalten seine Aufmerksamkeit erregt hatte.
    Sie hatten über Ereignisse von vor dreißig Jahren gesprochen.
    Kihlberg hatte alle Andeutungen, dass Vorfälle in der Vergangenheit relevant für die jetzigen Ermittlungen sein könnten, weit von sich gewiesen.
    Thomas hatte irgendetwas gespürt, das nicht recht zum übrigen Gesprächsverlauf passen wollte.
    Jetzt wurde ihm bewusst, warum er gestutzt hatte. Kihlbergs Antwort war zu schnell gekommen, fast so, als hätte er auf die Frage gewartet.

Kapitel 58
    Der Anruf vom SKL kam nach dem Mittagessen.
    Thomas hörte mit wachsendem Interesse zu, dann ging er sofort zu Margit hinüber, die ebenfalls telefonierte. Vor ihr auf dem Tisch standen drei leere Kaffeebecher aus Plastik, und einen vierten, knapp halbvoll, hielt sie in der Hand.
    Sie legte auf und drehte sich zu ihm um.
    »Das Labor hat angerufen«, sagte Thomas.
    »Erzähl.«
    »Sie haben auch in Fredells Wohnung fremde DNA gefunden. Es ist nicht die gleiche wie an dem Seil von Marcus Nielsen.«
    »Sie sind sich da ganz sicher?«
    »Ja, mit neunundneunzig Komma dreiundachtzigprozentiger Gewissheit, wie sie sich ausdrückten.«
    Margit verzog den Mund.
    In der Welt des Staatlichen Kriminaltechnischen Labors gab es so etwas wie einhundert Prozent nicht, es fehlten immer ein paar Dezimalstellen. Aber mit einem Wert von über neunundneunzig Prozent war man gut bedient.
    »Dann stimmt es wohl«, sagte sie.
    »Leider passt sie zu keiner, die wir im Register haben.«
    »Schade«, sagte Margit lakonisch. Sie trank den Becher aus, während sie über die Situation nachdachte. »Sie haben nichts über die DNA aus den Wohnungen von Kaufman oder Erneskog gesagt?«
    »Dazu ist es noch zu früh. Die Polizei in Västerås hat die Proben von Erneskog erst eingeschickt, als wir sie darum gebeten haben, also vor knapp einer Woche. Die Proben vom Kopfkissen in Kaufmans Wohnung sind Sonntag losgeschickt worden, die sind wahrscheinlich gerade erst in Linköping eingetroffen.«
    Margit trommelte langsam mit den Fingern auf der Schreibtischplatte, die übersät war mit Papieren und Aktenstapeln.
    »Das Problem ist, dass wir immer noch nicht wissen, zu wem die verschiedenen DNA-Proben gehören«, sagte sie. »Falls sie von dem Menschen stammen, der Marcus das Seil verkauft hat, oder von jemandem, der irgendwann einmal zu Besuch bei den Fredells war, nützen sie uns überhaupt nichts.«
    Thomas wusste, dass sie recht hatte. Aber es war trotzdem ein Fortschritt.
    Was hatte Karin noch gleich über Martingers Dienstplan gesagt?
    Der Pilot hatte an den ersten beiden Wochenenden, als Nielsen, Erneskog und Fredell ermordet wurden, frei gehabt. Sein Dienst hatte erst sonntagabends begonnen. Mit anderen Worten war es theoretisch möglich, dass er die Morde begangen hatte, bevor er seinen Dienst antrat.
    Wenn er denn der Täter war.
    Kihlberg hatte angegeben, zur selben Zeit in Göteborg gewesen zu sein, aber er hatte kein Alibi

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