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Moerderische Schaerennaechte

Moerderische Schaerennaechte

Titel: Moerderische Schaerennaechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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müsste er sie dazu zwingen. Als er die Kaffeetasse zum Mund führte, zitterte sie. Er stellte sie wieder ab, ohne getrunken zu haben.
    »Ich wohne in Göteborg, und die meisten sind in Stockholm und Umgebung geblieben. Sie wissen sicher, wie das ist, in den ersten Jahren trifft man sich noch ziemlich oft, aber dann werden die Abstände zwischen den Treffen immer größer. Jeder führt sein eigenes Leben, man gründet eine Familie und hat andere Sachen zu bedenken.«
    Sein Gesicht war jetzt eine Idee blasser als vorhin bei der Begrüßung.
    »Ich wusste, dass Björn Sigurd in Bosnien gefallen ist«, fuhr er fort, »und ich hatte über Umwege gehört, dass Kaufman sich langsam kaputtsoff. Aber dass es Fredell so schlecht ging …« Er schüttelte sich leicht. »Armer Kerl«, sagte er leise. »Ich würde gern zu seiner Beerdigung gehen.«
    Kihlberg griff wieder nach seiner Kaffeetasse und trank ein paar Schlucke. Dann blickte er auf, fast so, als hätte er einen Entschluss gefasst.
    »Meine Erinnerungen an damals sind nicht durchweg angenehm, es war wohl so, dass ich das hinter mich bringen wollte.«
    »Haben Sie zu niemandem mehr Kontakt?«, fragte Margit.
    »Doch, da gibt es noch einen.« Leif Kihlbergs Blick war ernst. »Anders Martinger. Wir waren zusammen in der Reserve. Er hatte sich zur Luftwaffe gemeldet, ist jetzt aber Pilot bei SAS. Wir treffen uns ab und zu.«
    Ist das Zufall, dachte Thomas, oder eine Aussage von entscheidender Bedeutung?
    Er speicherte die Information in seinem Gedächtnis.
    »Wann haben Sie sich zuletzt gesehen?«, hakte Margit nach.
    »Das war Mitte September. Ich war mit meiner Frau in Stockholm, und da haben wir uns mit Anders und Siri getroffen.«
    »Welches Datum war das?«, fragte Thomas.
    Leif Kihlberg zog einen Taschenkalender hervor und schlug ihn auf. Er blätterte einige Sekunden, dann fand er die Seite.
    »Das war das Wochenende vom fünfzehnten auf den sechzehnten September, wir hatten Theaterkarten.«
    »Haben Sie bei Martingers übernachtet?«
    »Nein, im Hotel. Sie wohnen in Sigtuna, das ist doch ein ganzes Stück außerhalb der Stadt. Aber wir waren nach der Vorstellung zusammen im Restaurant.«
    Thomas beschloss, direkt zur Sache zu kommen.
    »Können Sie sich einen Grund vorstellen, warum jemand die Mitglieder Ihrer alten Gruppe umbringt?«
    »Das ist mir ein Rätsel, vollkommen unerklärlich.«
    Seine Antwort kam schnell und mit Nachdruck.
    Margit schloss sich mit einer weiteren direkten Frage an.
    »Es ist nicht vielleicht so, dass Sie oder Ihre Kameraden an etwas beteiligt waren, was diese Vorfälle erklären könnte?«
    Leif Kihlberg lehnte sich zurück und schloss für einen Moment die Augen, dann öffnete er sie wieder und trank den Rest Kaffee aus. Jetzt wirkte er gefasster.
    »Ich kann mir nichts dergleichen vorstellen.«
    »Sind Sie ganz sicher?« Margit ließ nicht locker. »Wir wissen, dass Ihre Ausbildung hart war. Gibt es kein altes Unrecht, das vielleicht seitdem wie ein Stachel im Fleisch sitzt?«
    Der Tonfall des Feuerwehrmanns wurde scharf.
    »Das ist dreißig Jahre her. Wie sollte etwas, das damals passiert ist, Bedeutung für die Gegenwart haben?«
    Bei dieser Äußerung wurde Thomas hellhörig. Er wusste selbst nicht genau, warum. Nur, dass sie die Änderung des Tonfalls nicht rechtfertigte.
    Aber das Gefühl verschwand ebenso schnell wieder, wie es gekommen war.
    »Gibt es noch andere Verbindungen zwischen diesen Männern, von denen Sie wissen?«, fragte er. »Ist Ihnen beispielsweise bekannt, ob sie geschäftliche Beziehungen zueinander hatten?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Aber wie gesagt, der Kontakt zwischen uns ist vor langer Zeit abgerissen.«
    Margit fuhr fort: »Ist Ihnen in der letzten Zeit etwas passiert, was man als ungewöhnlich oder sogar bedrohlich bezeichnen könnte?«
    Leif Kihlberg wirkte eher verblüfft als ängstlich.
    »Meinen Sie, ich bin ebenfalls in Gefahr?«
    »Wir erkennen ein Muster, das auch Sie umfasst«, sagte Thomas. »Es gibt Grund zur Sorge, solange wir nicht wissen, was den Mörder antreibt.«
    »Keine Angst, ich kann mich wehren.«
    Der Feuerwehrmann richtete sich auf, und Thomas zweifelte nicht daran, dass Kihlberg von seiner Behauptung überzeugt war.
    Aber er wusste auch, dass die Sache ganz anders aussähe, falls Leif Kihlberg nackt und betrunken mit einer Pistole bedroht würde.
    »Das können Sie sicher«, sagte er einlenkend, »aber wir wissen mittlerweile, dass wir es mit einem intelligenten, eiskalten

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