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Moerderische Schaerennaechte

Moerderische Schaerennaechte

Titel: Moerderische Schaerennaechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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spritzt auf die Kleider und hinterlässt eine Menge biologischer Spuren.«
    Margit stimmte zu.
    »Bisher ist alles sehr sauber abgelaufen«, sagte sie. »Wir haben keinerlei Spuren des Täters gefunden. Er hat alles genauestens geplant, von Anfang bis Ende.«
    »Bis auf das Kissen«, gab Karin Ek zu bedenken.
    »Aber das hat nicht zum ursprünglichen Plan gehört«, sagte Thomas. »Mit etwas Glück finden wir DNA des Mörders auf dem Kissenbezug. Er muss sein ganzes Gewicht eingesetzt haben, um es auf Kaufmans Gesicht zu pressen.«
    »Alles deutet also auf einen intelligenten Täter hin«, sagte der Alte. »Kaltblütig genug, um mit Widerständen fertig zu werden, und clever genug, um sich Alternativen auszudenken.«
    »Es scheint, als würde er den Schwierigkeitsgrad steigern«, merkte Karin Ek an.
    Alle Blicke richteten sich auf sie.
    »Wie meinst du das?«, fragte Thomas.
    »Er fängt mit dem einfachsten an, mit Fredell. Dann nimmt er sich den Alkoholiker vor.«
    »Und Erneskog?«, wandte Margit ein. »Woher willst du wissen, dass er ›einfach‹ umzubringen war?«
    Sie malte mit den Zeigefingern Gänsefüßchen in die Luft.
    Karin Ek wusste darauf nichts zu antworten.
    Thomas überlegte.
    »Auf gewisse Weise hast du wohl recht«, sagte er. »Der Täter verfolgt einen Plan. Er wählt aus, in welcher Reihenfolge er seine Opfer tötet. Und er wird sicherer, sonst hätte er nicht, wie in Kaufmans Fall, zu einer anderen Methode gegriffen.«
    »Glaubst du, er übt?«
    Wieder hatte Karin Ek etwas Unerwartetes gesagt.
    »Übt?«, echote Margit.
    »Jedes Mal wird es etwas schwerer, etwas anspruchsvoller. Ich dachte nur gerade an das Judotraining meines Sohns.« Karin Ek fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Es hört sich vielleicht verrückt an, aber mir ist sofort sein Training eingefallen, da steigt der Schwierigkeitsgrad auch.«
    Thomas schloss die Augen. Falls Karin recht hatte, was durchaus möglich war, konnte es bedeuten, dass weitere Personen auf der Liste standen. Der Mörder trainierte für kommende Aufgaben.
    Wer war der Nächste?
    Es klopfte, dann steckte die Aushilfe vom Empfang den Kopf zur Tür herein. Sie hielt eine Zeitung in der Hand.
    »Die hier ist gerade gekommen. Habt ihr schon gesehen?«
    Der Alte nahm die Zeitung entgegen und hielt sie hoch, sodass alle die Titelseite sehen konnten.
    DER WEEKEND-MÖRDER, stand da in Riesenlettern. Der Alte überflog rasch den Text.
    »Aha, da erhält die Öffentlichkeit einen genauen Bericht über unsere Ermittlungen.« Er klang ärgerlich. »Hier könnt ihr das meiste über die Todesfälle der letzten Wochen lesen.«
    »Woher haben die das?«, rief Karin aus.
    »Drei Wochen hintereinander ein Mord zwischen Samstag und Sonntag. Das weckt das öffentliche Interesse«, erwiderte Margit trocken. »Letzte Woche wurde ja viel über Fredell berichtet. Ein Kranker, der in seiner eigenen Wohnung überfallen wird, ist guter Nachrichtenstoff. Es war nur eine Frage der Zeit, wann die Presse zwei und zwei zusammenzählt.«
    Der Alte legte die Zeitung abrupt zur Seite.
    »Um die Presse kümmern wir uns nach der Sitzung. Möchte das jemand freiwillig übernehmen?«
    Die Antwort war kompaktes Schweigen. Er schnaufte resigniert, aber es klang nicht sehr überzeugend.
    Thomas erhob sich erneut und ging zum Whiteboard zurück. Mit einem blauen Stift schrieb er SEIFE an die Tafel.
    »Welche Rolle spielt die Seife?«, sagte er. »Mindestens zwei der Opfer haben laut Obduktionsbericht Spuren von Schmierseife im Körper. Ich schätze, bei Kaufman wird es ebenso sein.«
    »Was macht man mit Schmierseife?«, überlegte Margit laut. »Man nimmt sie zum Putzen, zum Einweichen, um Flecken aus Textilien zu entfernen.«
    »Vielleicht leidet der Mörder unter einer Zwangsneurose«, sagte Erik Blom und fuhr sich mit den Fingern durch das zurückgekämmte Haar, das vom Gel schwach glänzte. »Irgendwas mit Wasser und Sauberkeit.«
    Er schien sich an diesem Morgen nicht rasiert zu haben, aber die Bartstoppeln sahen eher so aus, als seien sie absichtlich stehen gelassen worden, und nicht etwa aus Zeitmangel.
    Thomas kam er vor wie ein Schnösel aus der Modewerbung, nicht wie ein anständiger Bulle.
    »Vielleicht wäscht er seine Hände«, fuhr Erik fort.
    »Kannst du das näher erklären?«, fragte Thomas.
    »Ich überlege, ob der Täter zu sagen versucht, dass er nichts dafür kann. Dass es irgendwie nicht seine Schuld ist.«
    Thomas bezweifelte das. Wenn Erik recht hatte, würde der Täter

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