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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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zum Beispiel, dass Sie– huch– einfach gestorben sind, als ich mit Ihnen reden wollte? Eine Polizistin, die einen Eid darauf geschworen hat, den Menschen zu dienen und sie zu beschützen? Und die einen Zeugen dafür hat, dass sie sich korrekt verhalten hat?«
    » Was für einen Zeugen?«
    Eve drehte sich um, nickte mit dem Kopf, und Roarke betrat den Raum. » Falls dieses Arschloch zufällig den Löffel abgeben würde, während ich ihn vorschriftsmäßig nach einem Verdächtigen befrage, wäre das ein Unfall, stimmt’s?«
    » Natürlich«, pflichtete ihr Roarke mit einem kalten, ruhigen Lächeln bei. » Ein unvorhergesehenes Ereignis.«
    » Sie wissen, wer er ist«, meinte Eve zu Pella, dem die zunehmende Panik deutlich anzusehen war. » Und Sie wissen, wer ich bin. Roarkes Polizistin, haben Sie zu mir gesagt. Glauben Sie mir, falls ich lüge, wenn man von mir wissen will, weshalb Sie plötzlich nicht mehr geatmet haben, wird er schwören, dass es ein Unfall war.«
    » Und zwar auf einen ganzen Stapel Bibeln«, bestätigte Roarke .
    » Aber Sie sind noch nicht bereit zu sterben, stimmt’s, Pella?« Obwohl er ihr auf die Finger schlug, ließ sie nicht von der Maske ab. » Man sieht es den Menschen an, wenn sie noch nicht dazu bereit sind. Also, falls Sie weiteratmen wollen, sagen Sie mir die gottverdammte Wahrheit. Sie kannten Robert Lowell. Und Sie kannten Edwina Spring.«
    » Lassen Sie endlich los.« Er atmete zischend ein. » Dafür zeige ich Sie an.«
    » Vorher sterben Sie, und die Toten machen mir keine Angst. Sie haben die beiden gekannt. Wenn Sie weiteratmen wollen, Pella, sagen Sie jetzt ja.«
    » Ja, ja.« Er schlug auf ihre Hand und das Rasseln s eines Atems wurde etwas leiser, als sie ihn Luft holen ließ. » Ja, ich kannte sie. Aber miteinander gesprochen haben wir nie. Sie waren die Elite, und ich war nur ein einfacher Soldat. Hauen Sie endlich ab.«
    » Oh nein, ganz sicher nicht. Erzählen Sie mir, was Sie wissen.«
    Pella blickte auf Roarke , dann wieder auf Eve, schließlich machte er kurz die Augen zu. » Er war ungefähr so alt wie ich– ein paar Jahre jünger, aber er hat nicht gedient. Dafür war er zu weich.« Mit zitternden Fingern strich er über das Sauerstoffgerät, um sich zu vergewissern, dass es richtig saß. » Er hat total verweichlicht ausgesehen, und natürlich hatte er das Geld seiner Familie, das ihm den Rücken freigehalten hat. Typen wie er haben sich nie die Hände schmutzig gemacht oder ihre eigene Haut riskiert. Sie… ich brauche Wasser.«
    Eve sah sich um, entdeckte den Becher mit dem Strohhalm, der auf Pellas Nachttisch stand, und hielt ihn dem Alten hin.
    » Ich kann das verdammte Ding nicht halten. Heute ist es besonders schlimm. Und es geht mir noch schlechter, seit Sie gekommen sind.«
    » Was war mit ihr?«
    » Sie war wunderschön. Jung, elegant, eine Stimme wie ein Engel. Manchmal kam sie zu uns ins Lager und hat für uns gesungen. Arien, fast immer italienische Arien. Wobei sie einem mit jeder Note das Herz gebrochen hat.«
    » Hat sie Ihnen gefallen, Pella?«
    » Hexe«, murmelte er. » Was wissen Sie schon von wahrer Liebe? Therese war mein Ein und Alles. Aber ich habe geliebt, was Edwina war und was sie uns gebracht hat. Hoffnung und Schönheit inmitten all des Grauens.«
    » Sie kam in das Lager in Broome?«
    » Ja, in Broome.«
    » Sie haben dort gelebt, nicht wahr?«
    » Nein. Vorher, glaube ich, aber nicht während der Kämpfe, nicht solange wir dort stationiert gewesen sind. Und woher zum Teufel soll ich wissen, wo sie danach gelebt haben? Wen zum Teufel interessiert das überhaupt? Aber als ich dort stationiert war, haben sie nicht in Broome gelebt. Sie hatten irgendwo in der West Side noch ein anderes Haus.«
    » Wo?«
    » Das ist lange her. Ich war nie dort. Fußvolk wie ich war dort nicht willkommen. Ein paar von den anderen waren dort, ein paar von den Offizieren, und man hat ein paar Dinge gehört. Ja, ein paar von den Offizieren und die Leute vom Geheimdienst waren dort.«
    Damit fiel das nächste Puzzleteil an seinen Platz. » Vom Geheimdienst?«
    » Ja. Wie gesagt, man hat oder ich habe ein paar Dinge munkeln hören.« Er machte die Augen wieder zu. » Die Erinnerung tut weh.« Zum ersten Mal klang seine Stimme schwach. » Aber ich kann nichts dagegen tun. Sie taucht immer wieder auf.«
    » Es tut mir leid, dass Sie damals Ihre Frau verloren haben, Mr Pella.« Was in diesem Augenblick die Wahrheit war. » Aber Ariel Greenfeld lebt und braucht

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