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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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dann nackt und verstümmelt auf die Straße geworfen, als wäre sie Müll. Sie hatten ihr die Haare abrasiert und ihr Gesicht zerfetzt, aber ich wusste trotzdem, wer sie war. Um ihren Hals lag nämlich immer noch die Kette mit dem Baum, die sie immer getragen hatte. Als hätten sie ganz sichergehen wollen, dass jeder Irrtum ausgeschlossen war.«
    » Sie dachten, das hätten ihr die Lowells angetan? Ihr Ehemann, ihr Schwiegervater und der Stiefsohn?«
    » Sie haben behauptet, der Feind hätte sie gekidnappt und gefoltert, doch das war nicht wahr. Ich hatte bereits ähnliche Leichen gesehen, und sie hatten immer dem Feind gehört. Der Alte war ein Folterer. Das war damals allgemein bekannt, nur hat es niemals jemand laut gesagt. Wenn sie dachten, dass ein Gefangener Informationen hätte, haben sie ihn zu Robert Lowell– dem Älteren– gebracht. Als sie kamen, um sie abzuholen, hat der, nach dem Sie suchen, wie ein Baby geweint.« Pella schlug die Lider wieder auf und sah sie trotz seiner erschöpften Stimme aus blitzenden Augen an. » Als er sie unter dem Laken liegen sah, mit dem wir sie zugedeckt hatten, hat er laut geschluchzt. Zwei Tage später verlor ich Therese. Danach war mir alles andere egal.«
    » Warum haben Sie all das nicht der Polizei erzählt, als diese Morde vor neun Jahren angefangen haben?«
    » Ich habe damals einfach nicht daran gedacht. Ich habe nie wieder an den Vorfall oder an die Frau gedacht. Weshalb hätte ich das auch tun sollen? Dann sah ich das Bild im Fernsehen und hatte das Gefühl, ich hätte diesen Typen schon mal irgendwo gesehen. Als Sie dann gestern kamen, wusste ich mit einem Mal auch wieder, wer er war.«
    » Wenn Sie mir all das schon gestern erzählt hätten, hätten Sie Ariel vielleicht vierundzwanzig Stunden Schmerzen erspart.«
    Pella wandte sich einfach ab und klappte seine Augen wieder zu. » Jeder von uns hat irgendeinen Schmerz, mit dem er fertig werden muss.«
    Angewidert stürmte Eve aus Pellas Haus. » Dieses Schwein. Ich brauche sämtliche Gebäude, die während der Innerstädtischen Revolten im Besitz der Lowells oder von Edwina Spring waren. Schnapp dir deine gottverdammte goldene Schaufel und fang an zu graben«, herrschte sie Roarke an.
    » Gerne, wenn du fährst«, antwortete der und klappte bereits seinen kleinen Handcomputer auf.
    Sie schwang sich hinter das Lenkrad ihres Wagens und rief Callender auf der Wache an. » Irgendwelche Neuigkeiten?«
    » Informationen, ja, Gebäude, nein. Ich kann Ihnen sagen, dass sich Spring zum größten Bedauern der New Yorker Opernfreunde von der Bühne zurückgezogen hat, als sie mit zwanzig dem wohlhabenden, prominenten James Lowell das Jawort gegeben hat. Danach wird noch eine Zeit lang in den Klatschspalten erwähnt, wenn sie auf einer Gala oder einem Ball gesichtet worden ist, aber dann lässt das Interesse an ihr langsam nach. Allerdings habe ich ihre Sterbeurkunde gefunden. Sie wird dort als Edwina Roberti, Opernsängerin, Frau von Robert Lowell aufgeführt. Hat sich angeblich umgebracht. Ein Bild ist nicht dabei, Lieutenant, aber sie muss es trotzdem sein.«
    » Sie ist es auf jeden Fall.«
    » Und, Lieutenant, Morris hat auch was rausgefunden.«
    » Stellen Sie mich durch.«
    » Dallas, im Familienzentrum Manhattan in der Ersten gibt es eine Abteilung für Kinderpsychiatrie, die von den Lowells in den späten Zwanzigern gegründet worden ist. Sie wird auch weiterhin durch einen Trustfonds finanziert. Ich habe mit dem Personalleiter gesprochen. Samstag hatten sie unerwarteten Besuch von einem Vertreter dieses Fonds, einem gewissen Mr Edward Singer. Auf seine Bitte haben sie ihn überall herumgeführt, und als sie eben auf meine Bitte hin bei den Medikamenten nachgesehen haben, haben sie festgestellt, dass etwas fehlt.«
    Sie berechnete eilig die Distanz. » Ich werde jemanden rüberschicken, damit er die Aussage aufnimmt.«
    » Dallas, sie heben die Disketten aus den Überwachungskameras sieben Tage auf. Das heißt, sie haben ihn auf Band.«
    » Also holen wir die Disketten ab, und die Spurensicherung sieht sich den Schrank mit den Medikamenten an. Vielleicht haben wir ja Glück und finden dort etwas. Gut gemacht, Morris.«
    » Hat sich gut angefühlt.«
    » Das glaube ich. Bis dann.«
    Eilig wählte sie die Nummer ihrer Partnerin und wandte sich an Roarke . » Jetzt brauchen wir diese Bestie nur noch zu erwischen. Der ausbruchsichere Käfig ist inzwischen aufgebaut.«

21
    Sie kannte die Psyche dieses Kerls, kannte

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