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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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mit einer Freundin dort. Eine unterhaltsame Reise in eine faszinierende Zeit.«
    » Feeney ist auf dem Weg hierher.«
    Morris lenkte seinen Blick auf Eve. » Verstehe. Schließlich haben wir drei uns auch beim letzten Mal zusammen das erste Opfer angesehen. Erinnern Sie sich noch?«
    » Ich erinnere mich genau.«
    » Ihr Name war Corrine, Corrine Dagby.«
    » Sie war neunundzwanzig Jahre alt«, führte Eve mit rauer Stimme weiter aus. » Hat Schuhe in einer Boutique in der Innenstadt verkauft und gerne gefeiert. Sie hat 26 Stunden, zehn Minuten, 58 Sekunden durchgehalten.«
    Morris nickte. » Erinnern Sie sich auch noch an das, was Sie gesagt haben, als wir drei hier standen?«
    » Nicht genau.«
    » Ich aber. Sie haben gesagt: › Er wird jetzt nicht aufhören.‹ Und Sie hatten recht. Wir mussten erleben, dass er immer weitermacht. Sollen wir auf Feeney warten?«
    » Wir können die Ergebnisse für ihn zusammenfassen, wenn er kommt.«
    » In Ordnung.« Morris durchquerte den Raum.
    Roarke trat vor den Tisch, auf dem Sarifina lag.
    Er hatte schon zuvor Tote gesehen, blutüberströmte Opfer bösartiger und sinnloser Gewalt. Aber wieder einmal hatte Eve mit ihren Worten recht gehabt.
    Das hier war neu für ihn.

3
    So viele Wunden, und alle reingewaschen, dachte er. Aus irgendeinem Grund wäre es ihm weniger entsetzlich vorgekommen, hätte er auch Blut gesehen. Weil Blut der Beweis gewesen wäre, dass einmal Leben in der jungen Frau gewesen war.
    Aber das hier… diese Frau, die ihm so vital und energiegeladen vorgekommen war, sah wie eine von einem bösartigen Kind verstümmelte und aufgeschlitzte, arme Puppe aus.
    » Saubere Arbeit«, bemerkte Eve, und Roarke starrte sie entgeistert an.
    Er öffnete den Mund, um etwas von dem Grauen loszuwerden, das beim Anblick seiner malträtierten Angestellten in ihm aufgestiegen war, dann aber sah er Eves Gesicht und bemerkte, dass der Zorn trotz ihrer ruhigen Stimme dicht unter der Oberfläche lag. Genau wie das Mitgefühl. Sie hatte so viel Mitgefühl in sich, dass er sich häufig fragte, wie sie das Gewicht ertrug.
    Deshalb sagte er nichts.
    » Er geht sehr methodisch vor.« Morris stellte den Computer an und hielt Eve eine Mikro-Brille hin. » Sehen Sie die Wunden an den Gliedmaßen? Lang, schmal, flach.«
    » Vielleicht hat er ein Skalpell oder die Spitze eines scharfen Messers dafür benutzt.« Obwohl die Wunden in Vergrößerung auf dem Bildschirm zu sehen waren, beugte sie sich über die Tote und sah sie sich durch ihre Brille an. » Die Einschnitte sind unglaublich präzise. Entweder sie war betäubt, oder er hatte sie auf eine Art gefesselt, dass sie sich nicht genügend wehren konnte, damit man es an den Schnitten sieht.«
    » Wofür stimmen Sie?«, wollte Morris von ihr wissen.
    » Dafür, dass sie gefesselt war. Wo wäre schließlich der Spaß geblieben, wenn sie besinnungslos gewesen wäre und deswegen gar nicht richtig mitbekommen hätte, was er tut. Die Verbrennungen an dieser Stelle hier sind ziemlich klein.« Eve drehte den linken Arm der toten Frau herum. » Hier, in der Ellenbogenbeuge. Sieht wieder relativ präzise aus, aber die Haut ist an den Rändern leicht verschmort. Ob er ihr eine offene Flamme an den Arm gehalten hat? Keinen Laser, sondern richtiges Feuer?«
    » So sieht’s auf alle Fälle aus. Ein paar der anderen Verbrennungen sehen für mich nach einem Laser aus. Und da, an der Schenkelinnenseite, wo die Haut ein bisschen fleckig ist, da hat er extreme Kälte angewandt.«
    » Ja. Und die Schwellungen weisen keine Abschürfungen, noch nicht einmal die kleinsten Kratzer auf. Er hat sie ihr mit einem glatten Gegenstand zugefügt.«
    » Ein kleiner Sandsack.« Roarke sah sich ebenfalls die Schwellung an. » Ein altmodischer, kleiner Sandsack wäre dafür hervorragend geeignet. Leder ist am effektivsten, wenn man sich das leisten kann.«
    » Das denke ich auch. Und dann haben wir die Einstiche«, fuhr Morris fort. » Kreisrunde, kleine Löcher, hier, hier, hier.« Er rief eine Vergrößerung des rechten Handrückens, der linken Ferse und der linken Pobacke des Opfers auf dem Bildschirm auf. » Zwanzig winzig kleine Löcher, immer nach demselben kreisförmigen Muster angeordnet.«
    » Sieht nach Nadeln aus«, überlegt Eve. » Könnte irgendein Werkzeug sein… Vielleicht hat er…« Sie legte ihre rechte Hand auf die Ferse der toten Frau und drückte etwas zu. » Das ist neu. Dieses Wundmuster gab es bisher noch nicht.«
    » Er ist ein einfallsreicher

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