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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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berichten gab.
    Stattdessen schuftete sie bis zum Umfallen, doch da er genau dasselbe tat, hatte er wohl kaum das Recht, mit ihr zu streiten, weil sie ihren Eifer wieder einmal übertrieb.
    Beinahe halb fünf. Vielleicht war Gia Rossi bereits tot oder betete zu allen Gottheiten, damit ihr Leid endlich ein Ende nahm.
    Roarke machte die Augen zu, und obwohl er wusste, dass ihr das nichts nützte, gab er sich kurzfristig seinen Schuldgefühlen hin. Weil er einfach zu erschöpft für Ärger war.
    » Computer, Kopieren von Dokument C auf Diskette, alle Daten speichern. Fortsetzung der aktuellen Suche, kopieren und speichern, wenn sie abgeschlossen ist. Anwender ist vorübergehend offline.«
    VERSTANDEN .
    Bevor er sein Büro verließ, rief er noch kurz in Dublin an.
    » Guten Morgen, Brian.«
    Auf dem rundlichen Gesicht des alten Kumpels zeichnete sich freudige Überraschung ab. » Aber hallo, wenn das nicht der Meister persönlich ist. Auf welcher Seite des großen Teichs hältst du dich gerade auf?«
    » Der amerikanischen. Bei euch ist es noch ein bisschen zu früh, um einen Kneipenbesitzer anzurufen. Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt.«
    » Nein, das hast du nicht. Ich trinke gerade meinen Tee. Was macht der liebreizende Lieutenant?«
    » Danke, ihr geht’s gut. Bist du gerade allein?«
    » Ja, leider. Im Gegensatz zu dir habe ich augenblicklich keine zauberhafte Frau, die mir die Laken wärmt.«
    » Das tut mir leid. Brian, ich suche einen Folterer.«
    » Ach ja?« Brians Augen drückten höchstens einen Hauch von Überraschung aus. » Bist du inzwischen zu zartbesaitet, um solche Dinge selber zu erledigen?«
    » Dafür war ich immer schon zu zartbesaitet, und das warst du auch. Er hat in den letzten zehn Jahren über zwanzig Frauen zwischen Ende zwanzig und Anfang dreißig umgebracht. Alle hatten helle Haut und braunes Haar. Die letzte ist erst gestern aufgetaucht. Sie hat für mich gearbeitet.«
    » Ah.«
    » Eine andere ist bereits verschwunden– das ist Teil seiner Methode– und auch sie ist bei mir angestellt.«
    Brian atmete hörbar durch die Nase ein. » Hattest du was mit den beiden laufen?«
    » Nein. Nach Meinung der Profilerin müsste er älter sein als wir. Mindestens zehn Jahre, wenn nicht mehr. Er ist wirklich talentiert. Reist gerne in der Weltgeschichte rum, muss genügend Knete haben, um sich ein Haus oder Räumlichkeiten leisten zu können, wo ihn niemand bei der Arbeit stört. Falls er ein Profi ist, macht er alle ein, zwei Jahre eine Zeit lang frei. Es geht ihm nicht um Sex. Er vergewaltigt seine Opfer nicht. Kidnappt, fesselt, foltert, tötet, reinigt sie. Dann misst er die genaue Zeit, die jede von ihnen durchhält, bis sie stirbt.«
    » Von einem solchen Typen habe ich noch nie etwas gehört. Klingt wirklich widerlich.« Brian zupfte nachdenklich an seinem Ohr. » Ich kann ein paar Quellen anzapfen und mich ein bisschen umhören, wenn du willst.«
    » Das wäre wirklich nett.«
    » Falls ich etwas erfahre, rufe ich dich an«, erklärte Brian ihm. » Bis dahin gib dem liebreizenden Lieutenant einen dicken Kuss von mir und sag ihr, dass ich nur darauf warte, dass sie dich Nichtsnutz fallen lässt und sich in meine ausgebreiteten Arme stürzt.«
    » Ich richte es ihr aus.«
    Nach Ende des Gesprächs nahm Roarke die Disketten mit den Resultaten der Recherche und verließ sein Büro, während die Geräte weitersummten.
    Wie erwartet, fand er Eve an ihrem Schreibtisch vor. Ihr Kopf lag auf ihrem Unterarm inmitten eines Berges von Disketten, Computerausdrucken und handschriftlichen Notizen.
    Ihre letzte halbe Tasse Kaffee war noch nicht ganz kalt, und der fette Kater lag in ihrem Schlafsessel und schnurrte leise vor sich hin.
    Er zog sie von ihrem Stuhl und sie schlug verwirrt die Augen auf.
    »W… was ist?«
    » Wir gehen ins Bett«, erklärte er und trug sie Richtung Lift.
    » Wie spät ist es? Meine Güte.« Sie rieb sich die Augen. » Ich muss eingeschlafen sein.«
    » Lange geschlafen hast du nicht, dein Kaffee ist nämlichnoch warm. Wir brauchen beide eine kurze Auszeit.«
    » Um acht ist Teambesprechung«, stieß sie müde aus. » Um sechs muss ich aufstehen. Ich muss noch alles vorbereiten. Ich…«
    » Okay, okay.« Er trug sie aus dem Lift ins Schlafzimmer. » Schlaf einfach weiter, schließlich hast du bis sechs nicht mehr viel Zeit.«
    » Hast du schon was rausgefunden?«
    » Die Programme laufen noch.« Er setzte sie aufs Bett, denn er sah keinen Grund, ihr das Sweatshirt

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