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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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aber die Methode zur Identifizierung der Toten wurde in verschiedenen Zentren angewandt. Auch hier in New York.«
    » Wo alles angefangen hat.«
    » Ich glaube, ja.« Sie nickte zustimmend mit dem Kopf. » Etwas an diesem Ort scheint ihm besonders wichtig zu sein. Hier hat er die ersten Frauen getötet, und jetzt ist er wieder hier. Die Welt ist riesengroß, und er hat auch an anderen Orten zugeschlagen. Aber jetzt ist er an den Anfangsort zurückgekehrt.«
    » Nicht nur an den Anfangsort, sondern auch zu den Menschen, die ihm damals auf den Fersen waren. Zu dir und Feeney, Morris, Whitney, Mira und wahrscheinlich noch anderen.«
    » Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Für gewöhnlich macht ein Serienkiller, der die Bullen an der Nase herumführen will, ihnen gerne deutlich, dass er ihnen überlegen ist. Schickt ihnen irgendwelche Nachrichten oder lässt irgendwelche rätselhaften Hinweise für sie zurück. Bisher hat er das nicht getan, aber trotzdem denke ich darüber nach.«
    Sie trank einen letzten belebenden Schluck Kaffee. » Ich muss langsam los, damit ich noch die Teambesprechung vorbereiten kann.«
    » Oh, ich soll dir von Brian ausrichten, dass er mit offenen Armen auf dich wartet, wenn du mit mir fertig bist.«
    » Huh? Brian? Der irische Brian?«
    » Genau der. Ich habe ihn angerufen und gebeten, sich nach Folterern umzuhören. Er hat ein paar Beziehungen«, erklärte Roarke . » Und er weiß, wie er an Informationen kommt.«
    » Huh.« Ihr kam der Gedanke, dass ihr Ehemann eine ganze Reihe ungewöhnlicher Bekannter hatte. Was gelegentlich ausnehmend praktisch war. » Okay. Wir sehen uns dann später.«
    Er trat auf sie zu und strich mit einer Hand über ihr Haar. » Pass auf meine Polizistin auf.«
    » Natürlich.« Sie küsste ihn flüchtig auf den Mund und trat dann einen Schritt zurück. » Ich melde mich bei dir.«
    Bei der Teambesprechung gaben sämtliche Ermittler kurze mündliche Berichte über ihre bisherige Arbeit ab. Eve hörte sich ihre Theorien, die Argumente dafür oder dagegen, Ideen für eine andere Vorgehensweise oder für die Weiterverfolgung alter Spuren aus einer neuen Perspektive an.
    » Falls die Taten ihren Ursprung in den Innerstädtischen Revolten haben«, warf Detective Baxter ein, » und falls wir davon ausgehen, dass der Bastard damals Sanitäter war oder zum Folterer ausgebildet wurde, haben wir es vielleicht mit einem Kerl zu tun, der über achtzig ist. Dann wäre er über fünfzig Jahre älter als die Frauen. Aber wie zieht ein Typ, der altershalber schon langsam auseinanderfällt, eine solche Sache durch?«
    » Unser geiler Bock hier hat offenbar noch gar nicht mitbekommen, dass inzwischen jede Menge alter Männer noch fit wie Turnschuhe sind«, stellte Jenkinson mit einem Fingerzeig in Richtung des Kollegen fest. » Achtzigjährige sind längst die neuen jungen Alten.«
    » Wahrscheinlich hat der kranke Bastard recht«, räumte Baxter fröhlich ein. » Als jemand, der selbst allmählich auseinanderfällt, weiß er bestimmt, wovon er spricht. Aber was ich sagen wollte, ist, dass man beweglich und relativ stark sein muss, wenn man eine fitte dreißigjährige Frau auf offener Straße kidnappen will.«
    » Vielleicht war er während der Innerstädtischen Revolten noch ein Kind.« Trueheart räusperte sich leise, wie, um sich für seinen Einwurf zu entschuldigen. » Nicht, dass man mit achtzig wirklich alt ist, aber…«
    » Rasierst du dich schon, Babyface?«, fragte Jenkin-son.
    » Auch wenn es eine traurige Wahrheit ist, dass Officer Babyface weniger Haare im Gesicht als unser kranker Bastard in den Ohren hat, gab es damals jede Menge meist verwaister Kinder, denen es wirklich schlecht ergangen ist. Wobei ich das natürlich nur vom Hörensagen weiß«, fügte Baxter gut gelaunt hinzu. » Denn schließlich war das lange vor meiner Zeit.«
    Eve akzeptierte das Geplänkel und die gutmütigen Kabbeleien der anderen Cops. Sie ließ sie noch ein paar Minuten gewähren, und als sie davon ausging, dass der Austausch sämtlicher Informationen und die Ausleuchtung neuer Ideen erfolgreich abgeschlossen und der Stress etwas abgebaut war, verteilte sie die Aufgaben des Tages und schloss die Besprechung ab.
    » Peabody, finden Sie heraus, wo Yorks Exfreund steckt. Wir müssen mit ihm reden. Mira und ich gehen noch kurz in mein Büro. Doktor?«
    » Es gibt so viele Spuren«, stellte die Psychiaterin beim Verlassen des Konferenzraums fest.
    » Eine wird uns zu ihm führen.«

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