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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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bekommen kann? Und wenn man etwas will, was es dort nicht gibt, haben sie Berater, die das, was einem fehlt, für einen auftreiben.«
    Eve dachte, dass sie vielleicht an einem solchen Ort tatsächlich shoppen gehen würde. Wenn sie einen ernsten Hirnschaden davongetragen hätte, nachdem sie aus einem Fenster in der dritten Etage auf die Straße gefallen wäre oder so. Trotzdem nickte sie. » Praktisch.«
    » Das dachte ich auch. Der Laden läuft echt gut. Sie ist seit acht Monaten dort angestellt. Ariel Greenfeld.«
    » Vielleicht vergnügt sie sich im Augenblick mit irgendeinem Kerl, den sie nach ihrer Schicht in einer Kneipe aufgegabelt hat.«
    Er drehte seinen Kopf und sah sie an. » Das glaubst du nicht wirklich. Ich sollte ihre Chefin anrufen und fragen, wann sie ihren Arbeitsplatz verlassen hat.«
    » Lass uns damit warten, bis wir uns in ihrer Wohnung umgesehen und mit dem Nachbarn gesprochen haben, ja? Weißt du, warum ich meine Leute noch zwei Stunden weitermachen lasse? Weil sie es vielleicht gar nicht ist. Wenn wir alle Leute abziehen und uns darauf konzentrieren, dass sie das dritte Opfer ist, schnappt er sich vielleicht jemand anderen. Deshalb müssen wir uns erst ein genaueres Bild machen.«
    » Ein genaueres Bild machen, okay. Was macht dein Kopfweh?«, fragte er.
    » Lauert irgendwo hinter der Nebelwand, die das Schmerzmittel errichtet hat. Ich weiß, dass es noch da ist, aber es lässt sich relativ problemlos ignorieren.«
    Nachdem sie geparkt hatten, ergriff er ihre Hand. » Wo sind deine Handschuhe?«
    » Irgendwo.«
    Er öffnete das Handschuhfach. Zog das Paar neuer Handschuhe daraus hervor, das er vor Kurzem während eines Einkaufsbummels für sie erstanden hatte, und drückte es ihr in die Hand. » Hier, zieh die an. Es ist kalt.«
    Sie tat wie ihr geheißen und war wirklich dankbar für die warme Wolle, weil es noch ein ganzer Block bis zu Ariels Apartment war. » Du hast gar nichts gegessen«, fiel ihr plötzlich ein.
    » Du auch nicht.«
    » Aber ich habe wenigstens nicht Hunderte von Dollar auf den Tisch gelegt, ohne dass dafür auch nur ein Essig-Chip oder ein Happen Gemüseauflauf für mich selbst rausgesprungen wäre.«
    » Ich habe Aufläufe noch nie gemocht.« Er legte einen Arm um ihre Schultern, während er mit ihr den Bürgersteig hinunterlief.
    Statt darauf zu warten, dass ihr jemand öffnete, zog sie kurzerhand den Generalschlüssel aus ihrer Tasche und schloss die Haustür damit auf.
    Ein anständiges Gebäude, merkte sie. Wahrscheinlich überwiegend von soliden Mitgliedern der arbeitenden Bevölkerung bewohnt. Die aufgeräumte Eingangshalle, die laufenden Überwachungskameras und der saubere, funktionstüchtige Fahrstuhl wiesen auf Bewohner mit ordentlichen Jobs der mittleren Einkommensklasse hin.
    » Dritter Stock«, erklärte sie. » Von hier aus könnte sie zu Fuß zur Arbeit gehen, wenn ein ordentlicher Fußmarsch sie nicht stört. Sie könnte auch die U-Bahn nehmen und auf diese Weise fünf Blocks sparen, wenn das Wetter eklig ist oder sie es eilig hat. Bäcker fangen immer früh mit ihrer Arbeit an, nicht wahr? Wann macht der Laden auf?«
    » Die Bäckerei und das Café öffnen um halb acht. Die meisten anderen Geschäfte sind von zehn bis sechs– samstags ein bisschen länger– auf, aber ja, ich denke, in der Bäckerei fangen sie schon früher an.«
    » Vielleicht ein, zwei Stunden früher, was meinst du? Wenn sie also um sechs Uhr dort sein musste…« Als sie den dritten Stock erreichten, brach sie ab. » Der Nachbar wohnt in der 305.«
    Sie trat vor die Wohnungstür und wollte gerade klopfen, als die Tür bereits geöffnet wurde und ein Mann von Ende zwanzig, mit bronzefarben-schwarz gestreiftem Igelhaarschnitt, einem schlabberigen Pulli und in abgewetzten Jeans mit besorgter Stimme von ihr wissen wollte: » Sind Sie von der Polizei? Ich habe gehört, wie der Fahrstuhl aufgegangen ist.«
    » Lieutenant Dallas.« Eve zückte ihre Dienstmarke und sah ihn fragend an. » Erik Pastor?«
    » Ja, kommen Sie rein. Ariel ist immer noch nicht da. Ich habe schon herumtelefoniert, um herauszufinden, ob irgendwer sie gesehen hat.«
    » Wann haben Sie sie zum letzten Mal gesehen?«
    » Heute Morgen. Ziemlich früh. Sie hat mir ein paar Muffins vorbeigebracht. Wir waren gestern Abend mit unserer Clique unterwegs, aber Ari ist bereits vor Mitternacht nach Hause gegangen, weil sie heute Morgen schon um sechs wieder zur Arbeit musste. Sie kam mit den Muffins, weil sie davon ausging,

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