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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Lebensmittelgeschäfte anzusehen. Wir werden auch die anderen noch vernehmen, mit denen sie Samstagabend ausgegangen ist. Vielleicht ist ihr ja gegenüber irgendjemandem etwas über ihre sonntäglichen Pläne herausgerutscht.«
    Sie stiegen aus dem Wagen, aber als sie an den Fuß der Treppe ihres Hauses kamen, hielt Roarke sie kurz zurück. » Du bist nie davon ausgegangen, dass es eine Chance für Rossi gab.«
    » Das habe ich nie gesagt, es gibt immer eine Chance.«
    » Die in ihrem Fall gering bis nichtig ist. Das hat dich nicht daran gehindert, alles zu versuchen, aber trotzdem war dir klar, dass sie kaum eine Chance hatte, und auf einer gewissen Ebene hast du das akzeptiert.«
    » Hör zu…«
    » Nein, versteh mich bitte nicht falsch. Das ist keine Kritik. Es ist eine kleine, persönliche Erkenntnis, die mir auf der Fahrt hierher gekommen ist. Ich habe dich bei der Arbeit beobachtet und dich selbst dann gehört, wenn du gar nicht gesprochen hast. Deine Gedanken haben sehr viel ausgesagt. Aber in Bezug auf Ariel Greenfeld empfindest du anders.«
    Er glitt mit seiner Hand an ihrem Arm herab, bis er ihre Finger fand. » Du glaubst, dass es eine echte Chance gibt. Nicht nur ihn zu finden, sondern ihn zu stoppen. Wenn du das nicht glauben würdest, könntest du deine Arbeit nicht so machen, wie du sie machst. Du glaubst, dass du ihn finden und stoppen wirst, bevor es auch für diese Frau zu spät ist. Weshalb mit einem Mal auch Gia Rossi wieder eine minimale Chance hat. Das verleiht dir eine ungeahnte Energie, obwohl es zugleich auch eine furchtbare Belastung für dich ist. Diese Frauen haben eine Chance. Und diese Chance bist du.«
    » Wir«, korrigierte Eve. » Alle, die in diesem Fall ermitteln. Und wir lassen diese Frauen besser nicht im Stich.«
    Sie ging sicher davon aus, dass Summerset wie jedes Mal, wenn sie nach Hause kam, im Flur erscheinen würde, und hatte die Absicht, ihn einfach Roarke zu überlassen. Doch sobald sie durch die Haustür traten, hörte sie Gelächter im Salon und wusste auch sofort, wer da so fröhlich war.
    » Mavis.«
    » Dann kriegst du auf alle Fälle deine Auszeit.« Roarke nahm ihr den Mantel ab. » Es gibt kaum eine unterhaltsamere Art, die Hirnzellen ausruhen zu lassen, als wenn man mit Mavis Freestone zusammen ist.«
    Damit hatte er eindeutig recht. Doch als Eve den Raum betrat, sah sie, dass die Freundin nicht allein gekommen war. Sie hatte Trina mitgebracht, und als wäre das nicht erschreckend genug, hatten sie auch noch das Baby mitgeschleppt.
    Als am erschreckendsten jedoch empfand sie es, dass Summerset die Kleine in den Armen hielt und mit seinen skelettartigen Fingern unter dem Kinn zu kitzeln schien.
    » Ich bin traumatisiert«, erklärte Eve. » Es ist gegen die Gesetze der Menschheit und der Natur, dass er derart grinst.«
    » Sei nicht so gemein«, flüsterte Roarke und pikste ihr unsanft in die Rippen. » Meine Damen«, fuhr er mit normaler Stimme fort, und sofort drehten sich alle zu ihm um.
    » He!« Mavis’ bereits glücksstrahlende Miene hellte sich noch weiter auf. » Ihr seid wieder da. Wir wollten gerade gehen, aber Bella wollte unbedingt noch einmal mit Summerset schmusen.«
    Was Eve in ihrer Meinung bestätigte, dass Babys und Kinder einfach seltsam waren.
    Mavis kam fröhlich auf sie zugesprungen, wobei ihr kurzer, weich fallender Rock um ihre schlanken Beine schwang. Der Rock war bonbonrosa und ihre getupfte Strumpfhose so leuchtend blau wie das mit ein paar silberblonden Strähnen aufgepeppte Haar.
    Sie packte eine von Roarkes und eine von Eves Händen und zog die beiden in den Raum. » Leonardo musste kurzfristig zu einem Kunden nach New Los Angeles, deshalb haben Trina, Belle und ich uns einen supertollen Frauentag gemacht, an dessen Ende wir bei Summerset gelandet sind. Guck mal, wer hier ist, Belle. Sieh nur, wer dich besuchen kommt.«
    Eve hatte keine andere Wahl, als das Baby anzusehen, das noch immer in den Armen von Roarkes Majordomus lag. Die meisten Leute hätten wahrscheinlich gesagt, die Kleine sähe wie ein Püppchen aus. Nur waren Eve auch Puppen unheimlich.
    Trotzdem war das Baby– abgesehen von dem Sabber, der ihm ständig aus dem Mund zu laufen schien– einfach der Hit. Es hatte pinkfarbene Pausbacken, ein hübsches, weißes Spitzenband im Haar und sah sie aus lebendigen– vielleicht etwas zu lebendigen– leuchtend blauen Augen an. Was einem Menschen in der Größe eines Zwergpudels wohl durch den Kopf ging, fragte sich Eve.
    Die

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