Moerderische Sehnsucht
Bettchen stand, riefen Roarkes Erleichterung und die Zufriedenheit mit sich selbst beinahe ekstatische Gefühle in ihm wach.
Mavis beugte sich über das Bett und zupfte die Decke über ihrem Kind zurecht. » Jetzt wird sie prima schlafen, nicht wahr, mein kleiner Schatz?«
» Die Katze. War da nicht irgendwas mit Katzen und mit Babys?«
Mavis lächelte. » Ich halte das für Quatsch, aber Galahad hat sowieso furchtbare Angst vor ihr. Er hat nur einen kurzen Blick auf sie geworfen und sich dann sofort aus dem Staub gemacht. Falls er in ihre Nähe kommt, höre ich das ja. Ich kann sie sogar atmen hören, wenn der Receiver eingeschaltet ist.«
Sie zupfte noch einmal an der Decke und richtete sich wieder auf. » Ihr solltet im Esszimmer essen so wie wir vorhin. Summerset hat Feuer im Kamin gemacht, es ist also wunderbar entspannend. Ihr beide seht echt fertig aus. Wir werden auch nicht lange bleiben.«
» Wir wollten sowieso eine kurze Pause machen.« Da die Gefahr gebannt war, dass sie Bella in den Arm gedrückt bekam, trat Eve wieder einen Schritt nach vorn. » Lasst uns jetzt essen gehen.«
Sie machten es sich im Esszimmer bequem, wo das Feuer brannte und das warme Licht von einem Dutzend Kerzen auf ihre Gesichter fiel. Eins musste man Summerset lassen, er hatte nicht nur etwas Schnelles, sondern auch etwas, das wirklich schmeckte, auf den Tisch gebracht. Es gab dünne Scheiben Brathähnchen in einer aromatischen Soße, Röstkartoffeln und etwas, was vielleicht Kürbis, aber trotzdem lecker war.
Er servierte Trina ein Glas Wein, Mavis etwas Rosafarbenes mit jeder Menge Schaum und stellte dazu einen Teller voller köstlicher Pralinen und hauchdünner, selbst gebackener Plätzchen vor den beiden Frauen auf den Tisch.
» Wenn ich öfter komme, bin ich bald wieder so dick wie vor Bellas Geburt.« Mavis wählte eine der Pralinen aus. » Das Stillen macht mich fast so hungrig wie die Schwangerschaft.«
» Keine Muttermilch am Tisch«, wurde sie von Eve gerügt.
» Ich trage das Zeug ständig mit mir rum«, erklärte Mavis grinsend, fügte dann aber hinzu: » Du kannst ruhig über den Fall sprechen. Schließlich denkst du sowieso darüber nach. Wir haben in den Nachrichten davon gehört. Ich kann mich noch daran erinnern, als der Typ zum ersten Mal hier in New York sein Unwesen getrieben hat. Ich habe mich damals noch auf der Straße rumgetrieben. Alle Mädels auf der Straße hatten damals ständig eine Heidenangst.«
» Du warst damals viel zu jung für ihn.«
» Vielleicht, aber trotzdem hat der Kerl uns Angst gemacht. Trina und ich haben gestern Abend während unserer Haarparty extra kein Brünett gewählt. Nur, um ganz sicherzugehen.«
Eve beäugte Mavis’ silbrige und blaue Strähnen sowie Trinas flammend roten Lockenturm. » Ihr seid eindeutig nicht sein Typ.«
» Das freut mich zu hören. Wie kommt ihr überhaupt voran? Im Fernsehen haben sie so gut wie nichts gesagt.«
» Wir gehen verschiedenen Spuren nach.«
» Ich habe gestern beim Channel 75 den Leuten die Haare gemacht.« Trina blickte mit zusammengekniffenen Augen auf die Plätzchen und wählte schließlich widerstrebend eines aus. » Einer der Live-Reporter hat versucht, sich an die Berühmtheit ranzumachen, die ich gerade in den Fingern hatte. Hat große Reden geschwungen und so. Hat ihr irgendwelche grässlichen Details zu dem Fall genannt, um Eindruck bei ihr zu schinden, und behauptet, dass die Polizei total im Dunkeln tappt.«
» Die meisten Reporter sind eben einfach Arschlöcher.«
» Das sagen bestimmt genauso viele Leute auch über euch Cops«, stellte Trina lächelnd fest. » Wie dem auch sei, wurde gestern im Salon über kaum etwas anderes geredet, und wir hatten die Stühle voller Frauen, die von ihrer brünetten Farbe zu etwas anderem wechseln wollten.«
Eve pikste ein Stück von ihrem Hähnchen auf. » Sie arbeiten immer noch im Salon? Ich dachte, Sie arbeiten nur noch fürs Fernsehen und privat.«
» Wenn man weiß, wie man es machen muss, kriegt man die meisten privaten Kundinnen durch den Salon. Außerdem hat mir Roarke einen wirklich tollen Job besorgt.«
» Als was?«
» Trina leitet den Salon im Bliss, dem Spa unten in der City«, antwortete Roarke . » Ich gratuliere mir jeden Tagaufs Neue zu der exzellenten Geschäftsführerinnenwahl.«
» Das können Sie auch.« Trina prostete ihm fröhlich zu. » Schließlich haben wir, seit ich den Laden übernommen habe, eine siebzigprozentige Steigerung der Einnahmen
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