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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Arbeitsturnschuhe sind weg. Wenn sie nach der Arbeit noch wo hinwill, nimmt sie immer irgendwelche anderen Schuhe mit.«
    Dann hellte sich seine Miene auf. » Sie hat ihre guten schwarzen Schuhe mitgenommen. Dann hatte sie anscheinend doch noch eine Verabredung und hat einfach vergessen, mir etwas davon zu sagen, oder ich habe es nicht mitgekriegt. Das ist alles. Sie hat sich nach der Arbeit noch mit jemandem getroffen.«
    Eve wandte sich wieder an Roarke . » Fahr den Computer hoch.«

11
    Eve gab die neuen Informationen an ihre Kollegen weiter und ließ Ariels elektronische Geräte abholen. Der frische Adrenalinschub hatte auch die letzten Kopfschmerzen vertrieben, und sie sagte zu Roarke : » Jetzt haben wir zum ersten Mal einen gewissen Vorsprung vor dem Kerl.«
    Roarke blickte weiter auf den kleinen Bildschirm mit den Bildern von Hochzeitstorten und Kostenberechnungen. » Man könnte das Glas auch als halb leer ansehen und sagen, dass er einen Vorsprung vor uns hat.«
    » Das ist falsch gedacht. Wir verfolgen eine Spur, die wir bisher nicht hatten. Wir bewegen uns in die richtige Richtung. Wenn dem nicht so wäre, hätten wir wahrscheinlich erst in Stunden– oder Tagen– mitbekommen, dass Greenfeld verschwunden ist. Dann wüssten wir nicht, dass sie die Nächste ist.«
    » Und inwiefern hilft es ihr, dass wir es wissen, Eve?«
    » Alles, was wir wissen, vergrößert ihre Chancen, lebend aus dieser Sache rauszukommen. Er hat sie seit circa fünf Stunden in seiner Gewalt. Wir müssen davon ausgehen, dass er den Laden besucht hat, in dem sie arbeitet, und auf irgendeinem Weg Kontakt zu ihr aufgenommen hat. Fünf Stunden«, wiederholte sie. » Er hat ihr bisher noch nichts angetan. Wahrscheinlich hat er sie bisher nur betäubt. Er wird nicht eher mit ihr anfangen, als bis er…«
    Roarkes Augen wurden kalt. » Mit Gia Rossi fertig ist. Bis er ihr eine Zeit in den Bauch geschnitten hat.«
    » Richtig.« Es gab keine Möglichkeit, den Schlag für ihn zu mildern, dachte Eve. Deshalb versuchte sie es gar nicht erst. » Und bis wir Rossis Leiche finden, ist sie noch am Leben. Bis wir ihre Leiche finden, hat sie eine Chance. Die sich jetzt verbessert hat. Wir werden die Umgebung des Ladens abklappern, Parkplätze und öffentliche Verkehrsmittel überprüfen, uns mit ihren Kolleginnen und ihren Freundinnen und Freunden unterhalten. Wir haben sein Alter und seine Statur. Diese ganzen Informationen hatten wir vor vierundzwanzig Stunden nicht.«
    Sie trat auf ihn zu und berührte ihn am Arm. » Mach bitte eine Kopie von dieser Datei. Wir sehen sie uns dann noch mal zu Hause an. Vielleicht findet ja Summerset bei seiner Suche etwas raus oder wir entdecken endlich seinen Unterschlupf. Irgendein neues Puzzleteil, das uns bisher noch fehlt.«
    » In Ordnung. Aber jetzt werden wir beide erst mal eine kurze Pause machen. Ich meine es ernst«, kam er ihrem Protest zuvor. » Schließlich hattest du auch gute Gründe dafür, dass du deine Leute angewiesen hast, ein paar Stunden heimzufahren oder sich auf dem Revier aufs Ohr zu hauen.«
    » Ich könnte eine Dusche vertragen«, meinte sie nach einem Augenblick. » Eine Stunde. Das ist ein Kompromiss.« Als er ihr widersprechen wollte, hob sie abwehrend die Hand. » Du musst zugeben, dass das auf alle Fälle besser ist, als wenn du dich erst noch mit mir streiten musst.«
    » In Ordnung.« Er kopierte die Datei und hielt ihr die Diskette hin.
    Da für sie die Fahrt nach Hause noch kein Teil der Pause war, überließ sie Roarke das Steuer und ging erneut ihre Notizen, die zeitlichen Abläufe, die Namen und die Aussagen der Zeugen durch.
    Er hatte die dritte Zielperson früher als erwartet in sein Haus gelockt. Wofür es zwei mögliche Gründe gab. Entweder passte es in seinen persönlichen Zeitplan oder in den des Opfers. Oder Gia Rossi hielt sich schlechter als erwartet.
    Vielleicht war sie schon tot– ein Gedanke, auf den Roarke hoffentlich noch nicht gekommen war.
    Stunden, dachte Eve. Hätten sie sie ein paar Stunden früher kontaktiert, hätten sie Ariel Greenfeld vor dem Kerl erwischt. Hätten sie die richtige Frage zur richtigen Zeit gestellt, wäre nicht nur die Frau in Sicherheit, sondern sie hätten auch eine genauere Beschreibung von dem Kerl.
    Sie hatte ihren Arbeitsplatz um sechzehn Uhr verlassen, rekonstruierte Eve. Hatte für ihren Nachbarn kochen wollen. Hatte also gedacht, sie wäre spätestens zwei oder drei Stunden nach ihrem Termin daheim.
    » Wie viel Zeit würdest

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