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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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erzielt.«
    » Übernehmen Ihre Angestellten auch private Kunden?«, fragte Eve.
    » Das wäre gegen die Firmenpolitik.« Trina wackelte vielsagend mit ihren dramatischen Brauen und nippte abermals an ihrem Wein. » Private Kunden kommen schließlich nicht in den Salon und lassen deshalb auch nicht spontan ein bisschen Kohle da. Aber seien wir realistisch. Wenn ein Kunde oder eine Kundin einen von unseren Leuten– sie werden übrigens Berater und Beraterinnen genannt– fragt, ob er zu ihr nach Hause kommt, sagt er bestimmt nicht Nein, außer wenn er den Job aus irgendeinem Grund nicht will.«
    » Ich suche nach einem Mann von circa siebzig, untersetzt und ziemlich kräftig.«
    » Solche Typen haben wir auch, na klar. Es gehört zu unserer Geschäftspolitik, sie zuerst möglichst taktvoll in unser Spa oder in die Abteilung für Körperformung umzuleiten. Oder wir machen einen Termin in einem Fitnessstudio für sie aus und…«
    » Ich meine jemand Speziellen«, fiel ihr Eve ins Wort. » Nach einem solchen Mann, der, sagen wir in den letzten beiden Monaten, mal in Ihrem Laden war und sich bei einer Ihrer Frauen nach einer privaten Beratung erkundigt hat.«
    » Da bleibt immer noch viel Raum für Spekulationen, Dallas. Wir haben jede Menge Kunden, und mir als Geschäftsführerin gegenüber würden die Frauen einen privaten Auftrag höchstens dann erwähnen, wenn er vorher genehmigt worden wäre.«
    » Inwiefern genehmigt?«, fragte Eve.
    » Manchmal schicken wir ein oder zwei Leute zu besonderen Anlässen zu den Kunden oder Kundinnen nach Hause, dann streicht der Salon einen Teil des Geldes ein.«
    » Diese Möglichkeit kommt für unseren Fall nicht infrage«, murmelte Eve.
    » Aber jetzt, wo wir darüber reden, glaube ich, dass so jemand bei mir war.«
    Eve legte ihre Gabel fort. » Sie glauben, oder Sie wissen?«
    » Hören Sie, wie gesagt, wir haben jede Menge Kundschaft. Ich werde fast jeden Tag gefragt, ob ich jemanden privat beraten kann. Was… oh, he, he!«, sie stellte ihr Glas so hastig auf den Tisch, dass der Wein über den Rand schwappte. » Ist das der Kerl? Ist das der verdammte Kerl? Heiliges Kanonenrohr.«
    » Erzählen Sie mir einfach, woran Sie sich erinnern.«
    » Okay, Himmel, lassen Sie mich überlegen.« Trina schloss die Augen und atmete mehrmals hörbar durch die Nase ein. » Dieser Typ… kam rein. Ich glaube, er wollte eine Maniküre. Ich weiß nicht mehr, bei wem er war. Ich glaube, es war ein Samstagnachmittag, da ist der Laden immer proppenvoll. Er hat eine halbe Ewigkeit gewartet, bis er an die Reihe kam, und ist währenddessen in die Verkaufsabteilung geschlendert, glaube ich. Ich hatte alle Hände voll zu tun und kann mich nur daran erinnern, dass ich ihn ein paarmal gesehen habe, wenn er an mir vorbeigeschlendert ist. Dann habe ich meine Pause gemacht, bin in die Bar gegangen und habe einen Smoothie getrunken. Vielleicht auch eine Limo. Nein, es war ein Smoothie.«
    » Trina, es ist mir egal, was Sie getrunken haben.«
    » Ich versuche, mir ein Bild zu machen.« Trinas Augen flogen wieder auf. » Wenn Sie ein Bild von diesem Typen wollen, muss ich mir erst mal selber eines machen. Es war also ein Smoothie. Ein Bananen-Mandel-Smoothie. Die schmecken bei uns einfach super. Dann ist er auf mich zugekommen. War unglaublich höflich. › Entschuldigen Sie, Miss‹, oder etwas in der Art. Ihm war offensichtlich aufgefallen, dass ich die Chefin bin, und da er eine Zeit lang warten musste, hatte er anscheinend ebenfalls bemerkt, wie talentiert ich bin.«
    Ein selbstzufriedenes Lächeln huschte über ihr Gesicht. » Also habe ich ihm nicht gesagt, dass ich gerade Pause mache und er deswegen die Fliege machen soll. Er wollte wissen, wie man einen Privattermin abmacht. Nicht für sich, nein, nicht für sich. Einen Augenblick.«
    Stirnrunzelnd griff sie erneut nach ihrem Glas und trank ein Schlückchen Wein, während Eve sich zwingen musste, um nicht aufzuspringen und auf die Stylistin einzudreschen, damit sie endlich weitersprach.
    » Seine Frau? Ja, ja, ja, einen Privattermin für seine Frau. Er meinte, es ginge ihr nicht gut, und er dächte, sie würde sich vielleicht besser fühlen, wenn sie sich die Haare, das Gesicht, die Hände und die Füße machen lassen könnte. Kurzum er wollte das ganze Programm.«
    » Trina.«
    » Verdammt, warten Sie einen Moment. Lassen Sie mich überlegen. Ich habe ihm gesagt, wie wir diese Dinge handhaben, wie viel so etwas kostet und so weiter, und er hat mich

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